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Von Gladbach auf Deutschlands Bühnen„Alte Bekannte“ testen ihr neues Programm

Lesezeit 3 Minuten
„Alte Bekannte“: (v.l.) Clemens Schmuck, Daniel „Dän“ Dickopf, Björn Sterzenbach, Ingo Wolfgarten, Nils Olfert.

„Alte Bekannte“: (v.l.) Clemens Schmuck, Daniel „Dän“ Dickopf, Björn Sterzenbach, Ingo Wolfgarten, Nils Olfert.

  • Eine Woche lang hat die A-cappella-Gruppe im Bergischen Löwen die Bühnen-Performance für ihre neue Tour geprobt.
  • In einem Testkonzert stellte sie das neue Programm „Das Leben ist schön“ erstmals vor.

Bergisch Gladbach – „Wie schön ist das Leben? Ganz schön schön“, erfüllt ein fünfstimmiger A-cappella-Satz samt mundgemachtem Schlagzeug den Saal. Auf der mit weißen Schirmen inszenierten Bühne: die „Alten Bekannten“, „zwei Profimusiker und drei, die mal bei den Wise Guys waren“, wie sie sich später augenzwinkernd selbst vorstellen werden.

Eine Woche lang hat die Gruppe um den früheren Wise-Guys-Kopf Daniel „Dän“ Dickopf im Bergischen Löwen von Bergisch Gladbach die Bühnen-Performance für ihre neue Tour „Das Leben ist schön“ geprobt, Choreographien einstudiert, Ton und Licht von ihrer Technik-Crew perfektionieren lassen. In einem Testkonzert stellten sie das neue Programm erstmals vor „Das ist mehr als eine Generalprobe, aber weniger als ein Konzert“, erklärt Dickopf den teils Hunderte Kilometer angereisten Gästen im ausverkauften Saal und setzt grinsend hinzu: „Wenn’s ganz in die Hose geht, machen wir’s einfach nochmal.“

Tiefgründige Balladen und Gute-Laune-Nummern

Davon allerdings sind die fünf Vokalartisten in den folgenden mehr als zwei Stunden meilenweit entfernt. Auch wenn sie manche Ansage noch ausprobieren, Bewegungen kommentieren und Liedanfänge variieren – so macht doch gerade das den Charme eines Testkonzerts aus, das vor allem eins zeigt: Die fünf sprühen vor Lust, mit den Songs des neuen Albums „Das Leben ist schön“ nun auch auf die Bühnen zu gehen.

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Karten für Reguläres Konzert im nächsten Jahr

Wer die „Alten Bekannten“ noch einmal auf ihrer aktuellen Tour „Das Leben ist schön“ im Bergisch Gladbacher Bürgerhaus Bergischer Löwe erleben möchte – am 26. September 2020 stehen sie erneut dort auf der Bühne, wo sie jetzt ihre Show einstudiert, geprobt und in einem Testkonzert ausprobiert haben. Karten für das Konzert am Samstag, 26. September 2020, um 20 Uhr sind zu Preisen ab 33,90 Euro an der Theaterkasse des Bergischen Löwen am Konrad-Adenauer-Platz in Bergisch Gladbach oder im Internet unter der Adresse www.bergischerloewe.de

Offizieller Auftakt der „Das Leben ist schön“-Tour ist am kommenden Freitag, 30. August, in der St-Nicolai-Kirche in Dortmund. Das erste Konzert in Köln ist am 29. September in der evangelischen Johanneskirche in Klettenberg.

Alle Konzerttermine der aktuellen Tour sind auf der Internetseite der Band zu finden.

Das gleichnamige Tourprogramm ist allerdings mehr als bereits das Album erhoffen ließ. Denn es kombiniert die musikalisch-stilistisch breit aufgestellten Songs des neuen Albums – von reinen Gute-Laune-Nummern über eindringliche Sozialstücke bis zu tiefgründigen Balladen – mit einer Auslese von Wise-Guys-Songs, Alte-Bekannte-Titeln des Debüt-Albums „Wir sind da!“ und witzigen Cover-Versionen bekannter Pop- und Rock-Songs. So wurde etwa aus dem Status-Quo-Hit „You are in the army now“ ein ironisierendes Plädoyer für die Flucht aus der Stadt aufs Land („You are in the Eifel now“). Bariton Ingo Wolfgarten hat da einschlägige Lebenserfahrung. Während die weißen Schirme in der Bühnendeko durch farbiges Scheinwerferlicht bunt erstrahlen, entwickelt sich auch das Programm, in dem kein Sound oder Instrument technisch eingespielt wird – auch wenn man hier eine komplette Rockgruppe, da eine Popband und gleich darauf ein komplettes Orchester zu hören meint. So perfekt ist der Harmoniegesang samt mundgemachten Instrumenten und Schlagwerk (beatboxing) der fünf Musiker auf der Löwen-Bühne.

Während Daniel Dickopf in der Regel für die Texte verantwortlich zeichnet, lebt das Programm musikalisch von der Mischung. So hat Clemens Schmuck etwa „Wenn’s nach mir ging“ arrangiert, steuert Tenor Nils Olfert eingängige Pop-Hymnen bei wie „Ich kann nicht klagen“. Bassist Björn Sterzenbach hat fürs neue Programm gleich mehrere Ansagen übernommen – und so kommen die „Alten Bekannten“ bei ihrer zweiten Tour noch deutlich geschlossener daher – als hörenswerte A-cappella-Gruppe, die was zu sagen hat und von der Vielfalt lebt. Das goutierte auch das Testkonzert-Publikum, das als Überraschung für die Musiker auf der Bühne den Saal zum Finale in ein Luftballonmeer verwandelte – bunt natürlich. (wg)

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