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Zanders-KonversionStill und leise verschwindet in Gladbach die Papiermaschine 3

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Die riesige Papiermaschine 3 soll bis Ende des Jahres abgebaut sein.

  • Wie es genau in den Hallen von Zanders aussieht, ist derzeit nicht klar.
  • Politik berät in nicht-öffentlicher Sitzung die Vollkonversion.
  • Wir fassen die Entwicklungen zusammen.

Bergisch Gladbach – Offizielle Neuigkeiten gibt es von Zanders derzeit keine. Dabei tut sich hinter den Kulissen einiges. Der nicht-öffentliche Arbeitskreis tagte und die Abbauarbeiten an der großen Papiermaschine 3 (PM 3) gehen voran. Wir fassen die Entwicklungen zusammen.

Wie weit ist die PM 3 denn inzwischen zerlegt und abtransportiert?

Leider gibt es dazu weder vom neuen Besitzer der PM 3 noch von der Firma Dechow – das Online-Auktionshaus, das für die Verwertung aller Zanders-Maschinen und das gesamte bewegliche Inventar zuständig ist – eine Aussage. Aus dem Werk fahren immer wieder Lastkraftwagen mit türkischen Kennzeichen. Und inoffiziell heißt es von Menschen, die sich auf dem Gelände bewegen, dass inzwischen die großen Rollen der PM 3 abgefahren werden.

Bei der letzten offiziellen Mitteilung wurde als Termin für den Abbau „Ende des Jahres“ angegeben.

Der Insolvenzverwalter Marc d’Avoine sagte auf Anfrage, dass es auch Anfang nächsten Jahres werden könne. D’Avoine hat ein großes Interesse daran, möglichst schnell leere Hallen an die Stadt übergeben zu können. Denn dann muss er für die keine Miete mehr bezahlen. Einige kleinere Hallen sind bereits geräumt .

Über was für Summen reden wir?

Die Gesamtpacht belief sich auf rund 90 000 Euro im Monat. Dieses Geld wurde dafür eingesetzt, um die Kredite zum Kauf der Zanders-Immobilie zu finanzieren. Wenn Hallen zurückgegeben werden, sinkt die Pacht. Natürlich fehlt das Geld. Aber Geld ist derzeit kein Thema.

Was für Neuigkeiten gibt es aus der Politik?

Zuletzt tagte der nicht-öffentliche Zanders-Arbeitskreis. Wie immer in den vergangenen Monaten ging es um die Frage, wie viel Wohn- und Gewerbefläche auf das Zanders-Gelände passen. Dabei bleibt die Sichtweise unterschiedlich.

Was für unterschiedliche Sichtweisen?

Große Teile der Politik, insbesondere bei den Grünen, wollen eine bestimmte Anzahl von Wohnungen auf Zanders bauen. Sie stellen also Anforderungen von außen an das Gelände. Dabei ist eigentlich ein anderes Vorgehen vereinbart: Planer sollen sagen, was auf der Fläche von Zanders möglich ist. Im Arbeitskreis wurden von den Planern drei Szenarien vorgestellt. Mit anderen Worten: Langsam wird es konkreter und die Anforderungen und tatsächlichen Möglichkeiten können verglichen werden.

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Das Umfeld für Investitionen hat sich in den vergangenen Monaten dramatisch verändert. Hat das Einfluss auf die Planungen?

Bisher null. Zwar ist allen bekannt, dass die Baukosten explodieren, viele Unternehmen bei ihren Investitionen zurückhaltend sind, aber es wird weiter davon ausgegangen, dass eine Vermarktung des Zanders-Geländes kein Problem ist. Interessenten stünden Schlange.

Wann wird das nächst Mal öffentlich über Zanders gesprochen?

Da ist Geduld gefragt. Der nächste öffentlichen Zanders-Ausschuss soll am 15. Dezember tagen.

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