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Zeichen stehen auf AbbruchBauamt wird den Ponyhof in Moitzfeld verbieten

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Vor allem an Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren richten sich die Angebote des Ponyhofs Sonnenschein in Moitzfeld.

Vor allem an Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren richten sich die Angebote des Ponyhofs Sonnenschein in Moitzfeld.

Bergisch Gladbach – Die Ankündigung der Stadtverwaltung, den Ponyhof Sonnenschein in Moitzfeld schließen zu wollen (hier mehr lesen), sorgte im September für viel Empörung. Nun scheint es tatsächlich so zu kommen. Bürgermeister Lutz Urbach hat die Fraktionen vorab darüber informiert, dass das städtische Bauamt den Ponyhof verbieten werde.

Vor zwei Wochen hatte die Verwaltung noch gegenüber dieser Zeitung erklärt, erst Mitte Januar könne Sabine Hoff, die auf dem Gelände an der Straße Klein Hohn seit 1998 Ponyaktivitäten anbietet, mit einem Bescheid zum ordnungsbehördlichen Verfahren rechnen.

Rücklagen aufgebraucht

Vorher hat nun Bürgermeister Urbach nach Informationen dieser Zeitung Vertreter der Fraktionen über den Verfahrensstand in Kenntnis gesetzt. Demnach wolle das städtische Bauamt die Nutzung des bislang unter Auflagen geduldeten Reitplatzes untersagen und den Abbruch von Scheunen im baurechtlich besonders geschützten Außenbereich anordnen. Immerhin solle der Einrichtung bis zur endgültigen Schließung eine noch festzusetzende Frist eingeräumt werden.

Sabine Hoff hatte über ihren Rechtsanwalt zu den Beschwerden aus der Nachbarschaft schriftlich Stellung bezogen. Wie berichtet, fühlt sich vor allem ein direkter Nachbar belästigt durch den Ponybetrieb. Sabine Hoff sagt, sie habe bis heute keine Rückmeldung von der Verwaltung erhalten – trotz Nachfragen. Umso mehr verunsichere es sie jetzt, dass die Politik nun schon mehr wisse als sie selbst als Betroffene.

Umfangreiches Verfahren

Stadtsprecher Martin Rölen bittet um Verständnis dafür, „im laufenden Verfahren keine öffentliche Aussage zur inhaltlichen Entscheidung treffen zu können, bevor die Betreiberin nicht beschieden wurde“. Die städtische Bauordnung führe ein umfangreiches Verfahren mit vielen Beteiligten durch, das am Ende zu einer sorgfältigen Abwägung aller gesetzlicher Vorgaben und vorgebrachter Argumente führen werde. Auch Hoff möchte sich lieber nicht über den Inhalt ihrer Stellungnahme zu den aus ihrer Sicht unberechtigten Vorwürfen sowie ihren Lösungsvorschlägen für den Erhalt des Ponyhofs äußern – mit Rücksicht auf das Verfahren. Sie fühle sich zwar wehrlos, aber sie wolle ihr Ziel, mit den Kindern und Ponys weiterzuarbeiten, nicht gefährden.

Inzwischen habe sich die wirtschaftliche Lage des Ponyhofs zugespitzt, sagt sie. Die Rücklagen für den Kauf von Winterfutter für die 24 Ponys seien durch Anwaltskosten und Kundenrückgang weitgehend aufgebraucht. Mit einer Spendenaktion für Winterfutter hofft die 50-Jährige, Notverkäufe ihrer Tiere verhindern zu können.

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