Zögerlicher WahlkampfParteien in Bergisch Gladbach suchen Kontakt zum Wähler

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Wahlkampf in Corona-Zeiten: Bürgermeisterkandidat Frank Stein (rechts) besucht den Stand der FDP.

Wahlkampf in Corona-Zeiten: Bürgermeisterkandidat Frank Stein (rechts) besucht den Stand der FDP.

Bergisch Gladbach – Am Samstagmorgen prasselt der Regen ziemlich lautstark aufs Pflaster in der Fußgängerzone. Wahlkampf ist für einige Parteien an diesem Tag angesagt – eine ziemlich nasse Angelegenheit an diesem Vormittag, doch die Sozialdemokraten und die Liberalen zeigten sich wasserfest und gut gelaunt unter ihren großen Schirmen direkt am Übergang zum Wochenmarkt.

Noch 43 Tage bis zur Kommunalwahl – da wird es für die Parteien höchste Zeit, sich persönlich den Kreisstädtern vorzustellen. Durch Einschränkungen und Versammlungsverbote wegen der Corona-Pandemie hat sich alles verzögert. Frank Stein, der Bürgermeisterkandidat von SPD, FDP und Grünen, kommt kurz nach elf Uhr mit dem e-Bike – er ist pitschnass, aber unverdrossen in guter Stimmung: „Der Mensch ist von Natur aus wasserdicht.“

Radfahren ist Programm

Das Radfahren ist Programm: „Es wird in dieser Wahlkampfzeit kein Auto geben mit meinem Kopf drauf.“ Es ist nicht einfach, sich hinter den Masken Gehör zu verschaffen – Regen, Jubelschreie und Hupkonzerte der Hochzeiter auf der Rathaustreppe bilden zwischendurch eine nicht übertönende Geräuschkulisse.

Den Wunsch nach Veränderung vermittelt wenige Meter weiter der FPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Krell: „Wir wollen einen Aufbruch in Bergisch Gladbach, um die verkrusteten Strukturen, die die CDU hier etabliert hat, aufzubrechen.“ Im letzten Sommer haben sich deshalb nach konstruktiven Gesprächen SPD, FDP und Grüne zu einem Dreierbündnis gefunden. Die Bündnisgrünen von der Koalition in spe betreiben an diesem Vormittag den Wahlkampf vor dem Supermarkt in Sand.

Ein zögerlicher Auftakt

Insgesamt ist der Straßen- Wahlkampfauftakt vor dem Ende der Sommerferien ein wenig zögerlich. Nur die AfD hat in der Hauptstraße noch einen Infostand. In drei Wochen, am 22. August, will die CDU vormittags auf dem Konrad-Adenauer-Platz präsent sein.

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Christian Buchen, der CDU-Bürgermeisterkandidat, setzt im Augenblick vor allem auf Stadtteilrundgänge, um mit den Bürgern in direkten Kontakt zu kommen. Auch er sucht die direkte Nähe zum Wähler. „Die persönlichen Gespräche sind durch kein Internetformat zu ersetzen.“ Am 6. August ist sein nächster Rundgang in Heidkamp. Und natürlich wird er sich an den Ständen blicken lassen.

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