Bundestagswahl in Rhein-BergSo schnitten die Kandidierenden im Vergleich zu 2017 ab

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Verteidigte das Direktmandat, verlor aber Prozente: Hermann-Josef Tebroke (CDU, r.) am Wahlabend.

Verteidigte das Direktmandat, verlor aber Prozente: Hermann-Josef Tebroke (CDU, r.) am Wahlabend.

Rhein-Berg – Bunter ist das Bild der Abgeordneten aus Rhein-Berg, die im nächsten Bundestag sitzen. Waren es in der vergangenen Legislaturperiode neben dem direkt gewählten CDU-Abgeordneten Dr. Hermann-Josef Tebroke und FDP-Bundesparteichef Christian Lindner zwei AfD-Abgeordnete (Dr. Harald Weyel, Dr. Roland Hartwig), so vertritt nun neben Tebroke, Lindner und Weyel erstmals ein Abgeordneter der Grünen Rhein-Berg in Berlin.

Wie die Bilanzen der neun angetretenen Direktkandidaten aussehen, zeigt der Überblick:

Hermann-Josef Tebroke (CDU)

+ Das Direktmandat, das der vormalige Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises vor vier Jahren errungen hat, hat Dr. Hermann-Josef Tebroke mit 30,02 Prozent der Erststimmen und fast acht Prozentpunkten Vorsprung vor seinem nächsten Konkurrenten Kastriot Krasniqi verteidigt. Gegenüber dem Zweitstimmen-Ergebnis seiner Partei in Rhein-Berg (27,42 Prozent) holte Tebroke fast drei Prozentpunkte mehr.

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Gegenüber seinem Erststimmenergebnis bei der vergangenen Bundestagswahl 2017 (40,03 Prozent) hat Tebroke zehn Prozentpunkte verloren, allerdings gab es damals auch lediglich sieben, jetzt neun Direktkandidaten in Rhein-Berg.

Kastriot Krasniqi (SPD)

+ Wie der Direktkandidat der SPD bei der vergangenen Bundestagswahl 2017 (Nikolaus Kleine) holte auch Kastriot Krasniqi nach seinem CDU-Konkurrenten mit 22,68 Prozent das zweitbeste Erststimmen-Ergebnis.

Anders als SPD-Bundestagskandidat Kleine im Jahr 2017 bleib Krasniqi hinter dem rheinisch-bergischen Zweitstimmen-Ergebnis seiner Partei (25,26 Prozent) zurück als auch hinter dem Erststimmen-Ergebnis, das Kleine 2017 geholt hatte (24,44 Prozent).

Christian Lindner (FDP)

+ Gegenüber seiner vergangenen Direktkandidatur in Rhein-Berg 2017 verbesserte Lindner sein Erststimmen-Ergebnis um gut 1,2 Zähler auf 16,84 Prozent. Zudem holte er damit ein besseres Ergebnis als seine Partei bei den Zweitstimmen in Rhein-Berg (13,86 Prozent). Als Spitzenkandidat der FDP zog Lindner allerdings über die Liste seiner Partei ins Parlament ein.

Lag Lindner bei der Bundestagswahl 2017 noch auf Platz drei der Direktkandidaten, so wurde er diesmal vom Kandidaten der Grünen, Maik Außendorf (18,01 Prozent) auf Platz vier verwiesen.

Maik Außendorf (Grüne)

+ Gegenüber seinem Erststimmen-Ergebnis bei der vergangenen Bundestagswahl 2017 verdreifachte Maik Außendorf sein Ergebnis fast auf 18,01 Prozent. Zudem kletterte er von Platz vier auf Platz drei bei den Erststimmen-Ergebnissen und überholte damit den FDP-Mitbewerber Christian Lindner.

Maik Außendorf holte weniger Erststimmen im Rheinisch-Bergischen Kreis (18,01 Prozent) als seine Partei Zweitstimmen auf sich vereinigen konnte (18,35 Prozent).

Harald Weyel (AfD)

+ Dr. Harald Weyel zieht mit dem neunten Platz auf der AfD-Landesliste erneut in den Bundestag ein, in den er 2017 erstmals ebenfalls über die Liste seiner Partei kam.

Der vormalige Hochschulprofessor holte mit 5,42 Prozent weniger Erststimmen, als dies dem Direktkandidaten der AfD bei der Bundestagswahl 2017, Dr. Roland Hartwig, gelungen war (7,24 Prozent). Während 2017 sieben Direktkandidaten antraten, waren es diesmal neun Bewerber.

Isabelle Casel (Die Linke)

+ Isabelle Casel hat unter neun Direktkandidaten im Wahlkreis 100/Rheinisch-Bergischer Kreis das sechstbeste Erststimmen-Ergebnis erzielt.

Die Kandidatin blieb mit 2,76 Prozent der Erststimmen sowohl hinter dem Zweitstimmen-Ergebnis ihrer Partei in Rhein-Berg (2,96 Prozent) als auch hinter dem Erststimmen-Ergebnis der Kandidatin der Linken bei der Bundestagswahl 2017, Lucie Misini (4,88 Prozent) zurück. Allerdings gab es damals sieben Direktkandidaten und diesmal neun.

Uwe Wirges (Freie Wähler)

+ Mit 2,19 Prozent der Erststimmen holte Uwe Wirges einen mehr als doppelt so hohen Anteil wie der Kandidat der Freien Wähler bei der Wahl 2017 (Joachim Orth, 0,82 Prozent).

Die Freien Wähler schafften es auch diesmal nicht in den Deutschen Bundestag, weil sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten.

Markus Blümke (Volt)

+ Aus dem Stand holte der Direktkandidat der Partei Volt 0,79 Prozent der Erst-Stimmen und damit mehr Anteile als seine Partei in Rhein-Bergt (0,65 Prozent).

Weder für Blümke noch für seine Partei reichte es für einen Einzug in den Bundestag.

Helga Aufmkolk (dieBasis)

+ Mit 1,4 Prozent der Erststimmen belegte die Direktkandidatin der unter anderem aus Corona-Maßnahmengegnern entstandenen Partei bei den Direktkandidaten den vorletzten Platz und holte mehr Prozentpunkte als ihre Partei in Rhein-Berg (1,27 Prozent).

Weder für Aufmkolk noch für ihre Partei reichte es für einen Einzug in den Bundestag.

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