Corona in Rhein-BergAbstriche bei Realschülern waren negativ

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Auch Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz arbeiten auf Hochtouren im Auftrag des Krisenstabs des Kreises – unter anderem um Kontakt zu Menschen in Quarantäne zu halten.

Auch Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz arbeiten auf Hochtouren im Auftrag des Krisenstabs des Kreises – unter anderem um Kontakt zu Menschen in Quarantäne zu halten.

Rhein-Berg – Die gute Nachricht geht in all den weiteren Einschränkungen für das Leben in Rhein-Berg fast ein wenig unter: Die Ergebnisse für die mehr als 120 auf den Coronavirus getesteten Schüler der Johannes-Gutenberg-Realschule waren nach aktuellem Kenntnisstand allesamt negativ. Das hat der Rheinisch-Bergische Kreis am Dienstagabend mitgeteilt. Wie berichtet, waren sämtliche mehr als 550 Schüler bis einschließlich zum heutigen Mittwoch unter häusliche Quarantäne gestellt worden, nachdem sich eine Schülerin mit dem Coronavirus infiziert hatte.

Weitere Corona-Fälle: Die Zahl der Corona-Fälle stieg auch am Dienstag weiter an: Acht neue Fälle meldete das Kreisgesundheitsamt: je zwei aus Bergisch Gladbach und Kürten sowie je einer aus Overath, Rösrath, Burscheid und Wermelskirchen.

In Wermelskirchen war eine Mitarbeiterin einer Zahnarztpraxis betroffen, die daraufhin geschlossen wurde. Die betroffenen Mitarbeiter seien unter Quarantäne gestellt, weitere Kontaktpersonen würden kurzfristig vom Gesundheitsamt kontaktiert, so der Kreis am Abend.

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Mit den neuen Infektionen vom Dienstag steigt die Zahl der Corona-Patienten im Kreis am Abend auf 60 Personen an. Vor zwei Wochen waren es gerade mal zwei bekannte Corona-Infektionen im Kreis gewesen (siehe Grafik).

Gemeinde Kürten: Die Gemeinde Kürten hat die Einschränkungen wegen des Corona-Virus verschärft: Zusätzlich zu bereits geltenden Vorgaben des Landes gilt seit Dienstag eine Verfügung, die Veranstaltungen bis 19. April untersagt. Restaurants und Gaststätten, die ein Essensangebot anbieten, bleiben unter Auflagen bis 18 Uhr geöffnet. Zugelassen bleiben allerdings – wie auch bereits in Bergisch Gladbach per Allgemeinverfügung angeordnet – ausschließlich gastronomische Angebote, bei denen Speisen ausgeliefert oder zur Mitnahme ausgegeben werden.

Die Trauerhallen in Bechen, Biesfeld und Kürten (Alter Friedhof) werden geschlossen, die in Dürscheid und auf dem Waldfriedhof können unter Auflage weiter genutzt werden.

Buchhandlungen: „Ich warte auf den Erlass der Stadt Overath oder der Landesregierung.“ Am Dienstag um kurz vor 12 hatte der Overather Buchhändler Alexander Bücken noch geöffnet. Er rechne quasi minütlich mit der Schließung. „Das ist schon ein Schlag“, sagt er. Aber die Buchhandlung sei online rund um die Uhr erreichbar. Über den Großhändler bekomme er die Online-Bestellungen geliefert, die Auslieferung an den Kunden mache er persönlich. „Ich habe ein E-Bike mit einem großen Hänger.“ Über zwei Millionen Bücher seien im Webshop vorrätig. Seine Mitarbeiter gingen voraussichtlich in Kurzarbeit, Teilzeitkräfte müsse er freistellen.

Hildegard Wolf von der Buchhandlung Bücherwolf in Kürten fühlt sich überfahren von den Ereignissen. „Wir brauchen zwei Tage, um alles vorzubereiten“, findet sie. Gerade jetzt sei von den Schulen Lernmaterial für den Unterricht daheim bestellt worden, sagt sie. Über Anrufbeantworter und Homepage werde sie auf den Bücherversand hinweisen. Die Zustellung sei gewährleistet. „Solang der Großhändler noch arbeitet, geht das.“ Sie hoffe, dass nicht zu viele Kunden zu Amazon abwanderten.

„Wir liefern! Auch wenn die Geschäfte geschlossen werden“, verkünden trotzig Pia Patt und Birgit Jongebloed von der Bensberger Buchhandlung Funk auf ihrer Homepage. „Telefonisch, per Mail oder WhatsApp: Wir bleiben erreichbar.“ Es folgt ein dramatischer Appell: „Bitte helfen Sie uns und Ihren Händlern vor Ort, diese schwere Zeit zu überstehen! Kaufen Sie bei uns. Solange wir dürfen, beliefern wir Sie. Ohne Kontakt und unter Einhaltung der angeratenen Hygienestandards. Mit jedem einzelnen Buch helfen Sie uns. Danke!“

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