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Corona in Rhein-BergDas sagen Gladbachs Einzelhändler zu 2G im Weihnachtsgeschäft

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Reger Betrieb trotz 2G-Regel im Einzelhandel bis auf den täglichen Bedarf zeigte sich am Samstag in Gladbach.

Reger Betrieb trotz 2G-Regel im Einzelhandel bis auf den täglichen Bedarf zeigte sich am Samstag in Gladbach.

Rhein-Berg – Von erheblichen Einbußen im Weihnachtsgeschäft gehen Einzelhändler in Rhein-Berg aus. Das berichtet Marcus Otto von der Geschäftsstelle Bergisch Gladbach des Handelsverbands NRW zur Halbzeit des Weihnachtsgeschäfts. Zwar seien zahlreiche Kunden in die Innenstädte und Handelsorte gekommen, umsatzmäßig berichteten aber die meisten Händler von „noch viel Luft nach oben“.

„Die Einführung von Zutrittsbeschränkungen für Ungeimpfte im gesamten Einzelhandel mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs stellt den Einzelhandel vor kaum lösbare Aufgaben“, kritisiert Marcus Otto. „Für viele Betriebe wird das mitten im Weihnachtsgeschäft existenzgefährdende Wirkung haben“, ist sich der Geschäftsführer des Handelsverbands NRW – Rheinland sicher.

Eher positiv überrascht zeigte sich die Center-Managerin der Rhein-Berg-Galerie, Bettina Wisniewski, nach dem zweiten Adventswochenende: „Ich hatte gefürchtet, es würden weniger Menschen zum Einkaufen in die Stadt kommen.“ Auch die Anrufe verunsicherter Kunden seien noch überschaubar gewesen. „Die meisten waren überrascht, dass die neue Regelung schon gleich ab Samstag galt.“ Dabei, so Wisniewski, seien im Handel bis Montag im Rahmen einer Übergangsregelung auch noch Stichproben zur Überprüfung der 2G-Regelung möglich gewesen.

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Das große Problem aber sei, dass man mit solchen Regelungen „noch mehr Menschen in den Online-Handel“ treibe. Dabei betont die Center-Managerin wie auch Handelsverbandsgeschäftsführer Otto: „Der Handel stellt aufgrund erprobter Hygienekonzepte und durchgängiger Maskenpflicht keinen Infektionsherd dar.“ Damit diene die

Einführung der 2G-Regel im Einzelhandel nicht der unmittelbaren Infektionsbekämpfung, sondern sei „vielmehr ein Anreiz für bislang Ungeimpfte, sich nunmehr impfen zu lassen“.

„Die Impfquote zu erhöhen ist ein Ziel, welches wir vorbehaltlos unterstützen“, so Otto. „Dennoch verursacht die 2G-Regelung im Einzelhandel einen riesigen Kontrollaufwand und stellt eine zusätzliche Belastung der Geschäftsinhaber und der dort Beschäftigten dar.“

Wie berichtet hatten sich mit Inkrafttreten der neue Regelung am Samstag vor zahlreichen Geschäften etwa in der Gladbacher Stadtmitte lange Schlangen gebildet. Was die Kunden am zweiten Adventssamstag besonders nachgefragt haben? „Vor allem Bekleidung, Dekoartikel und Spielwaren“, so Marcus Otto. Außerdem seien nach wie vor Gutscheine gefragt.

Keine Auswirkungen hatte die Einführung der 2G-Regelung neben den Geschäften des täglichen Bedarfs auch für den Online-Handel. Im Gegenteil. „Onlinehändler gelten weiterhin

als Gewinner der Pandemie und für Lebensmittelgeschäfte gibt es weniger Auflagen, dagegen sind die klassischen Händler in Innenstädten besonders betroffen“, so Verbandsgeschäftsführer Marcus Otto. „Waren sie im letzten Jahr dadurch gebeutelt, dass sie ihr Läden schließen mussten“, so sei nun „pünktlich zum zweiten Adventswochenende die neue 2G-Regel“ hinzugekommen.

Bettina Wisniewski will das Weihnachtsgeschäft noch nicht zu negativ sehen. „Die Menschen, die da sind, kaufen auch.“ Und „Abgerechnet wird zum Schluss.“

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