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Friedenssignal mit Ukraine-HymneBenefizaktionen in Rhein-Berg für Geflüchtete

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Dirigent Christian Wiedemann (vorne) und die Musiker beim Konzert auf dem Karlheinz-Stockhausen-Platz.

Dirigent Christian Wiedemann (vorne) und die Musiker beim Konzert auf dem Karlheinz-Stockhausen-Platz.

Rhein-Berg – Märsche und Polkas lockten am Samstagmorgen viele Kürtener auf den Karlheinz-Stockhausen-Platz. Rund 80 Musiker spielten mit beim großen Benefizkonzert der vier Kürtener Blasorchester plus Gast-Musiker zugunsten der in Kürten angekommenen Ukraine-Geflüchteten – beteiligt waren Musikverein Kürten, Blasorchester Dürscheid, Musikverein Einigkeit Olpe und Musikgemeinschaft Bechen. Unter kräftigem Applaus wurde auch Bürgermeister Willi Heider von den knapp 100 Zuschauern begrüßt. Mancher hätte sich aber einen noch stärkeren Besucher-Zustrom erhofft.

Eine Probe vorher

„Das wird gut klappen“, meinte eingangs Dirigent Christian Wiedemann (Blasorchester Dürscheid), der den Taktstock schwang. Eine Probe am Donnerstagabend habe es gegeben, das werde ausreichen. Mit der Nationalhymne der Ukraine und dem aus dem Großen Zapfenstreich bekannten „Ich bete an die Macht der Liebe“ des ukrainischen Komponisten Dimitri Bortnjanski (1751-1825) gab es auch Landestypisches.

Am Ende landeten viele Münzen und Scheine in der großen gelben Sammelbox, die die Mädchen Annabel und Paula herumtrugen. 2429 Euro waren es insgesamt, sie fließen in die Schul-Erstausstattung der ukrainischen Kinder. Der Rest geht zur Initiative Fluchtpunkt Kürten, die über eine Facebook-Seite „Ukrainehilfe Kürten“ Hilfeangebote vernetzt und koordiniert.

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Um Wohnraum kümmert sich die Gemeinde, ebenfalls um eine schnellstmögliche Reaktivierung der Kleiderkammer oder einer Güter-Kammer an geeigneter Stelle in Kürten – diskutiert wird der Standort Alte Schule in Kürten-Eichhof. Die Musiker übrigens hätten Gefallen am Zusammenspiel gefunden, meinte Wolfgang Weber, Geschäftsführer des Dürscheider Blasorchesters. Nach den Benefizkonzerten 2021 (Fluthilfe) und 2022 (Ukraine) biete sich vielleicht später mal Gelegenheit, ohne besonderen Hilfeanlass gemeinsam aufzuspielen.

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537 Euro erbrachte am Samstag ein Benefizkonzert für die Ukraine, das der Organist Georg Friedrich in der Evangelischen Kirche Volberg gestaltete. Das Geld geht an die Diakonie-Katastrophenhilfe. Ursprünglich sei ein Konzert mit einem Spendenaufruf für die Sanierung der historischen Waldmann-Orgel geplant gewesen, doch jetzt wolle man zuerst den Ukrainerinnen und Ukrainern helfen, erklärte Kantorin Katharina Wulzinger. Etwa 30 Besucher lauschten andächtig den Werken von Johann Sebastian Bach, Johann Gottfried Müthel, Carl Philipp Emanuel Bach und Johannes Brahms.

Die ernsten Melodien füllten das alte Kirchenschiff und boten den Zuhörern eine Stunde der Besinnung. Aufgewertet wurde die kraftvolle Musik durch den Blick auf den kunstvoll verzierten Altar mit Kanzel und die 200 bis 250 Jahre alte Waldmann-Orgel. Diese ist laut Gemeinde seit dem Winter außer Betrieb, da die veraltete Elektrik eine Brandgefahr darstelle. Sehr zum Bedauern des Organisten. So habe er doch noch im Herbst auf beiden Orgeln gespielt und den Zuhörern gerne im Duett ein besonderes Klangbild gemalt.

Mit Texten gegen den Ukraine-Krieg: Mit dieser Intention kamen am Freitag Autoren, Kulturschaffende und Publikum in den Ratssaal Bensberg. Gisela Becker-Berens, Claudia Dietze, Heinz-D. Haun, Ingrid Mohr, Anne Sieben, Claudia Timpner, Claudia Warter-Neuhann, Wolfgang Wasser und Angelika Wiesen trugen Texte russischer und ukrainischer Schriftsteller vor. Sie verbanden das Programm mit einem Spendenaufruf zugunsten des Vereins Hilfe Litauen-Belarus.

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