Gegen EinbrecherPolizei Rhein-Berg überprüft bei Großkontrolle 250 Personen

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Knapp 250 Personen wurden überprüft.

Rhein-Berg – Mit der Hand am Pistolenholster stand ein Polizeibeamter am Montagabend auf der Straße Lustheide gegen 19.30 Uhr an der Seite einer Luxuskarosse mit Kölner Nummernschild. Bereit, jederzeit einzugreifen, wenn sich eine brenzlige Einsatzlage für ihn und seine Kollegen entwickeln sollte.

Vier Polizeibeamte standen rund um das Auto, leuchteten immer wieder in das mit vier Personen besetzten Fahrzeug. Währenddessen war einer ihrer Kollegen telefonisch mit der Einsatzleitstelle im Kontakt, ließ Ausweis- und Fahrzeugpapiere überprüfen. Schließlich musste der Fahrer des Wagens aussteigen und den Kofferraum öffnen. Nach der Überprüfung des Kofferraums letztendlich Entwarnung: Fahrer und Fahrzeug waren „sauber“, der Kölner durfte weiterfahren. So wie ihm erging es am Montag rund 250 weiteren Personen.

In den vergangenen Monaten zeigte die Polizeistatistik in Rhein-Berg einen Anstieg der Einbrüche in Häuser und Wohnungen – so wie in jedem Jahr in der dunklen Jahreszeit. So registrierten die Statistiker der Polizei im November 2018 mehr als 50 und im Dezember 2018 mehr als 70 Taten. Anlass genug, mit gezielten verdeckten und offenen Kontrollen gegen die möglichen Täter vorzugehen. Am Montag erfolgten direktionsübergreifende Kontrollen in Untereschbach, in Rösrath und in Refrath. Die Orte der Kontrollstellen sind durch die Fluchtwege der Diebe vorgegeben. In der Regel bevorzugen Einbrecher Wohnsiedlungen, die in der Nähe von Autobahnzufahrten liegen.

Anonyme und schnelle Anfahrt über Autobahn

Die Autobahn bietet ihnen eine relativ anonyme und schnelle Anfahrt zu ihren Tatorten und natürlich auch einen schnellen Fluchtweg nach der begangenen Tat.

Mehr als 20 Polizeibeamte waren jeweils vor Ort. Mehrere Ermittler begleiteten vom Büro aus die Beamten vor Ort. Zur Abendkontrolle, zwischen 18 und 20.30 Uhr in Refrath, rückte auch das Technische Hilfswerk (THW) mit mehreren Fahrzeugen aus und leisteten den Polizisten Amtshilfe. Taghell leuchteten die Mitarbeiter des THW die Kontrollstelle an der Straße Lustheide aus.

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Nächtliche Polizeikontrolle (Symbolfoto).

Bis zu zehn Fahrzeuge standen gleichzeitig in einer eigens abgesperrten Fahrbahnspur und warteten auf die Überprüfung durch die Beamten. Die meisten Autofahrer nahmen die Kontrolle gelassen hin. Ein Kombiwagenfahrer aus Karlsruhe sprach wohl das aus, was die meisten dachten. „Solch eine Überprüfung dient ja unser aller Sicherheit. Das ist schon in Ordnung“, sagte der Karlsruher. Auf fünf Minuten mehr oder weniger komme es ihm nicht an. Er habe ja noch einen weiten Weg vor sich. Auffällig: Viele jungen Autofahrer, meist mit Basecap bekleidet, wurden angehalten. Die Kriterien, die dazu führten, dass einzelne Autofahrer aus dem fließenden Verkehr in die Kontrollgasse geleitet wurden, wollten die Beamten vor Ort nicht preisgeben. Die Ermittler wollen sich halt nicht in die Karten gucken lassen.

Ob der Aufwand gerechtfertigt war, wird die Zukunft zeigen. Schließlich ging es den Polizisten auch darum, Präsenz zu zeigen und mögliche Täter schon im Vorfeld der Tat abzuschrecken. So blieben es bei diversen kleineren Verkehrsverstößen, die vor Ort geahndet wurden. Am Nachmittag fiel bei der Standkontrolle in Rösrath ein 32-jähriger aus Wesseling auf, der augenscheinlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen und die Weiterfahrt untersagt. Polizeisprecher Richard Barz: „Offensichtliche Einbrecher gingen zwar nicht ins Netz – aber es wurde auch aktuell noch keine Tat im Südkreis angezeigt.“ Für die kommenden dunklen Wochen gelte weiter die Kampagne der Polizei NRW – schieben wir gemeinsam den „Riegel vor!“ Mit Kontrollen müssen Täter nun jederzeit rechnen. 

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