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Halbzeitbilanz86 Anzeigen nach Verstößen gegen Corona-Regeln in Rhein-Berg

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maskenpflicht

Ein Schild weist auf die Maskenpflicht hin.

Rhein-Berg – Zwei Wochen nach Inkrafttreten der neuen Corona-Schutzverordnung zum neuerlichen Teil-Lockdown zieht die Kreispolizei eine vorläufige positive Halbzeitbilanz. „Die ganz überwiegende Mehrheit der Bevölkerung im Rheinisch-Bergischen Kreis zeigt sich – wie bereits im Frühjahr – sehr verständnisvoll und einsichtig im Umgang mit den Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie“, sagt Polizeisprecher Christian Tholl.

Nur in „vereinzelten Fällen“ sei es bislang zu polizeilichen Einsätzen im Zusammenhang mit Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung gekommen, so der Sprecher der Polizei. Neben den Kontrollen auf der Straße vor den Berufskollegs in Bergisch Gladbach-Heidkamp, wo die Polizei wie berichtet in Amtshilfe das Ordnungsamt der Kreisstadt unterstützte und nach anfänglichen Verwarnungen auch Bußgelder verhängt wurden, wurde laut Polizei auch vor anderen Schulen kontrolliert, aber auch auf sonstigen stark frequentierten Plätzen.

Bussgelder

86 Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung hat die Polizei in den ersten beiden Wochen des Teil-Lockdowns geahndet. Davon allein fast 40 am vergangenen Wochenende in Wermelskirchen. Insgesamt wurden in der Stadt seit Beginn des Teil-Lockdowns am 2. November 46 Verstöße gezählt. In Bergisch Gladbach wurden in den vergangenen zwei Wochen elf Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben, in Rösrath, Overath und Burscheid je sechs, in Odenthal eine, in Leichlingen zehn und in Kürten keine. Hinzu kämen noch eine Reihe mündlicher Verwarnungen ohne Anzeige, so Polizeisprecher Christian Tholl. (wg)

„Eine vom Innenministerium vorgesehene Einsatzkonzeption hat dazu geführt, dass die Polizei und die örtlichen Ordnungsbehörden noch enger zusammenarbeiten“, erläutert Polizeisprecher Tholl. Regelmäßig würden wechselseitig Informationen ausgetauscht, neben Amts- auch Vollzugshilfe geleistet. Etwa dann, wenn Menschen gegen das Verbot verstoßen hätten, sich im öffentlichen Raum mit mehr als zehn Personen , beziehungsweise mit Personen aus mehr als zwei Haushalten zu treffen, so Tholl.

86 Ordnungswidrigkeitsanzeigen seien in den vergangenen beiden Wochen geschrieben worden, sagt Tholl, fast die Hälfte davon allerdings allein am vergangenen Wochenende in Wermelskirchen.

„Die Präsenz an öffentlichen Plätzen, Fußgängerzonen und an bekannten Treffpunkten von Personengruppen ist deutlich verstärkt worden“, so Polizeisprecher Tholl. Die Kreispolizeibehörde setze dafür zusätzliche Kräfte aus dem Wachdienst, Bezirksdienst und der Direktion Verkehr ein, die sich hauptsächlich als sogenannte „Corona-Streifen“ um die Überwachung und Durchsetzung der Kontakt- und Aufenthaltsbeschränkungen kümmerten.

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Auch bei den Ordnungsämtern ist das Personal vielerorts aufgestockt worden. Die Mitarbeiter des Bergisch Gladbacher Ordnungsamts werden bereits seit längerem von einem Sicherheitsdienst unterstützt. Und auch Innendienstmitarbeiter seien im Außeneinsatz gewesen, sagt Stadtsprecherin Marion Linnenbrink auf Anfrage.

1000 Überstunden aufgelaufen

Eine detaillierte Statistik der verhängten Bußgelder liege zwar noch nicht vor, aber nicht nur am Berufskolleg seien Bußgelder verhängt worden – auch vom Stadtordnungsdienst gebe es einige Anzeigen, so Linnenbrink. Seit Jahresbeginn seien bereits 1000 Überstunden bei den Mitarbeitern des Ordnungsamts aufgelaufen.

Bei Missachtung der Maskenpflicht im ÖPNV kann ein Bußgeld von 150 Euro verhängt werden, an anderen Orten mit Maskenpflicht kostet es 50 Euro, die unerlaubte Beteiligung an einer Ansammlung im öffentlichen Raum wird mit 250 Euro pro Person geahndet.

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