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Historische Fotos aus Rhein-BergWie aus einer Schule das Rösrather Rathaus entstand

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Das heutige Rösrather Rathaus im Stadtteil Hoffnungsthal wurde 1865 als Schulhaus errichtet.

Rhein-Berg – Ursprünglich war es das „neue Schulhaus“ mit zwei Klassenräumen, einem Lehrmittelraum sowie einer Lehrerwohnung im Dachgeschoss: Das heutige Rösrather Rathaus hat eine wechselvolle Geschichte. Als die Schülerzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts rapide anstieg und außerdem die Kinder in Lüghausen ihr Schulgebäude durch Brand verloren, wurde ein neues Schulgebäude am Knipperbach errichtet, in dem sich auch heute noch die Hoffnungsthaler Grundschule befindet. Das vormalige Schulhaus wurde nun als Bürgermeisteramt genutzt. Dieses war bis dahin in einem Nebengebäude des Schulhauses untergebracht gewesen.

Im Zuge eines überall spürbaren wirtschaftlichen Aufschwungs wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts Wünsche nach einem repräsentativen Umbau des Bürgermeisteramts laut. Beauftragt wurde der renommierte Architekt Hermann Eberhard Pflaume, der zuvor bereits Schloss Eulenbroich umgebaut hatte. Nach zweijähriger Bauzeit konnte das Gebäude 1913 zum zweiten Mal eingeweiht werden.

So hätte Gladbachs Stadtmitte einmal aussehen sollen

So hätte die Bergisch Gladbacher Innenstadt heute auch aussehen können, wenn in den 70er Jahren entsprechende Pläne, für die es bereits Modelle gab, verwirklicht worden wären.

Dann wäre von der Paffrather Straße (unterer Bildrand) zur Bensberger Straße (oben rechts) eine auf Stelzen verlaufende Straße quer durch die Innenstadt gebaut worden. Am linken Bildrand ist übrigens das Rathaus zu sehen. Rechts daneben statt des Bergischen Löwens ...

... ein stattliches Hochhaus, wie es der Bauunternehmer Franz Weissenberger hatte entwerfen lassen. Manchmal ist es doch gut, dass nicht alle Zukunftspläne verwirklicht werden. So hat die Gladbacher Stadtmitte heute statt einer Stelzenstraße einen Citytunnel.

Als die Bahn von Bensberg nach Rösrath abgebaut wurde

Mit großer Euphorie war sie 1890 gefeiert worden: Die erste Bahnverbindung ins Sülztal. Von Bensberg kommend war die Strecke damals durch den Königsforst nach Rösrath und weiter bis Hoffnungsthal gebaut worden. Die Direktverbindung über Heumar nach Köln sollte erst 20 Jahre später Gestalt annehmen. 

Die erste Bahnlinie ins Sülztal, die 1891 bis Immekeppel und 1912 bis Lindlar fortgeführt wurde, war allerdings keine 70 Jahre nach dem Erreichen Rösraths und Hoffnungsthals bereits Geschichte. Im Juni 1966 wurden die Gleise demontiert, der Schotter abgetragen und die Gebäude des Forsbacher Bahnhofs im Königsforst abgerissen.

Im selben Jahr wurde auch die Strecke von Hoffnungsthal nach Lindlar stillgelegt. Allein der Abschnitt zwischen Rösrath und Hoffnungsthal lebte in der seit 1910 bestehenden Verbindung von Köln über Heumar, Rösrath und Hoffnungsthal durch den Hoffnungsthaler Tunnel ins Aggertal fort, auf der heute die Regionalbahn 25 (Oberbergische Bahn) verkehrt.

Als Gladbach noch eine Milchbar hatte

Rauch steigt aus den Schloten über dem Stadtzentrum, Maschinen dröhnen, Arbeiter kommen von der Schicht. Die etwas andere Bar im Zentrum kennen sie alle. Auf der Getränkekarte: Milch in allen Variationen. Obwohl oder gerade weil Bergisch Gladbach vor 70 Jahren noch deutlich stärker von der Industrie geprägt war, zählte die Milchbar am Marktplatz (heute: Konrad-Adenauer-Platz) zu einem der gesellschaftlichen Treffpunkte schlechthin, war sie eins der ersten Szene-Lokale.

„Der Milchkonsum ist gerade in Industriestädten ab Anfang des 20. Jahrhunderts gefördert worden", sagt Frederik Grundmeier. Der Volkskundler hat die Geschichte der Milchwirtschaft in Bergisch Gladbach für eine Sonderausstellung im Bergischen Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe am Burggraben in Bensberg erforscht. Und in der Ausstellung haben sich viele Menschen an die eigene Jugend oder jedenfalls längst vergangene Zeiten erinnert.

1964 schloss die Milchbar, weil das Gebäude einem neuen Geschäftshaus mit dem ersten Supermarkt in der Stadt weichen musste. Die Erinnerung an den legendären Treffpunkt aber blieb.

Wo halb Bergisch Gladbach das Schwimmen gelernt hat

Hier hat Bergisch Gladbach schwimmen gelernt. Oder zumindest ein guter Teil seiner Bewohner. Bis 1990 existierte das Freibad in Herrenstrunden als Badeinrichtung, dann fehlten der Stadt Bergisch Gladbach die nötigen Mittel für eine Sanierung und das Bad wurde geschlossen. Heute befindet sich darin eine Gastronomie- und Freizeitanlage mit Beachvolleyball-Feldern. Die früheren Schwimmbecken wurden dazu verfüllt.

Auf dem Foto, das Hans Wielpütz wohl während der 70er-Jahre im Freibad Herrenstrunden aufnahm, herrscht hingegen noch reger Badebetrieb. 1930 war mit dem Bau der Anlage am Ortseingang von Herrenstrunden und weit der Burg Zweiffel begonnen worden. 1934 war das Freibad eröffnet worden und zog gleich zahlreiche Besucher an.

Im Sommer war das Freibad Herrenstrunden einer der Treffpunkte für die Menschen aus der Gladbacher Stadtmitte, aber auch für zahlreiche Besucher aus dem Umland. In den 80er Jahren wurde das Bad dann allerdings immer mehr zum Pflegefall. Das 50 mal 20 Meter große Schwimmbecken war undicht und die Technik marode. Weil das Geld fehlte, schloss die Stadt das Freibad 1990. Auch wenn es heute längst verkauft ist und nicht mehr zum Schwimmen genutzt wird, haben die neuen Betreiber doch den Namen erhalten: Altes Freibad.

Wahlkampf mit Wobo, Reul und Merkel vor 28 Jahren

So sahen Wahlkämpfer bei der CDU vor fast 30 Jahren aus. "Politik ohne Bart" lautete im Wahlkampf vor der Bundestagswahl 1994 der Slogan der CDU, die damit eine Spitze gegen SPD-Kanzlerkandidat Rudolf Scharping fuhr. Einer der CDU-Wahlkämpfer hatte damals unterdessen noch einen Bart, genauer: einen Oberlippenbart. Wolfgang Bosbach, auf unserem Bild zu sehen zwischen (v.l.) Herbert Reul, der damaligen Bundesministerin für Frauen und Jugend im Kabinett Kohl, Angela Merkel, und dem damaligen rheinisch-bergischen Landrat Dr. Rolf Hahn.

Im Gegensatz zu Scharping wurde er Bosbach allerdings 1994 gewählt, als Direktkandidat für den Rheinisch-Bergischen Kreis in den Deutschen Bundestag, ein Mandat, dass er bis 2017 noch fünfmal verteidigen sollte, bevor er auf eigenen Wunsch nicht mehr kandidierte. Jüngst feierte er übrigens seinen 70. Geburtstag.

Gladbacher Waatsack um die Wende zum 20. Jahrhundert

Ruhig geworden ist es um den Waatsack an der Einmündung der Odenthaler Straße auf die obere Hauptstraße in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte. Zwar nicht so ruhig, wie es auf diesem Foto um die Wende zum 20. Jahrhundert den Anschein hat, als noch kaum Fahrzeuge über die damals noch gepflasterte Straße fuhren.

Nein, Verkehr pulsiert heute zu genüge an der stark befahrenen Straßeneinmündung, an der mit dem Waatsack eines der ältesten Häuser der Kreisstadt steht. Ruhig ist es aber in Punkto Diskussionen um eine Neuordnung der Verkehrsführung geworden, bei der es auch Pläne gab, den historischen Waatsack komplett zu translozieren, heiß: ein paar Meter zu versetzen.

Wahrscheinlich ist es gut, dass es ruhig geworden ist um solche Pläne. Wer weiß wie dem historischen Gastronomiegebäude ein solcher Umzug bekommen wäre ...

Neue Brücke nach dem Krieg für den Vorläufer der A4

Der 4. Januar 1950 war nicht nur für Untereschbach ein ganz besonderer Tag, sondern auch für die damalige Direktverbindung zwischen Köln und Olpe. Denn der Vorläufer der in den 70er Jahren eröffneten Autobahn 4 war die Bundesstraße 55 und die führte quer durch den Ort.

Im Zweiten Weltkrieg allerdings war die Brücke über die Sülz zerstört worden und danach zunächst nur notdürftig durch eine Holzbrücke ersetzt worden.

Die war nicht so belastbar wie eine Brücke aus Beton, so dass es bisweilen zu Staus und Wartezeiten kam, wenn schwerere Fahrzeuge über die Brücke wollten, die teilweise leidlgich im "Alleingang" darüber fahren durfte.

Am 4. Januar 1950 hatten solche Verzägerungen ein Ende, denn an diesem tag wurde eine neu errichtete stabilere Sülzbrücke für den Verkehr freigegeben.

Als der letzte Kalkzug durch Gladbach fuhr

Nicht nur der Bergbau im Bensberger Erzrevier ging am 27. Oktober 1978 zu Ende, nur wenige Monate später ging auch ein Kapitel der Kalkindustrie in der Gladbacher Stadtmitte zu Ende. Sinnfälliges Zeichen dafür war der letzte Zug der Kalkwerke Cox, der am 11. Januar 1979 vom Mahlwerk an der Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße, wo bis 1958 auch Kalköfen betrieben worden waren, zum Güterbahnhof an der Jakobstraße zurücklegte.

Der Unternehmer Jakob Cox hatte im 19. Jahrhundert an verschiedenen Stellen in Bergisch Gladbach Kalköfen gehabt. Um näher an die Steinbrüche auf der Marienhöhe an der Reuterstraße heranzukommen, beantragte er am 2. Februar 1852 die Konzession zum Bau von zwei Kalköfen am so genannten Keller'schen Busch. 1858 wurde das Areal noch um einen dritten Ofen erweitert.

Die Anlage arbeitete insgesamt sehr erfolgreich und blieb bis 1958 in Betrieb. Dabei ermöglichte die unmittelbare Nähe zum Bahnhof Bergisch Gladbach einen kostengünstigen Transport der Fertigprodukte und des Brennmaterials.

Zurzeit entsteht hinter den drei mittlerweile denkmalgeschützten Kalköfen ein umfangreicher Neubau zwischen Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße und Paffrather Straße.

Eine Werksbahn-Lokomotive samt Wagen der Kalkwerke Cox ist heute vor dem Bergischen Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe in Bensberg zu sehen.

Miltiär-Krankenwagen vor Haus Scheltensülz

Auch das war eine Folge von Krieg. Genauer: des Ersten Weltkriegs. Im Jahr 1919 war das Rheinland von den Briten besetzt. Diese hatten in Haus Scheltensülz in Rösrath Hoffnungsthal, eine Krankenstation eingerichtet. Vor dem Haus steht ein Rover Sunbeam-Krankenwagen des 30. Mobile Ambulance Convoy.

Als Gladbachs Marktplatz noch ein Parkplatz war

Nanu, Autos auf dem Platz vor dem Rathaus in der Gladbacher Stadtmitte? Nein, das ist keine Oldtimer-Show, sondern eine historische Ansicht des Platzes aus einer Zeit, als Auto- und Busverkehr auf dem zentralen Platz der Kreisstadt noch ganz normal waren und der Platz selbst auch noch nicht Konrad-Adenauer-Platz hieß.

Die Werbung zur „Jahrhundert-Ausstellung“ links im Bild gibt einen Hinweis darauf, wann der Bergisch Gladbacher Hans Wielpütz das Bild aufgenommen hat: im Jahr des 100. Geburtstags der Kreisstadt 1956.

Damals sah nicht nur die Stadt noch anders aus, sondern auch der von hieraus verwaltete Kreis, wie die Fahne von Engelskirchen auf dem Platz zeigt (am besten zu erkennen auf dem obersten Bild). Der Ort nämlich gehörte ebenso wie Wipperfürth, Lindlar und Porz bis zur Kommunalen Neugliederung im Jahr 1975 noch zum Rheinisch-Bergischen Kreis – und dessen Kreishaus befand sich damals auch noch in der Bergisch Gladbacher Stadtmitte (heutiges Stadthaus).

Legendär war auch die Milchbar direkt am Marktplatz, der nach dem Tod des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1967 nach Konrad Adenauer benannt  und erst Anfang der 80er Jahre mit Einrichtung der Fußgängerzone autofrei wurde.

Im Jahr 1956, als die Aufnahmen von Hans Wielpütz entstanden, fuhr noch die Linie G der Straßenbahn über den Platz.

Ein Jahr später verkehrte sie von Köln kommend lediglich bis Bergisch Gladbach-Gronau, bevor sie ab 1958 in Thielenbruch endete. So kann ein historisches Foto eine ganze Menge Geschichte(n) erzählen...

Kriegsgeflüchtete vor mehr als 70 Jahren in Bensberg

So nah gefühlt nah ist der Krieg zurzeit, dass selbst fast mehr als 70 Jahre alte Bilder aus dem Bergischen gar nicht mehr so weit entfernt wirken. Ende der 40er Jahre war es für viele Menschen immer noch ein vertrautes Bild, nach den Entbehrungen des Zweiten Weltkriegs erst langsam wieder Fuß zu fassen. Eine Puppe als Geschenk: Das war für viele damals schon sehr, sehr viel.

Dieses Bild unseres früheren Pressefotografen Albert Günther, das der Journalist Mark vom Hofe einmal für ein Buch über die Nachkriegszeit beschrieben hat (Nachbelichtet. Der Rheinisch-Bergische Kreis von 1945 bis 1960), ist in einer der Flüchtlingsbaracken am Bahnhof Bensberg aufgenommen worden, in der damals Geflüchtete unterkamen. Heute befindet sich dort ein Gewerbegebiet.

Eine erste Umgehungsstraße für Altenberg

Mehr Plaz für Fußgänger, neue Wege für Autos – das war bereits in den 60er Jahren das Ziel in Altenberg. Bis dahin war beispielsweise der komplette Autoverkehr noch durch die historische barocke Klosterpforte der früheren Zisterzienserabtei auf die Serpentinenstraße in den Höhenort gefahren.

1967 wurde dann mit der südlichen Umfahrung entlang des heutigen Altenberger „Busbahnhofs“ die erste Umgehungsstraße für Altenberg eröffnet – auch wenn der Verkehr damals noch längst nicht die Ausmaße hatte wie heute.

Mülldeponie lag in Gladbach direkt am Wohngebiet

So etwas ist kaum noch vorstellbar: Eine offene Mülldeponie direkt neben einer Wohnsiedlung. In den 60er Jahren war es noch üblich, Abfälle und Bauschutt einfach in Kerbtäler zu schicken oder wie hier eine Deponie direkt am Wohngebiet Theodor-Fliedner-Straße Schneppruthe in Bergisch Gladbach-Hand anzulegen.

Mit den Folgen haben die Anwohner dort übrigens bis heute zu tun. Über hohe Kamine werden Abgase aus der früheren Deponie entlüftet.

Karnevalszug durch Rösrath im Jahr 1938

Nur wenige Jecke säumten die Straße, als der Karnevalszug, den der Fotograf Fritz Zapp 1938 in Rösrath aufnahm, durch die Straße zog. Gut möglich wäre allerdings auch, dass dieses Ereignis – wie damals durchaus üblich – nachgestellt wurde und für die Fotos lediglich einige Statisten am Straßenrand standen.

So jedenfalls vermuten es die Autoren von Band 44 der Schriftenreihe des Geschichtsvereins Rösrath, in dem zahlreiche historische Fotografien des Malermeisters und Fotografen Fritz Zapp veröffentlicht wurden.

So oder so scheint ein besonderes Interesse des Fotografen dem Prinzen gegolten zu haben. Sein Wagen wird mit Begleitung auch noch einmal vor der „Restauration zum Sülztal“ aufgestellt – ein staatses Bild.

Wie das Schloss von Jan Wellem in Bensberg eine Tiefgarage bekam

Auch das ist schon Geschichte und mehr als zwei Jahrzehnte vergangen: Schloss Bensberg wird zum Grandhotel umgebaut. Auf diesem Foto ist zu sehen, wie die Tiefgarage in den Innenhof gebaut und dafür der gesamte Hof ausgeschachtet wurde.

Das Foto entstand am Tag des Richtfests der Schlossumgestaltung, am 13. Januar 1999.

Für die Feierlichkeiten vor der Schlossfassade hatten die Bauherren eigens eine Dachgaube nachbauen und auf den herrschaftlichen Balkon der Bel Etage im ersten Obergeschoss stellen lassen. Anderenfalls hätten die Gäste wohl wenig vom Tun des Zimmermanns mitbekommen.

Heute ist weder von der zusätzlichen Dachgaube, noch von der Tiefgarage unter dem neu verlegten Kopfsteinpflaster und Grünanlagen des Schlossinnenhofes noch etwas zu sehen, bis auf einige Treppenabgänge zum unterirdischen Park- und Kellergeschoss.

Als Volberg ein neues Gesicht erhielt

Es war ein verheerender Brand, der am 31. März 1913 eins der markantesten Häuser im historischen Ortskern von Volberg in Schutt und Asche legte. Trotz eines schnellen Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehr sei das „Haus an der Brücke“ nicht mehr zu retten gewesen, heißt es in Band 44 der Schriftenreihe des Geschichtsvereins Rösrath, in dem zahlreiche historische Fotografien aus der dem Geschichtsverein vermachten Sammlung von Fritz Zapp veröffentlicht wurden.

Den Brand in seinem Heimatort hat er hautnah miterleben. Schließlich wohnte der Maler, Anstreicher und passionierte Fotograf schräg gegenüber auf der anderen Seite der Sülz, an dem das Fachwerkhaus mit steinernem Erdgeschoss stand, das am 31. März 1913 ein Raub der Flammen wurde.

Die Besitzer des repräsentativen Baus an exponierter Stelle unweit der evangelischen Kirche von Volberg waren Otto und Martha Lüghausen. Sie beauftragten damals den Architekten Franz Brantzky aus Köln mit dem Wiederaufbau des Gebäudes. Brantzky behielt die Dimensionen bei und entwickelte den Neubau ganz im Sinne seiner auf traditionelle Werte hin orientierten Architektur, von der bis heute unter anderem das Küsterhaus in Volberg sowie die Villa Büren am Hover Weg unweit des Hoffnungsthaler Freibads zeugen.

So entstand an der Hoffnungsthaler Sülzbrücke 1913 ein Bruchsteinbau mit einem turmartigen Erker samt barocker Haubenabdeckung.

Das Gebäude wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs zwar vor allem durch die Sprengung der nahen Sülzbrücke nochmals schwer beschädigt, danach aber wieder instandgesetzt und nach Brantzkys Plänen bis heute erhalten.

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