Hoffnung auf LockerungenRhein-Bergs Wirtschaft verliert den Optimismus

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Gaststätten haben es besonders schwer (Symbolbild).

Rhein-Berg – „Die regionale Wirtschaft hat im Winter einen starken Dämpfer erhalten“, berichtet Eva Babatz, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Leverkusen und Rhein-Berg. 13 Prozent der Unternehmen im Kreisgebiet melden eine schwierige Lage, nur noch 26 Prozent schätzen ihre Lage als gut ein. Vom Optimismus aus dem Herbst sei nicht viel geblieben. Im Oktober gaben noch 40 Prozent der Unternehmen eine gute Geschäftslage an. Babatz erklärt, die explodierenden Rohstoff- und Energiepreise, Lieferschwierigkeiten und Personalmangel seien besonders für fehlendes Wachstum in der regionalen Wirtschaft verantwortlich.

Diese Schwierigkeiten beeinflussten die Zukunftspläne der Unternehmen: Die Erwartungen in der Region für die kommenden zwölf Monate seien im Vergleich zur vorherigen Umfrage im Herbst von 9,5 Punkten auf 2,3 Punkte gefallen. Das bedeute, die Unternehmen, die von einer Verbesserung oder Verschlechterung der Lage ausgingen, hielten sich in etwa die Waage. In Rhein-Berg rechnen laut IHK nur noch 17 Prozent (vorher 25 Prozent) der Unternehmen mit einer besseren Entwicklung. 20 Prozent (11 Prozent) erwarten eine schlechteren Trend für die kommenden zwölf Monate.

Kaum Chancen für Hotels und Gaststätten

Die Versicherungs- und Kreditwirtschaft, Immobilienwirtschaft sowie chemische und Pharmaindustrie schauten hingegen positiver in die Zukunft. Das Hotel- und Gaststättengewerbe sehe kaum Zukunftschancen, die Branche sei ganz am Boden, so Babatz. Obwohl der Einzelhandel zu den optimistisch gestimmten Branchen zähle, bleibe er großes Sorgenkind. In Rhein-Berg habe besonders die Interessengemeinschaft Hoffnungstal Alarm geschlagen: Immer mehr Ladenbesitzer würden aufgeben. Das wirke sich auch auf die Möglichkeiten der Stadtgestaltung aus, meint Babatz.

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Je weniger Mitglieder eine Interessengemeinschaft hat, desto weniger finanzielle Mittel, beispielsweise für Weihnachtsbeleuchtung, stünden zur Verfügung. „Der Handel ist das, was unsere Innenstädte lebenswert macht. Er hofft auf Aufbruchsstimmung im Frühjahr, aber das schaffen wir nur mit Lockerungen. Sonst kommen wir nicht mehr in die Normalität zurück“, sagt Babatz. Die Beschäftigungspläne im Kreis sind ebenfalls leicht rückläufig. 14 Prozent (vorher 23 Prozent) wollen mehr Personal einstellen. Dagegen planen 17 Prozent (20 Prozent) mit weniger Personal. Die Investitionen in den Umweltschutz würden wachsen, größtes Investitionsmotiv bleibe der Ersatzbedarf (63 Prozent).

Die Konjunkturumfrage zum Herbst 2021 wurde vom 6. Dezember bis 14. Januar bei rund 2500 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Köln durchgeführt. In die Auswertung sind Antworten von 634 Unternehmen eingeflossen. Ungefähr 80 Unternehmen aus Rhein-Berg haben sich an der Umfrage beteiligt.

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