InternetausbauBreitbandversorgung hängt am komplizierten Tropf der Fördergelder

Lesezeit 2 Minuten
Viele Odenthaler Bürger müssen sich beim Breitbandausbau noch gedulden.

Viele Odenthaler Bürger müssen sich beim Breitbandausbau noch gedulden.

Odenthal – Die flächendeckende Breitbandversorgung im Gemeindegebiet kann sich in die Länge ziehen. Das wurde im Ausschuss für Infrastruktur bekannt. Wirtschaftsförderer Christoph Hagen erklärte, dass die Deutsche Glasfaser zwar den Ausbau zwischen Blecher und Glöbusch vorbereite (neben der Einrichtung von zwei Technikhäuschen an der Bergstraße und einem Baubüro in Blecher ist in nächster zeit auch eine öffentliche Infoveranstaltung geplant), aber für freies W-LAN in Odenthal und Altenberg über Hotspots in Straßenlaternen warte man weiter auf Fördermittel.

Obwohl man bei Glasfaserkabel gemeinhin nicht von einer langen Leitung sprechen kann, gestalten sich die vom Kreis koordinierten gemeinschaftlichen Förderanträge der Kommunen für Glasfaseranschlüsse von Schulen, Gewerbegebieten und unterversorgten Bereichen recht zeitaufwendig.

Das Ganze sei „fördertechnisch ein hochkomplizierter Prozess, der von kommunaler Seite nur bedingt gesteuert werden kann“, erklärte Anne Hölzer, Amtsleiterin für Infrastruktur und regionale Projekte beim Kreis. Seit dem Start im Oktober 2016 hätten sich die Förderrichtlinien mehrfach wesentlich geändert. Da gelte es, „eine gewisse Frustrationstoleranz“ aufzubringen. Ende des Jahres hoffe man, „den Spaten in die Erde zu kriegen“.

Kampf gegen weiße Flecken

Breitbandkoordinator Marco Andres-Gilles erläuterte zudem, dass der Ausbau (nicht zuletzt wegen der Auftragslage auf dem Telekommunikationsmarkt und begrenzter Tiefbaukapazitäten) wohl drei Jahre in Anspruch nehmen werde. Für Odenthal sind neben allen Schulen die Gebiete Hüttchen, Feld, Busch, Königsreich, Meuthemühle, Bömericher Weg, Heiderhof (Holz), Schallemich sowie Teile von Eikamp und Altehufe im Förderprojekt.

Zudem wolle man sich, so Andres-Gilles, im Kampf gegen die weißen Flecken auf Gemeindegebiet nicht nur mit einer Versorgungsquote von 95 Prozent zufriedengeben, sondern 99 Prozent erreichen. Peter Paas (CDU) forderte in diesem Zusammenhang, Netzbetreiber zu suchen, die bereit sind, auch entlegene Höfe ans Netz anzuschließen, alternativ über Oberleitungen oder im Pflugverfahren.

KStA abonnieren