Abo

BrandPanne verzögert Feuerwehreinsatz

Lesezeit 2 Minuten

Kürten – Fünf Verletzte und drei zumindest vorübergehend unbewohnbare Häuser: Das sind die Folgen eines Brandes am Donnerstagmorgen in der Jahnstraße, der vermutlich von einer hauseigenen Sauna ausging. Nur einen halben Kilometer entfernt steht das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Biesfeld. Das einzige Problem: Die Feuerwehrleute konnten mit ihren beiden Löschfahrzeugen nicht ausrücken. Denn die beiden Wagen parken hintereinander in der Halle – und der vordere sprang nicht an. Also mussten die Biesfelder improvisieren: Mit ihren eigenen Autos brachten sie Schutzkleidung und Material zum Brandort. Schon in der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes der Gemeinde Kürten vom Oktober 2011 wird auf das Problem im Biesfelder Gerätehaus hingewiesen: „Das Ausrücken des zweiten Fahrzeuges ist bei einem technischen Defekt des ersten Fahrzeuges nicht möglich.“

Die Gutachter stellten damals den dringenden Bedarf eines Neu- oder Umbaus fest. Sie erwähnen auch, dass ein neues Löschfahrzeug notwendig sei. Nach dem Investitionsplan sollte das Fahrzeug schon 2011 angeschafft werden – der Neubau wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes wurde im November 2012 vom Rat verabschiedet. Die Gemeinde Kürten plant schon seit längerem die Anschaffung von zwei neuen Löschfahrzeugen. Nach den Sommerferien wird die Politik über die öffentliche Ausschreibung entscheiden. „Dass die Fahrzeuge nicht ausrücken konnten, hat uns in der Anfangsphase Kopfschmerzen bereitet“, sagte Gemeindebrandinspektor Stefan Landwehr.

Durch die Leitstelle des Kreises wurde Stadtalarm für die Feuerwehr Kürten ausgelöst – alle verfügbaren Kräfte wurden nach Biesfeld gerufen. Die geforderte Hilfsfrist von acht Minuten, nach denen das erste voll besetzte Löschfahrzeug am Einsatzort sein muss, hielten die Feuerwehrleute aus Dürscheid ein. Mit zehn Einsatzfahrzeugen waren 42 Wehrleute vor Ort. Unter Atemschutz löschten die Wehrleute das Feuer. Durch die starke Wärmeentwicklung war die Brandbekämpfung schwierig.

Mit einer Wärmebildkamera suchten die Kräfte Glutnester in der Wandverkleidung. Fünf Verletzte, darunter ein Feuerwehrmann, wurden mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Im angrenzenden Kinderdorf der Stiftung Die Gute Hand wurde niemand verletzt. Bis in die frühen Abendstunden kontrollierte die Feuerwehr die Gebäude und belüftete sie. Die Bewohner der angrenzenden, stark verqualmten Häuser, konnten bereits zurückkehren.

KStA abonnieren