Kürten wird VorbildSteinwüsten auf Verkehrsinseln künftig verboten

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Kreisverkehr Kürten 2

Eine typische Verkehrsinsel, bei der auch Steine für die Gestaltung genutzt werden: hier an der Kreuzung in Kürten-Schanze.

Kürten – Die Gemeinde geht künftig mit gutem Beispiel voran: Bei der Pflege von kleinen und größeren Verkehrsinseln sollen Garten- und Landschaftsbauer auf die Verwendung von Steinen verzichten.

„Gemeindeflächen sind Vorbild“, erläuterte im Zukunftsausschuss der Gemeinde der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Michael Hardt, seinen Antrag. Bei den übrigen Fraktionen fand die Idee Anklang, die Abstimmung war einstimmig.

Geringer Pflegeaufwand macht Steininseln so attraktiv

Jetzt muss die Gemeinde als nächstes schauen, wie sie die neue Vorschrift vertraglich umsetzt. Viele der Verkehrsflächen an Kreuzungen und Einmündungen werden von Garten- und Landschaftsbauern gepflegt. Als Gegenleistung, dass sie Aufgaben der Gemeinde übernehmen, dürfen sie ein Werbetäfelchen aufsetzen. 

Steininseln sind auf diesen Verkehrsflächen künftig tabu, derzeit sieht man sie noch sehr häufig. Das Anschütten mit Kieseln geht schnell, und der spätere Pflegeaufwand ist gering. Allerdings versiegeln solche Steininseln den Boden. Wasser kann nicht mehr ins Erdreich sickern, langfristig sinkt der Grundwasserpegel.

Auch „Steinwüsten“ in Privatgärten sind künftig unerwünscht

Die Idee hinter dem Grünen-Antrag: Auch der normale Kürtener Bürger soll Gefallen finden an grünen Vorgärten und auf das Anschütten mit Kieseln & Co verzichten. Der Natur sei mit den Steinen nicht gedient, meinte Hardt. 

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Ein Verbot von oben herab verordnet für Privatgärten mache aber keinen Sinn und sei auch nicht kontrollierbar. Da gebe es immer Wege, wie man die Vorschrift austricksen könne. Im Ausschuss fand dementsprechend auch ein Bürgerantrag des Bergischen Naturschutzvereins ( RBN), auf „Steinwüsten“ in den Vorgärten zu verzichten, keine Zustimmung.

Heimatpreis legt Augenmerk auf grüne Gärten

Auch in Nachbargemeinden war der Antrag in den letzten Wochen abgelehnt worden. Nach Anregung der Grünen wird der für das Jahr 2019 erstmals ausgelobte Kürtener Heimatpreis besonderes Augenmerk auf grüne Gärten legen. Vorbildhafte Naturgärten sollen prämiert werden, dies der Kern eines zweiten Grünen-Antrags. Auch hier stimmte der Ausschuss einmütig zu.

Aus der SPD-Fraktion kam die Idee, Neubürger und angehende Häuslebauer in der Gemeinde mit einer Informationsbroschüre in Sachen grüne Gärten zu unterstützten. Der Ausschuss vertagte zunächst eine Entscheidung, da Bürgermeister Willi Heider Beratungsbedarf anmeldete. Zunächst müsse intern geschaut werden, wie man die gewünschte Broschüre erstellen könnte.

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