Nach der Stichwahl in KürtenParteiloser Bürgermeister überzeugte viele Wähler

Lesezeit 2 Minuten
Willi_Heider_Familie

Am Wahlabend war Willi Heider (l.) mit Ehefrau Sonja (r.) und den vier Kindern ins Bürgerhaus gekommen.

  • Im Vergleich zum ersten Wahlgang vor zwei Wochen legte der parteilose Kürtener Bürgermeister Willi Heider in allen 16 Wahlkreisen der Kommune in der Wählergunst zu.
  • Allerdings hat sich die Zusammensetzung des Kürtener Gemeinderates entscheidend verändert.
  • Die größte Fraktion im Rat stellt weiter mit Abstand die CDU. Aber die Grünen haben ihren Stimmenanteil verdoppeln können.

Kürten – Auf einen Erfolg von Willi Heider, dem parteilosen Bürgermeister, hatten am Wahlabend auch die meisten CDU-Anhänger gesetzt. Die Ratsfraktion war nahezu vollzählig im Bürgerhaus, die Enttäuschung hielt sich in Grenzen.

„Keine Überraschung“, war der übergreifende Kommentar aus der CDU-Runde um Sebastian Wurth (Ortsverein) und Jochen Zähl (Fraktion). Im Rathaus wird es demnach weiterhin einen Bürgermeister ohne Parteibuch geben.

Bei der Stichwahl knackte Heider in Kürten-Ort, in Weiden, Eichhof, Biesfeld und Offermannsheide 70 Prozent. Nur Dürscheid, Bechen und Herweg fielen etwas ab, Herweg (51,8) und einer der Bechener Wahlkreise (55,9) waren noch am knappsten.

Heider sammelte durchweg mehr Stimmen

Trotz geringerer Wahlbeteiligung sammelte Heider in allen 16 Wahlkreisen mehr Stimmen als im ersten Wahlgang am 13. September. Beer selbst büßte in 15 der 16 Bezirke Stimmen ein, nur in Dürscheid legte er um 18 zu. Allein in Olpe und Bornen lag Heider rund 730 Stimmen vor Beer.

Offenbar wechselten die Wähler der ausgeschiedenen Kandidaten Stefan Plag (SPD), Michelle Askari (parteilos, von Grünen und FDP nominiert) und Klaus Engels (parteilos) mehrheitlich ins Heider-Lager. Marc Beer verlor zum eh schon für ihn enttäuschenden ersten Wahlgang fast 300 Stimmen, Heider legte über 500 zu.

Dennoch hat sich mit der Wahl Entscheidendes geändert. Die Grünen sind künftig zweitgrößte Fraktion, hinter der CDU. Mit ihren acht Mandaten hat die Partei die Zahl der Sitze verdoppelt, die bisherigen vier Vertreter bleiben im Rat, vier neue kommen hinzu.

Das könnte Sie auch interessieren:

42 Sitze hat der Rat, mit Bürgermeisterstimme 43, und für eine Mehrheit sind 22 Stimmen erforderlich. Die CDU hat 16. Mit den Grünen wären es 24, was eine halbwegs komfortable Mehrheit bei einer Kooperation bedeuten würde.

Mit Unterstützung von SPD oder Freien Wählern würde es mit 22 Mandaten eine hauchdünne Mehrheit geben, mit der FDP (fünf Stimmen) allein ist für die CDU keine Mehrheit möglich. Und mehrheitsfähig gegen die CDU zu regieren, gelingt nur bei einer Viererkooperation von Grünen, Freien Wählern, SPD und FDP.

KStA abonnieren