Nach Vandalismus in KirchenUnbekannte wüten am Dorfplatz in Kürten-Bechen

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Vandalismus Kirche Kürten_4

In Kürten ist es erneut zu Vandalismus gekommen.

Kürten – Besteht zwischen den jüngsten Farbschmierereien rund um den Dorfplatz in Bechen und dem Vandalismus in der Pfarrkirche des Ortes ein Zusammenhang? Einen zeitlichen Zusammenhang gibt es in jedem Fall.

Am Freitag vor einer Woche, 29. August, hatten Unbekannte in der Kirche randaliert und unter anderem ein „Gotteslob“-Gebetbuch in Brand gesteckt. Auch die brennenden Opfer- und Gedenkkerzen hatten die Unbekannten zerstört, heißes Kerzenwachs im Kirchenraum ausgeschüttet. Exakt eine Woche später, in der Nacht von Freitag, 2., auf Samstag, 3. September, war der Dorfplatz in Bechen das Ziel von Unbekannten.

Eigentum der Karnevalsfreunde Bechen beschädigt

Hier hatten die Karnevalsfreunde Bechen ihr Festmobiliar zur Feier des 70-jährigen Vereinsbestehens aufgebaut, beschädigt wurden Bierwagen, Toilettenwagen, ein Lkw und ein Anhänger. Betroffen waren aber auch das Bushäuschen an der Haltestelle, einige Autos auf dem Dorfplatz und Gebäude in Platznähe.

Die Polizei berichtete am Wochenende über den Vorfall und schätzte den Schaden auf über 1000 Euro. Die Beamten sprachen von sinnloser Graffitischmierereien. Auf Nachfrage berichtet Kürtens Leitender Pastor Harald Fischer, dass es „nichts Neues“ zu den Zwischenfällen in den Kürtener Kirchen gebe; betroffen waren auch die Kirchen in Olpe und Kürten, überwiegend mit dem Ausschütten von heißem Wachs.

Blick von auffälligen Kindern in Bechen rückt in den Vordergrund

Noch eine andere Entwicklung lässt aufhorchen: Momentan rückt ausgerechnet in Bechen die Situation mit auffälligen Kindern und Jugendlichen in den Blick. Ein Runder Tisch hat sich gegründet, nachdem es zahllose Anwohnerbeschwerden gegeben hatte - zunächst wegen Ruhestörungen an der Schule, nun auch in anderen Bereichen des Ortes „Das ist ein schwieriges Feld“, sagt dazu Amtsleiterin Monika Chimtschenko.

Es habe sich in Bechen eine Gruppe von Jugendlichen gebildet und gebe einen „Anführer“. Diese Gruppe wolle offenbar keine pädagogischen Angebote der offenen Jugendarbeit annehmen. Es könne sein, dass sich das Aktionsfeld der jungen Leute von der Schule Richtung Dorfplatz und katholischer Kirche verlagert habe. Freizeitangebote gebe es, so einmal abends durch den freien Träger Bekik. Aber es sei unklar, ob das ausreiche und ob die Jugendliche darauf eingehen wollten. Offenbar suchten sie einen Platz, um ungestört zu sein.

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Für das Gelände der Katholische Grundschule habe die Gemeinde nachts einen Sicherheitsdienst beauftragt. In den nächsten Tagen werde sie mit Vertretern des Kreisjugendamtes und von Bekik über die Situation in Bechen sprechen.

Anfang der Woche war es auch im benachbarten Lindlar zu einem solchen Vorfall gekommen. Dort hatten Unbekannte ein Sitzpolster in der St.-Severin-Kirche angezündet.

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