Radweg Herkenrath-KürtenDie geplante Strecke kommt nicht voran

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Allee_Faellung

2020 könnte der Radweg an der Alleen-Landstraße kommen – dafür müssen Flächen erworben werden. 

Kürten/Bergisch Gladbach – Bei den Radwegen ist vieles in Bewegung im Bergischen. Der Agger-Sülz-Radweg gilt als Leuchtturmprojekt, der Dhünnweg ist von Odenthal an den Rhein fertiggestellt, und im nahen Lindlar und in Wipperfürth gibt es die Anbindungen an die historischen Bahntrassen.

Was scheinbar nicht vom Fleck kommt, ist ein Projekt in Bergisch Gladbach. Seit Jahren gibt es in der Kreisstadt Bemühungen vielfältiger Art, einen kombinierten Rad- und Gehweg zwischen dem Stadtteil Herkenrath und Kürten-Spitze einzurichten.

Radler sind in der warmen Jahreszeit gerne auf dieser prachtvollen Alleenstraße unterwegs, die Tourenfahrer erfreuen sich am landschaftlichen Idyll. Die gefährliche Verkehrssituation mindert das Naturerlebnis allerdings erheblich. Die Straße ist schmal und einige Kurven gibt es auch.

Radeln entlang der Allee

Der kombinierte Radweg soll seit Jahren kommen. Aber er kommt einfach nicht. Schon 2016 stand das Verkehrsprojekt auf Platz eins der Radwege-Bauprojekte des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen für den gesamten rechtsrheinischen Raum.

Aber als es an die Umsetzung ging, hakte es an der Frage des Grunderwerbs. Denn die Fahrspuren werden von den Alleebäumen begrenzt, ein breiterer Radweg müsste demnach auf Ersatzflächen entstehen. Angrenzend finden sich hier Grün- und Ackerland. Klar Ist: Ohne neue Flächen kann nicht gebaut werden.

Im Dezember 2018 haben die Straßenbauer dem zuständigen Regionalrat Köln bei der Bezirksregierung eine Prioritätenliste für das Jahr 2019 vorgelegt. Und wieder steht das Herkenrather-Spitze-Bauprojekt ganz oben auf der Liste „Radwegebau an bestehenden Landstraßen“.

1,4 Kilometer für 703.000 Euro

Vom Abzweig Siefer Weg bis Ortseingang Spitze soll gebaut werden. Rund 1,4 Kilometer sind vorgesehen mit Gesamtkosten von 703.000 Euro. Über den Projektstatus wird berichtet: „Vorentwurf in Arbeit, nahezu fertig seit dem vierten Quartal 2016“.

Nächstes Projektziel sei ein genehmigter Vorentwurf. Noch führe die Stadt Bergisch Gladbach allerdings Gespräch für den Grunderwerb. Erst danach werde es weitergehen, den Vorentwurf will der Landesbetrieb erst nach erfolgreich abgeschlossenen Grundstücksverhandlungen fertigstellen. Aufgrund des Vorbereitungsstands erscheine ein Baubeginn in 2020 möglich, ergänzen die Landesplaner.

Weitere vier Radwegprojekte im Kreis

Auf der Vorschlagsliste für 2019: „Radwegebau an bestehenden Landstraßen“ sind weitere Projekte aus Rhein-Berg gelistet.

Priorität 3: L289 Kürten-Spitze bis Kürten-Schanze, Ausbau mit Neubau Radgehweg auf 1,8 Kilometern.

Priorität 5: L284 Rad-/Gehweg von Stadtgrenze Overath bis Hoffnungsthal auf 1,1 Kilometern.

Priorität 7: L284 Rad-/Gehweg von Overath-Bilstein bis Obersteeg auf 1,5 Kilometern. Priorität 8: L284 Rad-/Gehwegknoten L136/L284 bis Stadtgrenze Rösrath auf 1,2 Kilometern. (cbt)  

Bei der Stadt wird ebenfalls auf die „schwierigen Grundstücksverhandlungen“ hingewiesen. Die Stadt unterstütze den Landesbetrieb bei den Grundstücksverhandlungen, um die benötigten Parzellen zur Anlage des Radwegs erwerben zu können.

„Es gibt allerdings trotz Verhandlungen immer noch keine Einigung.“ Es sei nicht gelungen, den betroffenen Grundstückseigentümern adäquaten Ersatz anzubieten. Die Gespräche würden aber fortgesetzt und die Hoffnung auf Lösung bleibe bestehen.

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