Weitere Nutzung offenIn Kürten wird das Jugendzentrum in den Hauptort umziehen

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Bald Vergangenheit in Eichhof: Andreas Schünke vom Jugendzentrum grillt beim Sommerfest der Alten Schule.

Bald Vergangenheit in Eichhof: Andreas Schünke vom Jugendzentrum grillt beim Sommerfest der Alten Schule.

Kürten – Im Frühjahr kommen die Umzugswagen. Das Jugendzentrum, momentan im Gebäude der Alten Schule in Eichhof untergebracht, wird dann mit Sack und Pack umziehen in den Neubau an der Bergstraße in Kürten. Damit wird ein großer Teil des alten Gebäudes leergezogen. Schon Ende 2012 hatte sich die ehemals verantwortliche Bürgergemeinschaft Eichhof aufgelöst.

Die Musik- und Kunstschule Kürten bleibt dann als einziger Nutzer in den ehemaligen Räumen der Volksschule Eichhof. „Die alte Schule ist wichtig für unsere Arbeit“, betonte der Vereinsvorsitzende Ulrich Fuchs im jüngsten Fachausschuss der Gemeinde.

Es war nicht die erste Wortmeldung dieser Art von Fuchs: Eindringlich hat er in den vergangenen Jahren die Bedeutung der Eichhofer Unterrichtsräume für den Betrieb der Musikschule hervorgehoben, sie gelten als existenziell für den Musikschulbetrieb. Ohne die Alte Schule würde es ein Problem für die Musikschule geben. Dies hängt auch zusammen mit der Nutzung der Räume in den Grundschulen der Gemeinde: Die Kinder haben immer länger Unterricht, durch die Angebote des Offenen Ganztages verlassen sie teils spät am Nachmittag die Schule.

Anreise muss sich lohnen

Die Dozenten seien aber darauf angewiesen, die Räume an ihren Unterrichtstagen für entsprechend lange Zeit zu nutzen. Falle der Unterrichtsbeginn für die Musikschule erst in den späteren Nachmittag, mache dies einen Einsatz schwierig. Viele Musiklehrer reisen laut Fuchs meist aus Nachbarorten an, was Zeit beansprucht. Für den Unterricht versuchten sie, möglichst viele Schüler an einem Nachmittag zu unterrichten.

Andernfalls lohne sich für sie ein Engagement in Kürten kaum. Die späten Schulschlusszeiten an den Grundschulen seien daher problematisch. Die Alte Schule stehe hingegen auch zu früherer Zeit für eine Nutzung offen.

19 Wohneinheiten

Auch nach dem Auszug des Jugendzentrums gilt: Die Zukunft des Gebäudes ist offen. Die Gemeinde als Eigentümern sorgt für die Unterhaltung, in der Verwaltung hält man die Bausubstanz für marode. Die IG Eichhof/Sülze widerspricht dem seit langen und führt ein von der SPD initiiertes Gutachten an. Demnach sei das Gebäude in einem guten Zustand. Die Pläne der IG, ein Kultur-Stadtteilzentrum zu entwickeln in der Alten Schule, liegen nach wie vor auf dem Tisch. Der IG-Vorstand um den Vorsitzender Dr. Gerd Papier hofft auf Umsetzung.

Im Umfeld des Ensembles wird es in nächster Zeit eine Veränderung geben. Auf der angrenzenden Wiesenfläche, im Eigentum der katholischen Kirche und früher Ort für Martinsfeuer, konkretisieren sich Baupläne. Entstehen soll ein Mehrfamilienhaus mit etwa 19 Wohneinheiten.

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Aktuell läuft die Beteiligung der Öffentlichkeit, bis 9. Oktober können Anregungen an die Verwaltung in Kürten geschickt werden. Im Bebauungsplan wird deshalb die Zweckbestimmung für die etwa 1500 Quadratmeter große Fähe geändert. Bislang ist sie für „Kirchen oder kirchlichen Zwecken dienenenden Gebäude“ vorgesehen. Hintergrund ist die vor Jahrzehnten aufgegebene Idee, in Eichhof eine Kirche zu bauen.

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