MerlenbachFreizeitpark statt Forellenteiche im Bergischen

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Die ehemaligen Forellenteiche verlandet immer weiter – ein Investor will eine Freizeitanlage bauen.

Die ehemaligen Forellenteiche verlandet immer weiter – ein Investor will eine Freizeitanlage bauen.

Bergisches Land – Es gibt neue Pläne für die brach liegende Teichanlage im Sülztal in Lindlar. Ein Investor der Gemeinde will das Areal mit den Fischteichen in Merlenbach für die Freizeitnutzung umbauen. Die Pläne dazu wurden nun im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt und ernteten großen Zuspruch von den Lindlarer Parteien. „Was besseres kann uns da unten im Tal nicht passieren“, fasste es Gerd Werner (CDU) im Anschluss zusammen.

Aber der Reihe nach: Das Areal der früheren Fischzucht erstreckt sich über rund 800 Meter entlang der Sülz. Bisher sind darauf 27 Fischteiche, von denen aber heute nur noch fünf genutzt werden. Die restlichen Teichanlagen verlanden langsam. 27 Fischteiche gibt es aktuell auf dem Areal. Die Pläne des Investors sehen nun vor, die meisten der existierenden Fischteiche zu einer zusammenhängenden Wasserfläche zu verbinden. 20 Meter breit und 500 Meter lang, so die Planung. Fünf Teiche bleiben für die Fischzucht erhalten, einer wird zugeschüttet.

Viele Freizeitmöglichkeiten rund um den neuen See

Bislang sind die Teiche allesamt rechtwinklig für die Forellenzucht angelegt. Der neue See soll hingegen natürlich aussehen, die Wassertiefe soll variieren, Bereiche für Schilf und ein flacher Teil als Badezone sind ebenfalls eingeplant.

Ein Rundweg mit rund 1,3 Kilometern Länge solle das Areal einschließen, nutzbar als Joggingstrecke, zum Spazierengehen oder zum Radfahren. Der Radweg auf der früheren Bahntrasse verlaufe schließlich oberhalb des Geländes und könne auch für Radwanderer aus dem ganzen Rheinland interessant sein. Die alten Gebäude der Fischzucht, wie das Haupthaus und das Räucherhaus, sollen erhalten bleiben und künftig wieder genutzt werden.

Basierend auf dieser Umgestaltung haben die Planer weitere Ideen entwickelt, was ausgehend von dem neuen See möglich sei: Ein Verleih für Kanus und Kajaks, ein Strandbad mit Liegewiese, Ferienhäuser und Grillplätze. Am südlichen Teil soll sich ein Parcours für Mountainbiker anschließen, auf einem der Teiche, die zugeschüttet werden.

Pläne stecken noch in den Kinderschuhen 

In einer Präsentation zeigte das Planungsbüro ein mögliches Endergebnis der Entwicklung in einer Animation. Die Liste, was auf dem Areal möglich ist, wurde dem Ausschuss vorgelegt. Der hatte allerdings noch keinen Beschluss zu fassen. Denn: Bislang steckt das Projekt noch in einer sehr frühen Planungsphase.

Der Aufgabenzettel für die Planer ist lang. Denn wie das Lindlarer Rathaus in der Information für den Ausschuss berichtete, müssten der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Bislang ist das Gebiet für Land- und Forstwirtschaft und als Wasserfläche ausgewiesen.

Projekt sei „erstrebenswert für Lindlar“, es seien aber „noch einige Hürden zu nehmen“

Dass die Politik in Lindlar das Vorhaben unterstützt, wurde in der Aussprache nach der Präsentation deutlich. Bürgermeister Dr. Georg Ludwig sah gar „Merkmale eines Regionale-Projekts“ erfüllt. Das Projekt bringe der Region etwas und sei auch historisch zu vertreten: Schließlich lag auf der anderen Seite der Sülztalstraße früher das Freibad an der Schätzmühle mit Ausflugslokal und Pension. „Positiv überrascht und erstaunt“, kommentierte Ulrich Cölln von der SPD seine Reaktion nach der Präsentation. Das Anliegen sei „erstrebenswert für Lindlar, allerdings müssten die Anlieger rund um die Teichanlagen einbezogen werden“. Die Grünen waren zurückhaltender. Zwar scheine das Projekt „interessant“, so Patrick Heuwes, doch man könne es noch naturnaher gestalten. Grundsätzlich stehe seine Partei dem Projekt aufgeschlossen gegenüber. Erika Lob (FDP) kommentierte, dass das Projekt erstrebenswert sei. Planungsrechtlich seien aber „noch einige Hürden zu nehmen“.

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