Nach Chaos im KreishausKrisenstab in Rhein-Berg wird wieder hochgefahren

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Das Krisenmanagement im Kreishaus soll in bewährter Struktur wieder hochgefahren werden.

Das Krisenmanagement im Kreishaus soll in bewährter Struktur wieder hochgefahren werden.

Rhein-Berg – Die Corona-Erkrankung von Landrat Stephan Santelmann (CDU) zieht sich doch länger hin als zunächst angenommen. Dies werde „vermutlich auch noch etwas dauern“, äußerte sich der Kreishauschef am Mittwoch auf Anfrage dieser Zeitung. In engem Schulterschluss auch mit der CDU-Fraktion im Kreistag wird unterdessen im Kreishaus daran gearbeitet, das Krisenmanagement der Corona-Pandemie wieder auf sichere Füße zu stellen.

„Durch die sich doch noch hinziehende Krankheit habe ich kurzfristig die vollständige Vertretungsbefugnis erhalten“, sagte Kreisdirektor Dr. Erik Werdel (CDU) am Abend auf Anfrage der Redaktion. Er setze nun alles daran, den Krisenstab und auch die „Bevölkerungsinformation und Medienarbeit“, kurz Buma, wieder hochzufahren.

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Wie berichtet hatte Landrat Santelmann noch vor seiner Erkrankung nach der Rückzugsbitte von Werdel als Leiter des Krisenstabs den Krisenstab zugleich stillgelegt und neue Krisenmanagementstrukturen angekündigt, die allerdings bisher nicht umgesetzt wurden.

CDU-Fraktion stellt sich hinter Krisenstab und Kreisdirektor

„Die Kreistagsfraktion der CDU unterstützt den Kreisdirektor in allen organisatorischen und personellen Maßnahmen, um mit der Corona-Pandemie weiter umgehen zu können“, sagte CDU-Kreistagsfraktionschef Johannes Dünner dazu am Abend im Gespräch mit dieser Zeitung. „Dr. Werdel genießt das volle Vertrauen der CDU-Fraktion.“ Und: Derjenige, der die Verantwortung trage, entscheide auch über die Organisationsstruktur, so Dünner. „Und da unterstützen wir auch die Langfristigkeit der organisatorischen Maßnahmen, die jetzt auch Bestand haben sollen.“ Das sei auch mit Landrat Santelmann „aus der Krankheit heraus so abgesprochen“, so Dünner.

CDU-Chef: „Alles andere, so Pakendorf, wäre jetzt eine Operation am offenen Herzen“

„Wir werden Erik Werdel in seiner Tätigkeit vollumfänglich unterstützen“, äußerte sich auch Vize-Fraktionschef Uwe Pakendorf. „Dass der Krisentab wieder hochgefahren wird, begrüßen wir.“ Alles andere, so Pakendorf, wäre jetzt eine „Operation am offenen Herzen“. Die „erste Priorität“ müsse nun „eine in jeglicher Hinsicht funktionsfähige Verwaltung sein, um der Pandemie mit einem schlagkräftigen Krisenmanagement zu begegnen“, ergänzt der Kreistagspolitiker und Kreisvorsitzende der CDU.

Zu Einzelheiten des weiteren Vorgehens, so bat Kreisdirektor Werdel am Mittwochabend um Verständnis, könne er voraussichtlich erst in einigen Tagen Genaueres sagen.

Nach Informationen dieser Zeitung soll auch der Feiertag genutzt werden, um alle Teile des Krisenstabs wieder in Gang zu setzen – und Mitarbeiter zurückzuholen, die in der eskalierenden Situation im Kreishaus vor der Erkrankung Santelmanns teils noch um Versetzungen gebeten hatten.

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