Neue Statistik des LandesRhein-Berger spenden nur mittelmäßig viel

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So geht spenden: Angelika Wiesen aus Overath radelte 2021 bis München und spendete pro Kilometer zwei Euro für die Flutopfer.

Rhein-Berg – Mildtätigkeit, Nächstenliebe, Solidarität: Das sind Eigenschaften, die eine Gesellschaft besonders lebens- und liebenswert machen. Die Starken sollen den Schwachen helfen, und nicht nur durch ihre Steuern, sondern gerne auch durch zusätzliche Spenden – die sie aber auch steuerlich geltend machen können.

IT NRW, das Statistische Landesamt, hat jetzt herausgefunden, wo die Menschen besonders spendenfreundlich sind und wo nicht – und das nicht allein für das ganze Land zwischen Rhein und Weser, sondern auch für den Kreis zwischen Wupper und Agger. Unser Landkreis, der Speckgürtel von Köln, liegt relativ im Mittelfeld.

Rekordhalter sitzen in Olpe in Westfalen

Die Rekordhalter, die man gar nicht vermutet, sind dagegen die Menschen im westfälischen Olpe. „Unter allen 396 nordrhein-westfälischen Städten und Gemeinden verzeichnete Attendorn im Kreis Olpe – bezogen auf die Zahl der Einwohner und Spendenden – die höchsten relativen Spendenbeträge“, so die Düsseldorfer Statistiker.

Bezogen auf das Jahr 2017 (neuere Daten gibt es noch nicht) bedeutet das eine durchschnittliche Spendenhöhe von 1 029 Euro pro Einwohner. In Hinsicht auf die Steuerzahler, die tatsächlich spendeten, ergaben sich 10 216 Euro. Auf Platz 2 folgt Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke), auf Platz 3 – immerhin - die rheinische Metropole Köln mit 174 Euro je Einwohner und 1518 Euro je Spender.

Bergisch Gladbach auf Platz 2 im Kreis

Legt man innerhalb von Rhein-Berg die Spenden nicht auf die gesamte Einwohnerzahl um (diese Daten siehe Grafik), sondern ausschließlich auf die spendenden Steuerzahler, dann steht Bergisch Gladbach auf Platz 2 des kreisweiten Spenden-Rankings. Von den 41 731 Steuerpflichtigen (das können auch zusammen veranlagte Ehepaare sein) gaben 16 324 gute Gaben, die sie beim Finanzamt angaben.

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Auf diese Weise kamen 12 523 000 Euro für gute Zwecke zusammen, zu denen Parteispenden in dieser Statistik übrigens ausdrücklich nicht zählen. Umgerechnet auf die Bergisch Gladbacher Einwohnerzahl, also auch auf diejenigen, die keine Steuern zahlen, macht das 112 Euro pro Nase aus, pro Steuerpflichtigem, der auch tatsächlich spendet, sind es 767 Euro.

Oberberger geben mehr, Rhein-Sieg-Bürger weniger

In der letztgenannten Kategorie – Steuerpflichtige, die tatsächlich spenden - kommen die kreisstädtischen Wohltäter landesweit auf Platz 41 von 396. Sie werden im Kreis von den Wermelskirchenern übertroffen, die es mit 910 Euro pro Spender landesweit auf Platz 22 schaffen. Rösrath schafft Platz 83, Overath 114, Odenthal 131, Leichlingen 156, Burscheid 171 und Kürten Platz 290 von 496.

Eine ganze Reihe oberbergischer Kommunen ist da besser: So steht Gummersbach NRW-weit auf Platz 6, Bergneustadt auf 13, Marienheide auf 14, Morsbach auf 15, Wiehl auf 20 und Waldbröl auf 32. Zurückhaltender sind hingegen die Bürger im Rhein-Sieg-Kreis: Hier schaffen es nur die Wachtberger in die Top 100, nämlich auf Platz 68.

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