Wipperfürth – Auf ein Rekordjahr blickt das Wipperfürther Unternehmen Voss zurück. Die Voss Holding GmbH, zu der die beiden Bereiche Automotive und Fluid gehören, erwirtschaftete im vorigen Jahr einen Umsatz von mehr als 600 Millionen Euro. Das sei eine Steigerung von mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtet Geschäftsführer Dr. Thomas Röthig. Seit 2015 hat das Unternehmen seinem Umsatz um rund 50 Prozent gesteigert. Das schlägt sich auch in der Zahl der Mitarbeiter nieder, die mittlerweile knapp 6000 beträgt. Drei Automotive- und vier Fluid-Standorte betreibt Voss in Europa. Das größte Werk befindet sich in Polen, dort sind mehr als 1500 Mitarbeiter beschäftigt.

Am Stammsitz in Wipperfürth arbeiten 1227 Mitarbeiter. 40 Stellen seien hier im vorigen Jahr neu geschaffen worden, so der Geschäftsführer. Mehr als 50 junge Menschen werden ausgebildet.

Gut zehn Prozent des Umsatzes wird Voss wieder in Maschinen und Anlagen investieren. Branchenüblich seien in der Kfz-Zuliefer-Industrie etwa zwei bis drei Prozent, berichtet Röthig. Am Standort Wipperfürth sei das ein zweistelliger Millionenbetrag. Einen breiten Platz nehme am Stammsitz auch die Forschung und Entwicklung ein. Etwa 20 neue Entwicklungen melde Voss jährlich zum Patent an. Zu den neuen Produkten gehört auch die kühlbare Handyschale für die Mittelkonsole in Pkws, in denen Handys induktiv aufgeladen werden. Da dabei viel Wärme entsteht, ist eine Kühlung notwendig.

Zahlen

An seinen Standorten beschäftigt Voss knapp 6000 Mitarbeiter, am Stammsitz in Wipperfürth sind es aktuell 1227, darunter 50 Auszubildende.

Das Unternehmen erzielte im vorigen Jahr einen Umsatz von über 600 Millionen Euro.

50 000 verkaufsfähige Produkte werden bei Voss hergestellt, daran beteiligt sind auch die 14 Auslandsgesellschaften. Das Unternehmen ist in 56 Ländern vertreten.

500 000 000 Stecker für Druckluftbremsen wurden produziert, 25 Millionen Leitungen für die SCR-Abgasreinigung verkauft und auch 500 000 000 Schneidringe hat das Unternehmen, das 1931 von Hermann Voss als Armaturenfabrik gegründet wurde, hergestellt.

Überhaupt werde das Thema Thermomanagement immer wichtiger, nicht nur bei den batteriebetriebenen Fahrzeugen, bei denen die Akkus in einem bestimmten Temperaturbereich gehalten werden müssen. Ob gasdruckbetrieben, durch Brennstoffzelle, Batterie oder herkömmliche Verbrennungsmotoren: Voss sei mit seinen Entwicklungen und Produkten in allen Antriebstechnologien vertreten.

Ein Motor der guten Entwicklung der Firma ist die SCR-Technik zur Abgasreinigung, die nach dem Diesel-Abgas-Skandal verstärkt auch im Pkw-Bereich Einzug gehalten hat. Bei dieser Technik ist das Unternehmen mit seinen SCR-Leitungen Marktführer. Und die Entwicklung bei den Verbrennungsmotoren zur Senkung des Schadstoffausstoßes und der Effizienzsteigerung sei noch längst nicht abgeschlossen, so Dr. Röthig und verweist unter anderem auf die Wassereinspritzung.