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Erbpacht läuft ausAktionskreis Altenberg muss aus Küchenhof ausziehen

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Der Küchenhof steht vor Veränderungen. Die Gastronomie soll bleiben, aber ein neues Konzept erhalten.

Der Küchenhof steht vor Veränderungen. Die Gastronomie soll bleiben, aber ein neues Konzept erhalten.

Odenthal – Der Küchenhof in Altenberg steht vor einschneidenden Veränderungen. Ende des Jahres läuft der Erbbaurechtsvertrag für das Grundstück aus, den der Aktionskreis Altenberg vor 35 Jahren mit dem Grundstückseigentümer Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein geschlossen hatte.

Der Verein war seither für Gaststätte und Töpferei, Schmuckatelier und Ausstellungsraum, Pilgersaal, Lapidarium, Kräuter- und Bauerngarten zuständig und hat den Küchenhof mit Leben gefüllt. Künftig will Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein dort eigene Pläne umsetzen. Dazu muss allerdings zuerst gutachterlich geklärt werden, wie hoch die Ablösesumme ist, die der Prinz für die auf seinem Grundstück stehenden Gebäude beim sogenannten Heimfall zahlen muss. Sie gehören nämlich dem Aktionskreis.

Geplant sei, das Restaurant in ähnlicher Weise wie bisher fortzuführen, mit moderaten Preisen für „Normalbetuchte“, aber das gesamte Gelände des Küchenhofs künftig stärker in das gastronomische Konzept einzubinden, erklärte Sayn-Wittgenstein auf Nachfrage. Dazu seien zunächst Renovierungsarbeiten nötig, die im Januar und Februar erfolgen sollen. Im März soll eröffnet werden. Spekulationen, auf dem Areal könnte eine „Wellness-Oase“ oder ähnliches entstehen, verwies der Prinz in das Reich der Märchen. Das sei schon aus Denkmalschutzgründen Unsinn.

Immobilie muss geräumt übergeben werden

Opfer der Umgestaltung werden allerdings die beiden Glaskästen werden, die das Lapidarium, die Steinsammlung aus der Baugeschichte des Klosters, aufgenommen haben. Für die Steinfragmente sucht die Gemeinde einen neuen Platz. Bis Ende März hat Sayn-Wittgenstein die Frist verlängert, um der Gemeinde entgegenzukommen. Das Bauamt verhandelt derzeit mit dem Erzbistum, ob das Lapidarium im Innenhof von Haus Altenberg eine neue Heimat finden könnte.

Der Küchenhof

Im Mittelalter war der Küchenhof der Wirtschaftshof des Klosters und entstand ab 1751 in heutiger Form. Bis 1982 wurde er noch landwirtschaftlich genutzt. Im Jahr 1983 übernahm der Aktionskreis Altenberg e.V. das Grundstück im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages von Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein und restaurierte die Gebäude in Eigenregie, um den Küchenhof für die Bevölkerung zu bewahren. Wenn am 31. Dezember der Pachtvertrag ausläuft und die Ablösezahlung erfolgt ist, tritt der Heimfall des Küchenhofes ein. (spe)

Resi Hembach sorgt sich stärker um den von ihr und Gunda Kraepelin seit Jahren betreuten Kräutergarten. Denn ob Gemswurz und Baldrian hier künftig noch gedeihen werden, ist fraglich. „Ich fürchte, es wird alles platt gemacht“, meinte Hembach und kritisierte damit Christel Cramer, die dem Aktionskreis vorsteht und den Auszug abwickelt. „Nach dem Erbbaurechtvertrag müssen wir die Immobilie geräumt übergeben“, verwies diese auf die Rechtslage – „und dazu gehört auch der Garten.“

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