Bauflächen als ZankapfelGrüne in Odenthal hatten zu einer Fahrrad-Demo aufgerufen

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Rund 100 Radfahrer waren dem Protestaufruf der Odenthaler Grünen gefolgt.

Rund 100 Radfahrer waren dem Protestaufruf der Odenthaler Grünen gefolgt.

Odenthal – Die Bürgerinitiativen Osenau, Oberodenthal und Erberich kämpfen für den Erhalt von Natur und Landschaft in Odenthal.

Längst ist ihr Blick aber nicht mehr nur auf die von Bauplänen bedrohten Wiesen gerichtet, sondern auch auf den 13. September. Dann nämlich ist Kommunalwahl und die ist für die Akteure mit der Hoffnung verbunden, die absolute Mehrheit der CDU im Gemeinderat brechen und einige Vorhaben vielleicht noch stoppen zu können.

Das wurde bei der Fahrraddemo unter dem Motto „Wiesen und Äcker erhalten“ deutlich, zu der Bündnis90/Die Grünen aufgerufen hatte und bei der knapp 100 Teilnehmer in die Pedale traten.

ln vielen Wohngebieten ein Generationenwechsel

„Wir wollen mit dieser Veranstaltung alle einbinden, die für den Erhalt von Natur und Landschaft sind“, erläuterte Peter Sittart, Sprecher der Grünen, die Aktion. Mit Trillerpfeifen und Plakaten versuchte der radelnde Protestzug zwischen Schöllerhof und Osenau auf sich und seine Anliegen aufmerksam zu machen und fand sich schließlich zur Abschlusskundgebung am Dhünntalstadion ein.

„Das ländliche Wohnen in Odenthal hat einfach Charme und wenn zu viel gebaut wird, geht der verloren“, erklärte Meike Dreßler aus Glöbusch ihre Teilnahme. Die Folgen einer „überzogenen“ Flächenausweisung beträfen alle, meinte auch Andreas Amling, von der Bürgerinitiative Erberich. Dabei sei aktuell in vielen Wohngebieten ein Generationenwechsel in vollem Gange, zusätzlicher Flächenverbrauch unnötig.

Bürgerinitiative gegen die Bebauung

Schon vor fast zwei Jahrzehnten sei die Ponywiese schon einmal von der Vernichtung bedroht gewesen, erinnerte Barbara Hollax von der Bürgerinitiative Osenau. Jetzt solle noch vor der Wahl „in trockene Tücher“ gebracht werden, was damals habe verhindert werden können, weil die CDU ihre Mehrheit verlor, sagte sie mit Blick auf die Sitzung des Planungsausschusses am Donnerstag, auf dessen Tagesordnung Ponywiese (Dhünner Wiese) und Lange Gerade in Scheuren stehen.

Am Erbericher Kirchweg und Schlehdornweg sind die Planungen noch nicht so weit vorangeschritten, aber auch hier hofft die Bürgerinitiative, dass es gelingt, „den Flächenfraß“ zu verhindern und „den Naturschutz nach Odenthal zurückzubringen.“ Dass an der Langen Geraden in Scheuren die Bagger noch nicht angerückt sind, wertete Uwe Christoph als Erfolg. Seit Herbst 2018 kämpft hier die Bürgerinitiative gegen die Bebauung einer Wiese mit etwa elf Einfamilienhäusern samt Nahversorger-Markt.

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„Wir habe heute produziert, was wir üblicherweise durch unsere Politik verhindern wollen: Stau“, sagte Norbert Dörper, Ratsmitglied der Grünen. Er erinnerte an die Eckpunkte grüner Politik, an ein alternatives, vernetztes Mobilitätskonzept, eine nachhaltige Verkehrsentwicklung und den Erhalt von Natur und Erholungsräumen. Dörper: „Ich hoffe, dass wir am 14. September einen ganz anderen, bunten Gemeinderat haben – und am liebsten mag ich Grün.“

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