FusionKardinal Woelki segnet die Zusammenlegung der Odenthaler Pfarreien ab

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Der Altenberger Dom wird von beiden großen Konfessionen genutzt.

Odenthal – Das Erzbistum Köln hat die Fusion der beiden katholischen Kirchengemeinden St. Pankratius Odenthal und St. Mariä Himmelfahrt Altenberg beschlossen. Kardinal Rainer Maria Woelki habe nach Anhörung der beteiligten Gremien entschieden, dass die beiden Kirchengemeinden zum 1. Januar 2023 zusammengelegt würden, bestätigte die Pressestelle des Bistums auf Anfrage.

Die Nachricht soll zu Ostern öffentlich verkündet werden – nicht für alle eine frohe Botschaft. Denn: „Pfarrkirche wird aufgrund der überregionalen Bedeutung der Altenberger Dom“, erklärte das Bistum. Das ist besonders für Gemeinde-Mitglieder in Odenthal bitter, hat doch die Kirche St. Pankratius eine bis ins 11. Jahrhundert zurückgehende Tradition. „Das tut vielen weh“, sagte Anne Brandt, die seit Jahren in den Gremien von St. Pankratius aktiv ist. Das sei ein Trauerprozess.

Odenthaler Kirchenvorstand votierte gegen die Fusion

Der dortige Kirchenvorstand hatte sich daher auch mehrheitlich gegen die Fusion ausgesprochen. Zustimmende Voten waren hingegen vom gemeinsamen Pfarrgemeinderat, vom Pastoralteam und vom Kirchenvorstand Altenberg gekommen. Auch Kreisdechant Hörter und Weihbischof Puff hätten der Fusion zugestimmt, ebenso wie der Priesterrat, den Woelki vor seiner Entscheidung angehört habe, erklärte das Bistum.

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Die neue Pfarrei firmiert ab 2023 unter dem Namen „St. Mariä Himmelfahrt und St. Pankratius“. Kirchenstandorte, die Zahl der Seelsorger und pastoralen Mitarbeiter sowie das jeweilige Kirchenvermögen sollen von der Zusammenlegung unberührt bleiben.

Der Altenberger Dom sichert einen Sonderstatus 

Befürworter der Fusion wie der leitende Pfarrer Thomas Taxacher versprechen sich von ihr nicht nur eine Reduzierung des Verwaltungsaufwandes sowie die Möglichkeit, angesichts von Kirchenkrise und Mitgliederschwund die Kräfte noch einmal zu bündeln. In erster Linie geht es ihnen um die Sicherung des Sonderstatus von Odenthal/Altenberg.

Wie berichtet, sollen die beiden kleinen Pfarren, die gemeinsam nur rund 5600 Mitglieder zählen, nicht einer der geplanten großen pastoralen Einheiten zugeschlagen werden, sondern eigenständig bleiben. „Damit sind wir privilegiert“, meint Taxacher.

Die Zusammenlegung mit Kürten ist möglich

Dies hat Odenthal der Rolle von Altenberg als spirituellem Zentrum zu verdanken, das künftig noch gestärkt werden soll. Wie lange diese Rechnung aufgeht, ist allerdings ungewiss. Denn perspektivisch ist ein Zusammengehen mit dem benachbarten Kürten schon allein aus Gründen des Priestermangels wahrscheinlich. „Zunächst einmal gilt die Zusage des Erzbischofs, im Hinblick auf die Bedeutung Altenbergs, dass Odenthal/Altenberg als eine sehr kleine Pastorale Einheit Bestand haben kann“, formuliert das Bistum vorsichtig. Im bisherigen Beratungsverfahren habe es dazu aber auch andere Stimmen, etwa seitens der Verantwortlichen im Kreisdekanat Rhein-Berg gegeben, so das Bistum.

Daher habe man empfohlen, dass die Gremien von Odenthal/Altenberg und Kürten das Gespräch suchen sollten. In der Vergangenheit hatten Altenberg und Bechen schon einmal zusammengehört. Vielleicht, so das Bistum, „ergeben sich daraus sinnvolle Kooperationen in einzelnen pastoralen Arbeitsfeldern.“

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