HalloweenOdenthaler klagen über Randale – Polizei stuft Lage weniger dramatisch ein

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Am Skaterpark gab es an Halloween Randale, der Platz musste gesperrt werden, um gesäubert zu werden.

Am Skaterpark gab es an Halloween Randale, der Platz musste gesperrt werden, um gesäubert zu werden.

Odenthal – „So haben wir uns die Nacht von Halloween nicht vorgestellt“, sagt Hans-Josef Schmitz und spricht damit wohl für viele Anwohner der Odenthaler Buchmühle.

Denn was sich auf dem Schulhof und am Skaterpark abgespielt haben muss, sorgte am Morgen von Allerheiligen dafür, dass die Gemeindeverwaltung Odenthal den Skaterplatz wegen Verletzungsgefahr sperrte.

Der Bauhof rückte am Feiertag aus und beseitigte die Spuren der Partynacht: Glasscherben, Müll, Feuerspuren, Überreste von Feuerwerkskörpern. Im Polizeibericht wurde dazu jedoch vermerkt: „Keine besonderen Vorkommnisse“.

Mit Motorrad über den Schulhof

„Das entspricht absolut nicht den tatsächlichen Ereignissen“, sagt Anwohner Norbert Probst. Die Anwohner berichten von bis zu sechs Streifenwagen, auch ein Polizeihund soll im Einsatz gewesen sein. Die von der Gemeinde beauftragten Sicherheitskräfte berichten von Kennzeichen aus Solingen und Remscheid und bis zu 180 Personen.

„Die Jugendlichen sind mit dem Motorrad über den Schulhof geknattert und haben bis in die Nacht Böller abgeschossen“, sagt Probst. „Vor dem Hintergrund, dass das bei der Thalfahrt gut geklappt hat, mit verstärkter Präsenz nächtliche Eskalation zu verhindern, hoffe ich, dass das auch jetzt was nützt“, sagt Norbert Probst.

Treffpunkt für Jugendliche

Für ihn hat die Verwaltung es viel zu lange, nämlich mehr als zehn Jahre, hingenommen, dass sich das Schulzentrum, besonders an den überdachten Stellen, zum Treffpunkt von Jugendlichen entwickelt hat, die dort auch Randale machen wollen. „Da gehört ein Zaun drum“, fordert Probst.

Für Bürgermeister Robert Lennerts ist nun Schluss. Schon vor zwei Wochen, als nächstens Unbekannte mehrere Bäume am Schulzentrum mit einer Kettensäge gefällt hatten, plädierte er dafür, ein Konzept zu überlegen, wie man solche Vorkommnisse künftig vermeiden kann.

„Wir werden das Schulzentrum und das Dhünntalstadion sowie die angrenzenden Parkplätze sichern und für Unbefugte sperren“, sagt der ehemalige Polizeibeamte. Auch werden die Ordnungsbehörde und der Sicherheitsdienst ab sofort im kompletten Ort Streife gehen. „Jeder, der das Sportangebot an der Skateranlage in angemessener und erlaubter Weise nutzen möchte, ist dazu herzlich willkommen. Für Chaoten ist allerdings in ganz Odenthal kein Platz“, findet Lennerts.

Jenseits der Sofortmaßnahmen, mit denen er gegen die Randalierer vorgehen möchte, soll ein mit den Anwohner abgestimmtes Konzept folgen, das auch die häufigen nächtlichen Ruhestörungen künftig verhindert.

Jugendliche auf Müll angesprochen

Während die Nachbarn berichten, die Randale sei erst gegen 22 Uhr losgegangen und habe bis in die Nacht hinein gedauert, stellt sich aus Sicht der Polizei die Situation weniger dramatisch dar. Rund 40 Personen hätten sich gegen 21.30 Uhr auf dem Schulhof des Schulzentrums aufgehalten, mehr als 100 auf der Skaterbahn. Einer Spaziergängerin sei gegen 21.30 Uhr Müll auf dem Schulhof aufgefallen, und die Odenthaler Hundebesitzerin habe daraufhin die Jugendlichen angesprochen.

Während des Gesprächs habe man Detonationsgeräusche aus Richtung der Skaterbahn gehört. Die Zeugin alarmierte daraufhin die Polizei. Als die Beamten an der Skaterbahn eintrafen, prügelten sich mehrere Jugendliche. Als diese die Polizisten bemerkten, trennten sich die Streitenden. Polizeisprecher Richard Barz: „Keiner wollte beteiligt gewesen sein, und keiner wollte einen Schaden davongetragen haben.“

Ein 21 Jahre alter Odenthaler, der von den Einsatzkräften als Rädelsführer ausgemacht wurden, zeigten sich uneinsichtig. Der unter Alkoholeinfluss stehende Randalierer (1,2 Promille) wurde in Polizeigewahrsam genommen.

Böller in Anwesenheit der Polizei gezündet

Ein 19 Jahre alter Mann, polizeibekannt und ohne festen Wohnsitz, zündete in Anwesenheit der Polizisten mehrere Knallkörper. Die Beamten erteilten dem 19-Jährigen einen Platzverweis. Als er sich 30 Minuten später immer noch an der Skaterbahn aufhielt, wurde er ebenfalls in Gewahrsam genommen. Laut Polizei hielten sich zu diesem Zeitpunkt 100 Personen auf und an der Skaterbahn auf.

Rund eine Stunde später, gegen 23 Uhr, sollen noch rund 50 Personen auf dem Gelände gewesen sein. Nach Mitternacht habe sich die Personengruppe endgültig aufgelöst. Barz bestätigt den Einsatz mehrerer Einsatzfahrzeuge und den Einsatz eines Polizeihundes.

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