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OdenthalKritik an Plänen für Edeka-Markt und Wohngebiet in Voiswinkel

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Bis hinunter zum Sträßchen Unterboschbach soll sich nach den Plänen eines Investors ein neues Baugebiet erstrecken. Das stieß im Bauausschuss auf Kritik.

Bis hinunter zum Sträßchen Unterboschbach soll sich nach den Plänen eines Investors ein neues Baugebiet erstrecken. Das stieß im Bauausschuss auf Kritik.

Odenthal – Bekommt Voiswinkel einen Edeka-Markt? Im letzten Bauausschuss vor den Weihnachtsferien stellte Oliver Bach vom Planungsbüro Schoofs die Pläne für den Supermarkt vor, der auf der Wiese am Sonnenberg geplant ist.

Das Grundstück, vom dem in Rede stand, dass ein Anlieger es gekauft hätte, um eine Bebauung vor der eigenen Terrasse zu verhindern, ist bereits vom Planungsbüro notariell gesichert, wie Bach erklärte. Anfang 2018 könnten die Verträge geschlossen werden.

Auf den 7000 Quadratmetern Fläche soll ein Geschäft mit 1700 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen. Weitere 600 Quadratmeter soll das Lager umfassen. Es sind 120 Stellplätze geplant. Die Anlieferung soll seitlich zum Nachbargrundstück hin erfolgen, „damit es keine Probleme mit Lärmbelästigung gibt, wird die Anlieferung eingehaust“, fügte Bach an. Für die Ein- und Ausfahrt zum Markt ist eine Linksabbiegerspur aus Richtung Odenthal geplant. Eine Bedarfsampel soll zu den Stoßzeiten den Ausfahrenden helfen, sich in den Verkehr auf der Odenthaler Straße einzufädeln.

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Genau hier hakte Rolf Deiters (SPD) ein. „Ich habe da so meine Zweifel, ob das funktioniert“, meinte er angesichts der Dimensionen des Projektes. „Man kommt doch jetzt schon kaum aus der St.-Engelbert-Straße heraus.“ Deiters behauptete, ihm hätten die Bürger signalisiert, dass sie eine solche Bebauung nicht wollten.

Genau andersherum argumentierte Ralf Merkenich (CDU): „Wenn ich durch das Dorf gehe, höre ich das genaue Gegenteil, alle freuen sich, wenn der Markt endlich kommt.“ Dass demnächst zwei Ampeln hintereinander auf der vielbefahrenen Hauptstraße stünden, können die Verkehrslage doch auch beruhigen, befand Merkenich.

Mit dem geplanten Supermarkt endeten die Pläne für den Sonnenberg aber noch nicht. Außer Oliver Bach war auch Berthold Kalsbach gekommen. Der frühere Rösrather Beigeordnete, der seit einigen Jahren in Pension ist, berät heute Investoren. In diesem Falle eine Gesellschaft, die auf der Wiese neben dem Supermarkt bis hinunter zum Sträßchen Unterboschbach Wohnbebauung errichten möchte. Geplant sind 40 Häuser, davon 14 Doppelhaushälften, der Rest ist als Einfamilienhäuser konzipiert. Außerdem sind noch zwei Gebäude mit barrierefreiem Wohnraum direkt am Nahversorger geplant. Insgesamt würden 17 000 Quadratmeter der 27 000 Quadratmeter großen Fläche bebaut. Kalsbach betonte, dass bei einer baldigen Entscheidung seitens der Politik eine gemeinsame Erschließung von Wohngebiet und Supermarkt möglich wäre. Für die SPD stellte Oliver Deiters, dass fest, dass seine Fraktion eine solche Größenordnung nicht wolle. Nicola Ciliax-Kindling (CDU) regte an, ein Café im Markt einzuplanen. Sie hält die Pläne „für ein begrüßenswertes Projekt“. Auf die Behauptung der SPD, dass die Infrastruktur im Dorf doch ausreichend sei, entgegnete Bürgermeister Robert Lennerts: „Die Infrastruktur ist gleich null.“ Außerdem dem Kiosk gebe es kaum etwas. „Es lässt sich nichts ohne Nachteile realisieren, eine Zunahme des Verkehrs ist wahrscheinlich“, räumte er ein. Dann eröffnete er, dass der Investor der Wohnbebauung einverstanden sei, für Odenthaler Familien, die dort ein Haus bauen wollen würden, einen Nachlass zu gewähren. „40 Wohneinheiten mehr bedeuten 100 000 Euro mehr an Einkommensteuer“, ergänzte der Bürgermeister.

Das Vorhaben wurde zur Beratung in die Fraktionen verwiesen.

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