Pläne für die Alte KaplaneiGemeinde könnte Gebäude nach Sanierung selbst nutzen

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Baulich in keinem guten Zustand: Die Alte Kaplanei im Odenthaler Zentrum beschäftigt die Politik.

Baulich in keinem guten Zustand: Die Alte Kaplanei im Odenthaler Zentrum beschäftigt die Politik.

Odenthal – Was wird aus der Alten Kaplanei? Das denkmalgeschützte Haus an der Altenberger-Dom-Straße ist baulich nicht in bestem Zustand. Rund 900.000 Euro, so hatte ein Architekturbüro ermittelt, könnte die vollständige Sanierung des 120 Jahre alten Gebäudes kosten, das die Gemeinde zuletzt als Flüchtlingsunterkunft genutzt hatte. Wegen des großen Sanierungsstaus gibt es Überlegungen, die Immobilie im Ortszentrum an einen Investor zu verkaufen, was angesichts des Zustands und der Besitzverhältnisse (das Haus wurde von der katholischen Kirche in Erbpacht erworben), nicht ganz einfach sein dürfte.

Nachdem die SPD-Fraktion das Haus schon einmal als Standort für ein Jugendzentrum ins Gespräch gebracht hatte, schlägt nun die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen vor, das Haus so herzurichten, dass hier sozialer Wohnraum geschaffen werden kann. Denn an bezahlbaren Mietwohnungen mangele es im Gemeindegebiet. „In der zur Zeit unbewohnbaren, denkmalgeschützten Alten Kaplanei sehen wir eine optimale Möglichkeit, zentrumsnah sozialen Wohnraum vorzuhalten“, so Fraktionschef Peter Sittart in seinem Antrag an den heutigen Sozialausschuss.

Fünf Wohnungen könnten entstehen

Die zwingend nötigen Sanierungsarbeiten der Elektrik, der Sanitäranlagen, der Heizung und Fenster beliefen sich nach vorläufigen Schätzungen des Bauamtes auf rund 400.000 Euro, so Sittart. Eine Summe, die möglicherweise noch weiter reduziert werden könne, wenn man konsequent auf einfache Ausführung setze. So könnten hier mindestens fünf kleine abgeschlossene Wohnungen mit niedrigem, aber bezahlbarem Standard für Singles und Zweipersonenhaushalte entstehen, mit guter Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr.

Da die Immobilie für Investoren uninteressant sei, solle die Gemeinde die künftige Nutzung selbst in die Hand nehmen, forderte Sittart: „Leerstand ist die schlechteste Variante und fördert den Zerfall.“ In eine andere Richtung gehen die Überlegungen der CDU. Sie könnte sich in dem Gebäude ein Co-Working-Space vorstellen. Eine derartige Einrichtung stellt Interessenten Arbeitsplätze und Infrastruktur zeitlich befristet gegen Entgelt zur Verfügung.

Von dieser neuen Arbeitsform profitieren insbesondere Freiberufler, die für bestimmte Tage einen Besprechungsraum oder eine besondere digitale Ausstattung ihres Arbeitsplatzes benötigen, über die sie üblicherweise nicht verfügen. „So etwas fehlt in Odenthal bisher völlig“, erklärte Heinz-Hubert Fischer, der für dieses Angebot in Odenthal Bedarf sieht. Kombiniert werden könnte die Einrichtung mit einem multifunktionellen Begegnungsort. Einen Prüfauftrag mit Blick auf Fördermittel und Betreiber hat die CDU an die Verwaltung gestellt.

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