Projekt gescheitertKein Geld für sozialen Wohnungsbau in Voiswinkel

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An der St. Engelbert-Straße werden keine Sozialwohnungen gebaut.

An der St. Engelbert-Straße werden keine Sozialwohnungen gebaut.

Odenthal – Kein Geld für den sozialen Wohnungsbau in Voiswinkel. Der Plan, auf einem kommunalen Grundstück an der St. Engelbert-Straße ein Wohnhaus mit sechs bis sieben Sozialwohnungen zu errichten, ist gescheitert. Die CDU-Fraktion war im Haupt- und Finanzausschuss nicht davon zu überzeugen, die für das Vorhaben vorgesehenen 1,5 Millionen Euro im Haushalt 2020 zu belassen. Sie forderte stattdessen, einen Standort zu suchen, an dem ein größeres Objekt in Kooperation mit einer Siedlungsbaugesellschaft realisiert werden kann. Ein gemeindeeigenes Grundstück dieser Größe sei aber nicht vorhanden, machte die Verwaltung deutlich.

Die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum in Odenthal ist alt, denn er fehlt seit langem. Immer wieder war aus der Politik die Forderung nach Sozialwohnungen laut geworden. So hatten jüngst Bündnis 90/Die Grünen den Umbau der Alten Kaplanei für diesen Zweck vorgeschlagen, die FDP hatte die Suche nach einer Wohnungsbaugesellschaft beantragt und Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos) hatte in seiner Haushaltsrede betont, dass er es als eine wichtige kommunale Aufgabe ansehe, bezahlbare Wohnungen zu schaffen. „Deshalb wollen wir auf einer Fläche in Voiswinkel, auf die wir als Gemeinde selbst Zugriff haben, sozialen Wohnraum schaffen“, hatte er angekündigt. Das aber war politisch nicht durchsetzbar.

Kein Alleingang

Als problematisch erwies sich, dass die angefragten Wohnungsbaugesellschaften kein Interesse gezeigt hätten, da das Objekt auf dem Grundstück der Gemeinde als zu klein und damit unwirtschaftlich angesehen worden sei, so Bauamtsleiter Uwe Koch. Dennoch hatte die Verwaltung am Projekt festhalten, nach einem Investor suchen und notfalls das Projekt in Eigenregie umsetzen wollen.

„Wir sollten im nächsten Jahr loslegen“, unterstützte Peter Sittart (Bündnis 90/Die Grünen) dieses Vorhaben. „Wir brauchen keine Siedlungsgesellschaft. Es ist unser Grundstück und wir sollten so schnell wie möglich anfangen“, sagte auch Marianne Thiemig (BRO). „Auch in Odenthal gibt es Leute, die nicht so viel Geld für eine Wohnung ausgeben können“, schloss sich Rolf Deiters (SPD) an. „Wenn es umsetzbar ist, dann sind wir dabei“, sagte Hans-Josef Schmitz (FDP). Er bezweifelte aber, dass es der Gemeinde ohne Baugesellschaft gelingen werde, das Projekt alleine zu verwirklichen.

„Die Baubranche ist total überhitzt und wenn Siedlungsgesellschaften das nicht stemmen können, dann können wir das schon gar nicht“, warnte Manfred Dillenburg (CDU). Zudem halte die CDU den Standort in Voiswinkel nicht für günstig, sagte Fraktionschefin Nicola Ciliax-Kindling. Man sehe die Gefahr, einen „sozialen Brennpunkt“ zu schaffen, eine Sorge, die die Verwaltung angesichts von lediglich sieben geplanten Wohnungen für unbegründet hielt. An der Abstimmungsniederlage der Projektbefürworter änderte das jedoch nichts mehr.

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