Omikron-NotfallplanKritische Infrastrukturen in Rhein-Berg gehen auf Nummer sicher

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Rhein-Berg – „Wir haben natürlich Pläne für den Katastrophenfall. Zum Beispiel die Umstellung der Dienstpläne auf 12-Stunden Schichten“, sagt Jörg Zbick, Unternehmenssprecher der GFO-Kliniken (Vinzenz-Pallotti und Marienkrankenhaus).

Das sei schon in der ersten Welle so gewesen. Die ersten Personalausfälle durch Omikron seien derzeit sowohl in der Zentralen Notfallambulanz, auf Intensiv sowie auf den Stationen ärztlich wie pflegerisch kompensiert. „Aber das geht natürlich nur zu einem gewissen Grad. Die Rate der Anrufe aus der Mitarbeiterschaft zu diesem Thema hat in den letzten Tagen deutlich zugenommen.“

Das berichtet auch Thomas Stokowy, Pflegedienstleiter im Evangelischen Krankenhaus. „Wir sind angespannt, aber im Moment funktioniert es noch.“ Fast alle Omikron-Infektionen von Mitarbeitern passierten im privaten Bereich, so Stokowy.

Im Ernstfall müssen Stationen vom Netz genommen werden 

„Bei der Arbeit im Haus ist das permanente Tragen von FFP2-Masken selbstverständlich. Wir appellieren aber trotzdem immer wieder an die Kollegen, streng darauf zu achten.“ Dennoch: „Wir können bei dieser rasanten Entwicklung maximal eine Woche vorausschauen.“

Im Ernstfall „müssen wir Stationen vom Netz nehmen“. Das heißt: nicht notfallbedingte Operationen, etwa im Bereich der Endoskopie, verschieben. „Unser Vorteil ist“, so Stokowy weiter, „dass wir ein eigenes Labor im Haus haben und im Verdachtsfall bei Mitarbeitern sofort einen PCR-Test machen und in einer Stunde auswerten können.“ Je schneller das gehe, desto geringer sei die Gefahr, dass sich das hochansteckende Virus ausbreite.

Denn all diese Kontakte müssen derzeit in Quarantäne. „14 Tage Quarantäne bei Kontakt zu Omikron, unabhängig vom Impfstatus und Symptomen, ist auf Dauer für die Krankenhäuser nur schwer zu kompensieren“, bestätigt Zbick. „Wir hoffen auf gelockerte Regelungen mit zumindest verkürzter Quarantänedauer.“

Die Polizei hat vorgesorgt 

Auch die Polizei in Rhein-Berg hat Pläne für den Notfall und geht bereits präventiv vor: „Wir gehen in festen Teams, die sich nicht begegnen, auf Streife. Und es finden keine Besprechungen oder Pausen im Pausenraum mehr statt. So vermeiden wir Ansammlungen“, erklärt Christian Tholl, Sprecher der Polizei in Rhein-Berg.

Außerdem bestehe Maskenpflicht in allen Gebäuden und die Impfquote sei sehr hoch. „Mir fällt eigentlich niemand ein, der nicht geimpft oder schon geboostert ist. Ich glaube, deshalb sind wir bisher auch so gut klar gekommen“, ergänzt er. Es habe zwar schon ein paar Corona-Fälle gegeben, aber die hätten den Betrieb nicht gefährdet.

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„Wenn es erforderlich wird, können wir auch auf den 12-Stunden-Betrieb umsteigen. Es gibt Kollegen, die die Tagschicht übernehmen, die anderen haben die Nachtschicht und der Rest hat frei. Die Teams wechseln sich ab, ohne sich zu begegnen. Aber das war zum Glück noch nicht nötig“, berichtet Tholl.

Mehr könnten sie im Moment nicht tun: „Auf der Wache brauchen wir die Kollegen vor Ort. Aber durch unsere Konzepte sind wir vor Schlimmerem bisher verschont geblieben.“

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