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„Romance Scamming“Rhein-Berger verlieren Zehntausende Euro durch dreisten Betrug

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Ein Opfer lernte den Betrüger bei Facebook kennen. Symbolbild.

Overath/Wermelskirchen – Er schwärmte ihr die große Liebe vor – sie zahlte ihm Geld, ohne ihn auch nur ein einziges Mal real gesehen zu haben. Gleich zwei Fälle von sogenanntem „Romance Scamming“-Betrug via Internet sind bei der Polizei in Rhein-Berg angezeigt worden.

Im einen Fall gab eine 46-jährige Overatherin bei der Polizei an, einen Mann namens David Roland Ross aus Dallas (USA) über das soziale Internetnetzwerk Instagram kennengelernt zu haben. Ihm habe sie in der Folgezeit zwei Summen in niedriger vierstelliger Höhe. „Der Betrüger gab an, auf einer Ölplattform für eine Firma in Qatar zu arbeiten und aufgrund einer schweren Krankheit dringend Geld für einen Helikopterflug an Land zu benötigen“, so Sonja Steinberger von der Polizeipressestelle. Der Mann hatte der Overatherin versprochen, ihr „im Nachhinein als Dankeschön für ihr Vertrauen 100.000 Dollar zu überweisen. Allein: Von dem Geld hat die Overatherin nie etwas gesehen.

Betrüger auf Facebook kennengelernt

Im zweiten „Romance Scamming“-Fall hatte eine 75-jährige Frau aus Wermelskirchen einen Mann namens Frank George auf Facebook kennengelernt und mit ihm dann weiter über den Messengerdienst WhatsApp gechattet. „Der Betrüger, angeblich ein Geschäftsmann aus Liverpool, behauptete gegenüber der Wermelskirchenerin, seine Frau verloren zu haben und sich aktuell mit dem 14-jährigen Sohn auf Zypern zu befinden“, so Steinberger.

Ratschläge der Polizei

Rhein-Berg-Polizei rät zur Vorsicht

Nie Überweisungen an Unbekannte tätigen. Grundsätzlich vorsichtig bei Bekanntschaften im Internet sein. Oft nehmen die Betrüger sogenannte „Scammer“ über falsche Profile mit äußerst attraktiven Bildern in Social-Media-Plattformen Kontakt auf und überhäufen ihre Opfer zunächst mit Komplimenten und Liebesbekundungen. Im weiteren Verlauf geben die Betrüger dann vor, sich in einer Notlage zu befinden, um letztlich ihre Opfer um Überweisungen zu bitten. Wer Opfer von „Romance Scamming“ wurde, sollte Anzeige bei der Polizei erstatten. Hilfe bietet auch das Fachkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz: (0 22 02) 205-444. (wg)

„Dorthin sollte eine Lieferung verschifft werden, die der Zoll angeblich aufgrund fehlender Zollgebühren zurückhalten würde.“ Die Seniorin überwies das Geld auf das angegebene Konto, der Mann verlange mehr, angeblich als „Lizenzgebühren“ für die Auslieferung der Ware innerhalb Zyperns.

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Die Frau überwies insgesamt drei Beträge mit einer Gesamthöhe von 21.000 Euro. Als der Betrüger dann weitere 11.000 Euro verlangte, wandte sich die Seniorin an ihre Hausbank, um einen Kredit aufzunehmen. „Ein aufmerksamer Mitarbeiter einer Wermelskirchener Bank erkundigte sich nach dem Verwendungszweck und alarmierte anschließend die Polizei“, so Steinberger.

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