Immekeppel-Buch veröffentlichtKünstlergruppe aus Overath kooperiert mit Fußballverein

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Immekeppel-Bilder fing Nicole Frantzen ein.

Immekeppel-Bilder fing Nicole Frantzen ein.

Overath – Kunst in den Alltag bringen. Mit Kunst etwas bewegen, zur Reflexion anregen, vor Ort sein. Das sind nicht nur die Ansätze von Künstlern der Gruppe Neun aus Overath. Das wird auch umgesetzt. Und das ist schon etwas Besonderes. Wann haben sich auch auf nationaler und internationaler Ebene durchaus profilierte Künstler schon einmal mit dem örtlichen Fußballverein beschäftigt?

Mit dem TuS Immekeppel hat die Gruppe Neun Ende vergangenen Jahres eine Ausstellung eröffnet und ins Netz übertragen. Der Videostream kam live aus der Sportklause am Rande des Fußballplatzes. „Fußballtypen“ heißt die Ausstellung und bildet künstlerisch verfremdete Bilder von Stars des Sports und ihre Zitate.

Parallelen von Spiel und Kunst

„Fußball ist ein Spiel der Freiheit, der Visionen und Gefühle, Fußball macht mich glücklich“, sagt da zum Beispiel César Luis Menotti, der 1978 als Trainer mit der argentinischen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft und 1983 mit Barcelona den Pokal gewann.

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Paul Breitner kommt ebenfalls zu Wort, auch George Best, Luca Toni und Gianluca Buffon sind dabei, ebenso Günter Netzer und Lukas Podolski. Geplant war, die Ausstellung unter Flutlicht und mit Publikum auf dem Fußballplatz zu eröffnen. Der Lockdown verhinderte das. Trotzdem zogen die Künstler ihr Ding durch und Christoph Felder von der Gruppe Neun sieht durchaus Parallelen zwischen dem Rasensport und der Arbeit in der Künstlergruppe: „Fußball ist ein Mannschaftssport, Kunst steht für die Individualität in der Ausdrucksweise“, stellt er fest.

„Trotzdem hat sich die Gruppe Neun formiert, ohne dass die Individualität verlorengeht. Auch im Fußball ist man nur dann erfolgreich, wenn man sich zusammenschließt und für etwas Gemeinschaftliches steht.“

Beim TuS Immekeppel war man anfangs überrascht und auch skeptisch, als die Künstler auf den Verein zugingen und eine Kooperation vorschlugen. Doch das Ergebnis überzeugt auch den Vereinsvorsitzenden Dieter Himperich: „Wir werden jetzt sicher keine Oper zusammen machen, aber die Ausstellung passt sehr gut und die Kontakte sind gut gelaufen. Die Verbindungen zu der Gruppe Neun waren schon vorher da; das ist vielleicht der Unterschied zur Großstadt.“

Von den 2400 Einwohnern von Immekeppel sind 800 als Mitglied im Verein eingetragen und vielen war die Künstlergruppe auch schon von dem Film „Unser Dorf in Bildern“ bekannt, den Felder produziert hat. Zum Film ist jetzt auch ein Buch erschienen, das den Ort auf fast 200 Seiten in Bild und Text darstellt. Historische Fotos dokumentieren dabei die Geschichte des Ortes, stimmungsvolle Aufnahmen der Fotografin Nicole Frantzen zeigen Immekeppel im Hier und Jetzt.

Grundlage für den Text sind ausführliche Interviews, die Felder mit Josef Kierspel gemacht hat. Dessen Vater Johann hat als Heimatforscher die Historie des Dorfs in Bild und Text festgehalten.

Die Bilder „Fußballtypen“ mit den knackigen Zitaten bekannter Spieler sind im Kleinformat für 15 Euro erhältlich, das Buch „Immekeppel“ gibt es für 25,48 Euro über den Onlinehändler Amazon.

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