JugendhilfeausschussVorübergehende Waldgruppe soll Kita-Mangel überbrücken

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Nicht früh genug begonnen hat die Stadt Overath mit ihren Vorbereitungen zum Bau von drei neuen Kitas in Immekeppel, im Hauptort und in Marialinden. Die Kinder stehen vor der Tür, eine neue Waldgruppe in Großhurden soll vorübergehend helfen.

Nicht früh genug begonnen hat die Stadt Overath mit ihren Vorbereitungen zum Bau von drei neuen Kitas in Immekeppel, im Hauptort und in Marialinden. Die Kinder stehen vor der Tür, eine neue Waldgruppe in Großhurden soll vorübergehend helfen.

Overath – Große Pläne verfolgt die Stadt Overath in Sachen Kindergartenversorgung und will gleich drei Kitas neu bauen. Doch steckt der Teufel bekanntlich im Detail: Mit dem Neubauten in Marialinden, im Hauptort und in Immekeppel ist bisher noch gar nicht begonnen worden, und das, obwohl die lieben Kleinen praktisch schon vor der noch nicht vorhandenen Tür stehen. Ersatzweise wird jetzt in der Kita „Der Regenbogen“ in Großhurden vorübergehend eine Waldgruppe eingerichtet. Das hat am Dienstagabend einstimmig der Jugendhilfeausschuss beschlossen.

Keine Zeitprognose

Wieso sich die drei Neubauten – in Marialinden und im Hauptort ist die Stadtentwicklungsgesellschaft Overath (Sego) als Investor tätig, in Immekeppel ein Privatunternehmen – so sehr verzögern – darauf geht die Stadt im Detail nicht weiter ein. „Die Fertigstellung der neuen Kindertagesstätten kann aus verschiedenen Gründen nicht so zeitig erfolgen, wie die Jugendhilfeplanung dies erwartet hatte“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss lapidar.

Allerdings sei die „Anzahl der Kinder mit Rechtsanspruch, denen derzeit kein Platz angeboten werden kann, deutlich angestiegen“. Aktuell seien dem Jugendamt 41 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und 27 Kinder im Alter von zwei Jahren gemeldet.

Zusätzlicher Bedarf ist unabweislich

„Auch, wenn diese Zahl erfahrungsgemäß in der Praxis noch reduziert werden kann, ist der zusätzliche Bedarf unabweislich“, heißt es in der von Jugendamtsleiter Herbert Rijntjes und Vertreterin Reinhild Hartmann verfassten Vorlage weiter. Im Ausschuss lobte dessen Vorsitzender Johannes Deppe (CDU) die vorübergehende Lösung: „Das hilft uns eine Zeit lang, bis die Bauvorhaben fertig sind.“ Die befristete Interimslösung kostet die Stadt 2019 genau 87 500 Euro.

In der Sitzung stellte Hartmann zudem die vom Landesjugendamt gebilligten Baupläne vor. Im Hauptort geht es um einen Ersatzbau für die derzeit in der Ex-Hauptschule untergebrachte Kita „Der bunte Luftballon“, die im neuen Haus am Ende der Glockengießerstraße auf fünf Gruppen mit 100 Kindern vergrößert wird. Gegen den zweigeschossigen Bau, der sich in den Hang schieben soll, hatten anfangs Anlieger wegen der zu erwartenden Verkehrsbelastung protestiert. Ein Fußweg zur Hauptstraße soll helfen, das Problem zu entschärfen.

Erste Spatenstiche noch nicht geplant

Ganz neu entsteht die Kita am Kielsberg in Immekeppel. Geplant sind auf zwei Ebenen in drei Gruppen 60 Plätze für Kinder von drei bis sechs. Betreiber wird die Firma „Educcare“, die auch den „Luftballon“ betreibt.

In ihrem Neubau vergrößern wird sich dagegen die von einer Elterninitiative betriebene und an der Schule liegende Kita „Marienkäfertreff“ in Marialinden. Hier soll es Platz für 100 Kinder in fünf Gruppen geben, außerdem eine Waldgruppe.

Auf die Frage, wann denn der erste der drei Spatenstiche zu erwarten sei, gab es von Seiten der Stadt keine befriedigende Antworten: „Da wag’ ich jetzt gar keine Aussage“, sagte Jugendamts-Expertin Hartmann; Beigeordneter Bernd Sassenhof (FDP) äußerte sich ähnlich.

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