Mobilität in OverathCDU will per Seilbahn ins Stadtzentrum

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Overath_Bahnhof

Gewerbe, Wohnen, Verkehr – zahlreiche Nutzungen drängen sich im Overather Stadtkern im an dieser Stelle engen Aggertal.

  • Neue Wege um des Verkehrs im Overather Zentrum Herr zu werden schlägt die CDU vor.
  • Die Seilbahn könnte von Sonne bis ins Zentrum reichen.

Overath – Der Vorstoß der Overather CDU-Fraktion, die Stadt solle Pläne entwickeln, die Park-and-ride-Anlage am Overather Bahnhof durch einen „Technologie- und Wohnpark Overath“ zu ersetzen und zudem einen Shuttle-Verkehr zum Bahnhof und zum Schulzentrum planen, soll in die allgemeinen Zukunftsplanungen im Zusammenhang mit der Regionale 2025 und dem Integrierten Handlungskonzept einfließen.

Das verabredeten die Mitglieder des Planungsausschusses auf Vorschlag der Stadtverwaltung nach einer zum Teil kontroversen Debatte. 

Im Zusammenhang mit einem Shuttle-Verkehr und Überlegungen zum Bau einer Seilbahn bekannte der Antragsteller, CDU-Ratsherr Rainer Habers: „Grundsätzlich bin ich für diese Idee zu haben, allerdings nicht von Hennef aus.“ Der Christdemokrat weiter: „In Wuppertal fahren täglich 85.000 Menschen mit der Schwebebahn.“

Er machte aber auch deutlich, dass es ihm nicht darum gehe, kurzfristig das Gelände rund um den Bahnhof zu bebauen. Habers sagte, Overath leide darunter, dass es mit der Hauptstraße eine „Schluchtenstraße“ und mit der Oberbergischen Bahn einen Verkehrsknotenpunkt habe. Für Overath müsse es darum gehen, die „Blechlawinen“ der Berufspendler dort abzufangen, „wo sie uns nicht belasten“.

Bei dem Wohn- und Technologiepark gehe es um die geforderte „Nachverdichtung“ und um eine konzeptionelle Neuordnung des Innenstadtbereichs. Die CDU wolle mit dem Antrag „Leitplanken“ setzen und weiter in die Zukunft denken als nur für die nächsten fünf oder zehn Jahre, so Habers.

Für die Grünen bedankte sich deren Ratsherr Gerd Bartel für den „Denkanstoß“, schränkte aber ein: „Den Wohn- und Technologiepark halten wir für eine gute Idee, aber einen Shuttle-Verkehr, um die Autos ganz rauszuhalten, finden wir nicht sinnvoll.“ Ziel sei es, so viele Menschen wie möglich zum Umstieg vom Auto auf die Bahn zu bewegen.

Ein Shuttleverkehr sei da eine neue Hürde wegen des zusätzlichen Zeitverlustes: „Wie oft soll denn der Shuttle fahren?“ Der Grüne ließ zudem Sympathien erkennen für den Vorschlag, am Bahnhof eine Tiefgarage zu bauen. So könne oberirdisch Platz gewonnen werden, ohne die Zahl der Parkplätze kurzfristig zu verringern. Langfristig werde sich die Situation im Hauptort durch einen neuen Haltepunkt Vilkerath entspannen.

CDU-Ratsherr Alexander Willms sagte: „Auch wenn heute die Idee, von einem großen Park-and-Ride-Platz an der „Sonne“ aus eine Seilbahn bis zum Bahnhof zu bauen, visionär und vielleicht ein bisschen bekloppt klingt, geht es doch darum, ergebnisoffen zu überlegen, wie wir den Verkehr aus Overath rauskriegen“ – egal ob nun künftig autonome Busse, Seilbahnen oder noch andere Technologien eingesetzt würden. Der Antrag sei bewusst ergebnisoffen gestellt, weil „wir uns nicht im Klein-Klein verlieren wollen“.

SPD-Ratsherr Simon Rocholl befand den CDU-Antrag „erst mal nicht gut“, andererseits sei die Idee eines Transportvehikels von der Sonne bis zum Bahnhof etwa mit einer Seilbahn nicht von vornherein völlig abwegig. Eine Überbauung des Bahnhofparkplatzes würde aber „krasse“ Problem schaffen.  

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