Overather JahresausblickStadt bleibt in Bewegung – Testfeld für autonomes Fahren

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Zum Richtfest des neuen „Multifunktionsgebäudes“ zwischen Bahnlinie und Agger kamen vergangene Woche Vertreter von Stadtverwaltung und der Stadtentwicklungsgesellschaft sowie aller fünf Ratsfraktionen.

Zum Richtfest des neuen „Multifunktionsgebäudes“ zwischen Bahnlinie und Agger kamen vergangene Woche Vertreter von Stadtverwaltung und der Stadtentwicklungsgesellschaft sowie aller fünf Ratsfraktionen.

Overath – Im Jahr 2018 tut sich allerlei an Agger und Sülz. Verwaltung, Rat und Bürgerschaft ziehen oftmals an einem Strang, und zwar in dieselbe Richtung. Bereits im Januar nimmt ein „Bürgerforum autonomes Fahren Overath“ (Bafo) Fahrt auf. Dessen Grundidee lautet, dass man das Stadtgebiet der Industrie als Testfeld für autonome Fahrzeuge anbieten und auf diese Weise immense Investitionen in die Aggerstadt lenken könnte. Aus dieser Vision konkretisiert sich im Laufe des Jahres die Idee für ein Carsharing-Projekt im ländlichen Marialinden.

Neues gibt es auch am Steinhofplatz, wo die Kreissparkasse und andere Eigentümer investieren und damit nach dem Rückzug des Supermarktes den Platz und ihre Liegenschaften aufwerten.

Umbau des Bahnhofs gefeiert

Stichwort Rückzug: Den gibt es auch im Overather Rathaus, als die von den Ratsmitgliedern hoch geschätzte Kämmerin Cordula Ahlers in der oberbergischen Nachbargemeinde Lindlar anheuert. Da ihre Nachfolgerin Dominique Stölting erst am 1. Dezember von Gummersbach nach Overath wechseln darf, weil sie in Oberberg dringend gebraucht wird, kann der Overather Haushalt für 2019 erst Ende dieses Monats in den Rat eingebracht und dort beraten werden.

Rückblick – Ausblick

Zum Jahreswechsel schauen wir auf die Entwicklung des Rheinisch-Bergischen Kreises, seiner Städte und Gemeinden. Wir ziehen Bilanz, schauen zurück auf das Jahr 2018 und auf das aktuelle: Was hat gut geklappt, was überhaupt nicht und welche großen Aufgaben gilt es im neuen Jahr zu lösen? Dazu gehört ein Interview mit dem jeweiligen Bürgermeister oder dem Landrat. (nie)

Alt und Jung leben in Overath, und das spiegelt sich auch im öffentlichen Leben: Die Stadt feiert ihren alten Bahnhof, der nach einem barrierefreien Umbau recht frisch daherkommt. Das Paul-Klee-Gymnasium bekommt mit David Hubert als Nachfolger von Jürgen Wesche einen jungen neuen Schulleiter, der selbst hier die Schulbank gedrückt hat. Die Stadt ehrt ihre Urgesteine Norbert Kuhl und Siegfried Raimann mit der Ehrenbürgerwürde. Der Löschzug Overath der Freiwilligen Feuerwehr feiert 125 Jahre, die Löschgruppe Marialinden Zehnjähriges und ganz Overath ein großes Ritterfest an der Burgruine Großbernsau.

Stress mit dem Finanzamt

Wo Licht ist, gibt es auch Schatten: Die Stadt hat Stress mit dem Finanzamt und muss Steuern für die Mensa nachzahlen. Auch muss sie ihre Hauptsatzung gefühlt 97-mal ändern, damit es keine Extra-Gelder für Ausschussvorsitzende gibt (gefordert und genommen hat das Geld übrigens nur genau einer der Vorsitzenden); neben der neuen Kämmerin muss auch ein neuer Datenschützer gefunden werden und eine neue Hauptamtsleitung. Die Grundschule Heiligenhaus soll wegen zu hoher PCB-Werte saniert werden, und auch beim Schulzentrum muss dringend etwas geschehen, sonst droht die Sperrung von Unterrichtsräumen. Auch mangelt es wie in vielen Kommunen an Kindergartenplätzen.

Zum Jahresende bringt der Rat neue Projekte auf den Weg, darunter ein Paket zu einem Interkommunalen Integrierten Handlungskonzept mit Neunkirchen-Seelscheid, Much, Ruppichteroth und Hennef – Nachbarn, mit denen die Stadt künftig mehr kooperieren will. Aufgeführt sind zum Teil sehr visionär wirkende Projekte (Seilbahn). Ob was daraus wird, wird die Zeit zeigen. Ein anderes visionäres Projekt hat der Rat bereits beerdigt: Einen Biker-Park am Lüderich wird es danach nicht geben.

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