Pfarrer Hermann-Josef FrischFrisch predigt nicht mehr in Overath

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Unfriede herrscht in der Overather Kirchengemeinde.

Unfriede herrscht in der Overather Kirchengemeinde.

Overath – Pfarrer Hermann-Josef Frisch gibt auf. Er möchte nicht mehr weiter als Seelsorger in Overath arbeiten. „Inzwischen bin ich physisch wie psychisch an meine Grenzen gestoßen und habe deshalb diese Entscheidung getroffen“, teilte Frisch am Mittwoch per Presseerklärung mit.

Nach einem Sabbatjahr verweigerte Kardinal Joachim Meisner Frisch die Rückkehr als Seelsorger in seine Overather Kirchengemeinde. Konservative Gemeindemitglieder hatten Frisch mehrfach für seine Messfeiern kritisiert, Beschwerden und Tonbandaufnahmen von Frischs Predigten an den Kardinal gesandt.

Bis vor wenigen Tagen zeigte sich Pfarrer Frisch von den Anfeindungen unbeeindruckt, kämpfte um den Verbleib in Overath. Nun gab der Seelsorger entnervt auf. In der Presseerklärung von Dechant Pfarrer Gereon Bonnacker, abgegeben im Namen des Seelsorgeteams, heißt es: „Die zukünftige Tätigkeit von Pfarrer Frisch wird mit Kardinal Meisner vereinbart und entschieden. Für uns sind dabei alle die uns anvertrauten Menschen vor Ort ein großes Anliegen – aber eben auch die Gemeinschaft mit unserem Kardinal.“

Noch vor einem Jahr hatte das Seelsorgeteam von der Kanzel verkündet: „Wir würden uns freuen, wenn Pfarrer Frisch nach dieser Sabbatzeit wieder das Leben in unserem Pfarrverband bereichert.“ Dass die Kehrtwende seiner ehemaligen Kollegen Frisch tief getroffen haben muss, liegt auf der Hand. Zwei Stunden, nachdem Bonnacker und das Seelsorgeteam ihre Linientreue gegenüber Kardinal Meisner öffentlich formulierten, wandte sich Frisch an die Presse.

„Ich möchte keine weitere Diskussion mehr über das Thema und möchte nicht weiter darauf angesprochen werden. Nach reiflicher Überlegung und nach Beratung mit meinen Ärzten habe ich entschieden auf einen weiteren Einsatz in den Overather Gemeinden zu verzichten“, schreibt der Seelsorger und bedankt sich bei allen, die mit ihm solidarisch waren.

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