Retter im SüdenNeue Feuer- und Rettungswache in Overath eingweiht

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Neue Rettungswache

Am Mittwochabend wurde das „Feuerwehrtechnische Zentrum der Stadt Overath mit Rettungswache des Rheinisch-Bergischen Kreises“ eingeweiht.

  • Die reguläre Inbetriebnahme der Rettungswache folgt erst noch.
  • Hinzu kommen neben einem zusätzlichen Rettungswagen auch ein Notarztwagen.
  • Und sie versorgen dann nicht nur Overath.

Overath – „Froh und stolz“ ist der Overather Bürgermeister Jörg Weigt auf das neue Gebäude, das von außen aussieht wie eine kombinierte Feuer- und Rettungswache, und man darf getrost davon ausgehen, dass die Feuerwehrkameraden in anderen Kommunen ein wenig neidisch auf diese 1a-Lieggenschaft blicken.

Am Mittwochabend wurde das „Feuerwehrtechnische Zentrum der Stadt Overath mit Rettungswache des Rheinisch-Bergischen Kreises“ mit Brötchen, Bier, feierlichen Reden und dem Segen der beiden großen christlichen Kirchen eingeweiht, und gestern gewährten die beiden Stadtgerätewarte Jörg Bohnhorst und Kevin Vogt dieser Zeitung exklusive Einblicke in die neue, 6,5 Millionen Euro teure Liegenschaft.

Ein 18 Meter hoher Schlauchturm

Tatsächlich ist das Gebäude mit dem 18 Meter hohen Schlauchturm als Landmarke übrigens - noch - gar keine Feuerwache. Bei der Feuerwehr sollen zunächst nur ein Reservelöschfahrzeug, außerdem je ein Wagen der Jugendwehr und der Gerätewarte und zwei Anhänger stehen. Vorzeitig in Betrieb genommen worden ist hingegen bereits die Rettungswache - als Aushilfsquartier für die Rösrather, in deren Wache es gebrannt hat.

Die reguläre Inbetriebnahme der Rettungswache folgt erst noch, dann kommt laut Landrat Stephan Santelmann neben einem zusätzlichen Rettungswagen auch ein Notarztwagen hierhin, der täglich 16 Stunden besetzt sein wird und außer Overath auch Rösrath, Teile von Lohmar und das östliche Bergisch Gladbach versorgt.

Beide Stadtgerätewarte arbeiten im Feuerwehrgebäude

Im Feuerwehrgebäude arbeiten die beiden Stadtgerätewarte. Gebündelt für die ganze Stadt, also für die Einheiten im Hauptort, Vilkerath, Heiligenhaus, Marialinden, Immekeppel und eben Steinenbrück pflegen, und reparieren sie, sauber getrennt nach Schwarz- und Weißbereich, Atemschutz- und Funkgeräte.

Hier werden zudem Schläuche gewaschen und getrocknet, Kleider bevorratet, Einsatzfahrzeuge gewaschen und repariert und Spezial-Einsatzanzüge vorrätig gehalten: „Unsere Aliens“, nennt Kevin Vogt zwei verkehrt herum im Schrank hängende Schutzanzüge.

Imposant ist die Fahrzeughalle

Außerdem ist hier die Jugendfeuerwehr stationiert, mit eigenen Umkleiden und eigener Kleiderkammer. Sie hat Spinde für bis zu 70 Kinder und Jugendliche (derzeit machen 30 mit), und in ein Schulungsraum für Groß und Klein bietet Platz für mehr als 50 Teilnehmer.

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Imposant ist die Fahrzeughalle: Sie ist „so hoch, dass man erstmals aufrecht auf den Einsatzfahrzeugen stehen kann“, wie Gerätewart Jörg Bohnhorst es beschreibt. Imposant ist aber auch der Kompressor, mit dessen Hilfe die Atemschutzgeräte wieder befüllt werden. Er schafft 15 bar - für Autoreifen wäre das tödlich, für Druckluftflaschen ist es effizient.

Bis 2022 steht die Verlagerung des Steinenbrücker Feuerwehrgerätehauses an

Der Schulungsbereich soll künftig nicht nur von der Overather Wehr, sondern auch von anderen Wehren im Kreis genutzt werden können. So wird beispielsweise der Maschinistenlehrgang, der künftig in Bergisch Gladbach stattgefunden hat, an die Sülz wechseln. Für die Overather Feuerwehr ist das neue Gebäude einer von zwei Meilenstein, der zweite ist die Wache neben dem Rathaus, die im herbst fertig werden soll.

Bei seinen Dankesworten an Rat und Verwaltung erinnerte Wehrleiter Heiko Schmitt daran, dass auch dann noch nicht alles geschafft ist: Denn bis 2022 steht die Verlagerung des derzeitigen Steinenbrücker Feuerwehrgerätehauses an das neue Haus an der Sülz an. Spätestens dann wird der Parkplatz hinterm Haus mit seinen 27 Plätzen nicht mehr so üppig sein, wie er im Moment noch wirkt.

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