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Schulzentrum CyriaxOverather Bürgermeister fordert Überprüfung des Förderwesens

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Die Kölner Bezirksregierung hatte das Overather Schulzentrum Cyriax zur Förderung empfohlen, aber das Düsseldorfer Heimatministerium strich das Projekt wieder aus der Liste. 

  • Nach der Absage der erhofften Fördergelder für das Schulzentrum Cyriax in Overath soll der Rat seine Einstellung zum Förderwesen überprüfen.
  • Das fordert der Overather Verwaltungsvorstand, erklärt dessen Mitglied Bürgermeister Jörg Weil.
  • Bürgermeister Weigt empfindet das Hin und Her in Sachen Fördergelder als höchst unangenehm und weiß sich nach eigenen Worten dabei mit einer Vielzahl von Amtskollegen einig.

Overath – Fast zwei Wochen nach dem Schock über die Verweigerung der erhofften Förder-Millionen für das Schulzentrum Cyriax durch das Heimatministerium will der Overather Verwaltungsvorstand, bestehend aus Bürgermeister Jörg Weigt (SPD), den beiden Beigeordneten und der Kämmerin, dem Rat vorschlagen, seine Haltung zum Förderwesen zu überprüfen. Das sagte Bürgermeister Weigt im Gespräch mit dieser Zeitung. Unterdessen haben die Grünen eine Reihe von Fragen zu der Abfuhr durch das Heimatministerium vorgelegt.

In Sachen Förderwesen möchten sich laut Weigt viele Overather Kommunalpolitiker am liebsten auf das Unabdingbare beschränken. Andererseits müssen sie der „Förderwürdigkeit“ ihrer Projekte zuliebe Kompromisse eingehen und beispielsweise eine neue Turnhalle größer als in der Minimal-Version planen.

Dennoch ist in Overath ist das Werben um die Fördermillionen wie berichtet wieder einmal gründlich schiefgegangen. Nach monatelangen Vorarbeiten für ein „Integriertes Handlungskonzept“, mit dessen Hilfe Overath insbesondere sein marodes Schulzentrum sanieren wollte, hatte die Stadtverwaltung am 24. Juni hohen Besuch in der Stadt begrüßt. Jeweils zwei Mitarbeiter der Kölner Bezirksregierung und des Düsseldorfer Heimatministeriums schauten sich die Dinge vor Ort an, wie sich Weigt erinnert.

Bürgerhaus als marode Kulisse

Gemeinsam mit den Beigeordneten und der städtischen Konzept-Entwicklerin begrüßte er die Landesbeamten in einer recht passenden „Förderkulisse“: dem aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit gesperrten Bürgerhaus. „Von 9 Uhr morgens bis zum Mittag haben wir uns die Bedarfe angesehen, waren auch auf der Fußgängerbrücke am Bahnhof, weil man von dort einen besonders guten Überblick hat“, sagt Weigt.

Bei dem Termin sei zwar auch von der Regionale die Rede gewesen. Aber eine zwingende Notwendigkeit, die lange erarbeiteten InhK-Pläne abzuspecken, wie es jetzt aus dem Ministerium heiße, habe sich den Overathern nicht erschlossen.

Dass die von der Kölner Bezirksregierung befürworteten Overather Drei-Millionen-Pläne bis zur Bekanntgabe der Mittelverteilung einfach gestrichen würden, sei für die Overather nicht zu ahnen gewesen. „Ich habe davon aus der Zeitung erfahren“, sagt Weigt. Diese Zeitung hatte erstmals am 18. Juli darüber berichtet, dass Overath auf der Landesliste nicht auftaucht. Weigts Stellvertreter Bernd Sassenhof (FDP), zunächst ebenfalls als Zeitungsleser informiert, bestätigte in der Folge die Streichung.

Hin und Her in Sachen Fördergelder

In einer ersten Stellungnahme gab das Ministerium an, dass es über Kürzungen selbst habe entscheiden müssen, da die Kölner Bezirksregierung zu viele Projekte gemeldet habe (Bericht rechts). Später am Abend hieß es ergänzend: „Bereits bei einem Ortstermin am 24. Juni hatten Mitarbeiter unseres Ministeriums darauf hingewiesen, dass mit den Regionalen erhebliche Fördererwartungen verbunden werden und es daher schwierig ist, im Vorfeld in größere, neuere Fördermaßnahmen zu starten, die zusätzlich zu den Fördererwartungen der Regionale bedient werden wollen.“

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Bürgermeister Weigt empfindet das Hin und Her in Sachen Fördergelder als höchst unangenehm und weiß sich nach eigenen Worten dabei mit einer Vielzahl von Amtskollegen einig. Unglaublich viel Arbeit sei vergeblich geleistet worden. Nun müsse politisch diskutiert werden, wie es weitergehen solle. Zunächst verworfene Ideen, zu denen auch eine Verlagerung des Jugendzentrums oder der Overather Grundschule an das Schulzentrums zählten, müssten jetzt neu durch Rat und Verwaltung geprüft und bewertet werden.

Unterdessen hat die Vorsitzende der Grünen-Ratsfraktion, Dagmar Keller-Bartel, einen acht Punkte umfassenden Fragenkatalog formuliert. Sie fragt unter anderem, wieso der Rat nicht über den Gesprächstermin vom 24. Juni informiert worden sei und was die Stadtspitze unternommen habe, um eine Absage noch abzuwenden.

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