Super-Investor gesuchtPläne für Grundstück an Overather Hauptstraße vorgestellt

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Sehr unterschiedlich sind der „bergische“ Entwurf 1...

Sehr unterschiedlich sind der „bergische“ Entwurf 1...

Overath – Overath sucht den Super-Investor: Seit Monaten klafft auf dem Grundstück Hauptstraße 87 eine hässliche Baulücke. Jetzt will die Stadtentwicklungsgesellschaft Overath (Sego), die die Fläche im Zusammenhang mit dem Kita-Plänen auf der Glockengießerstraße erworben hat, für Bewegung sorgen und hat das Grundstück mehreren potenziellen Investoren angeboten. Von denen haben zwei ein Angebot abgegeben, und jetzt soll der Rat entschieden, wer den Zuschlag bekommt.

Am Dienstagabend präsentierten die beiden Sego-Geschäftsführer Wolfgang Bürger und Christoph Schmidt die Pläne im städtischen Planungsausschuss. Da aber mit CDU und SPD gleich zwei Fraktionen Beratungsbedarf anmeldeten, wurde noch nichts beschlossen. Konzept 1, vom Investor „Quartier 87“ genannt, sieht laut Schmidt vor, auf dem Grundstück hintereinander zwei Häuser im „Baustil des Bergischen Landes, also mit Schiefer und Naturstein“ zu bauen. Zwischen den beiden Gebäuden soll es innenhofartige Gestaltung geben, im hinteren Gebäude sollen „Haus-in-Haus-Lösungen“ etwa für ein Mehrgenerationenprojekt angeboten werden. Insgesamt sind 26 Wohneinheiten geplant.

Keine gewerbliche Nutzung

Auch eine großzügige Tiefgarage mit E-Ladestationen ist vorgesehen, aber keine gewerbliche Nutzung. Jedoch ist das Projekt mit dem vorhandenen Bebauungsplan nicht machbar. Projekt 2 sieht dagegen ausschließlich seniorengerechte Wohnungen vor und keine Angebote für junge Familien. Der Baustil unterscheidet sich laut Schmidt sehr von Projekt 1 und sei „durchaus modern“. Investor 2 plane eine Tiefgarage mit doppelspuriger Abfahrt, da sonst ein Verkehrschaos drohe. Schmidt: „Das sehen wir auch so.“ Geplant seien vier Baukörper mit 24 Wohneinheiten in Erdgeschoss, Obergeschoss und Staffelgeschoss. Sego-Geschäftsführer und Bau-Beigeordneter Bürger wies ergänzend darauf hin, dass beide Konzepte mit dem gültigen Uralt-Bebauungsplan nicht funktionierten. Dieser könne aber geändert werden.

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Christdemokrat Alexander Willms sagte, in seiner Fraktion sei kontrovers diskutiert worden. Er persönlich favorisiere Konzept 1. Dagegen wies seine Parteifreundin und Ausschussvorsitzende Veronika Bahne-Classen ausdrücklich darauf hin, dass dies keine einhellige Meinung gewesen sei. Sozialdemokrat Simon Rocholl sagte, dass der SPD Konzept 2 besser gefalle, das Problem bei Konzept 1 sei die extreme Höhe und Massigkeit. Anderseits gebe es bei Konzept 1 auch einen „Plan B“ mit kleinerer Bebauung. Eine interessante Entscheidungshilfe für die Politiker könne auch der jeweils gebotene Preis sein. Den nannte Bürger zwar in der öffentlichen Sitzung nicht.

Er sagte aber, dass beide Investoren bereit seien, den für das Grundstück ohne Planänderung geforderten Preis zu zahlen und dass ein „Mehr“ im Falle einer Änderung drin sei. Freidemokrat Klaus Hacker sagte, Projekt 1 sei ein „ziemlicher Klotz“. Die FDP wünsche sich eine Mischung aus Wohn- und Büroräumen. SPD-Fraktionschefin Ruth Rocholl sagte, sie finde Projekt 2 „nicht so schön“, und Projekt 1 sei in der vorgestellten Fassung „zu massiv“. Ihr Genosse Rolf Trefz forderte, erst einmal ein Gesamtkonzept für die Hauptstraße zu entwickeln statt weiter „Stückwerk“ zu produzieren. Ursula Maaßen (Grüne) sprach sich für Variante 2 aus, die erste sei „zu massiv“. Zunächst solle allerdings der Bebauungsplan geändert und dann entschieden werden. Dass eine solche Änderung zwölf Monate dauern werde, sei „durchaus realistisch“, sagte Bürger weiter.

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