Platznot20 Mitarbeiter der Kreispolizeibehörde Rhein-Berg ziehen aufs Zander-Gelände

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In den neuen Räumen auf dem Zanders-Gelände begrüßte Landrat Stephan Santelmann gestern die Leiter der ausgelagerten Dienststellen (v.l.) Ulrich Schramm und Claudia Kammann.

In den neuen Räumen auf dem Zanders-Gelände begrüßte Landrat Stephan Santelmann gestern die Leiter der ausgelagerten Dienststellen (v.l.) Ulrich Schramm und Claudia Kammann.

Rhein-Berg – Es mangelt an allen Ecken und Enden: Besprechungsräume fehlen ebenso wie Büroflächen, Umkleideräume oder ein Video-Vernehmungszimmer. Das Gebäude der Kreispolizeibehörde an der Hauptstraße in Bergisch Gladbach platzt aus allen Nähten. „Seit der Inbetriebnahme vor 20 Jahren sind die Anforderungen enorm gewachsen“, erläutert Polizeisprecher Richard Barz die in den gewachsene Zahl an Aufgaben und Mitarbeitern. Auch für die erhöhten Einstellungszahlen von Auszubildenden benötige die Polizei zahlreiche neue Arbeitsplätze, die im Gebäude an der Hauptstraße nicht mehr vorhanden seien, ergänzt Barz’ Kollege Christian Tholl.

Mittelfristig ist ein Neubau geplant. Eine entsprechende Ausschreibung sollte eigentlich bereits auf den Weg gebracht sein, durch die unabsehbaren finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie hat sich das Verfahren jedoch verzögert.

In den neuen Räumen auf dem Zanders-Gelände begrüßte Landrat Stephan Santelmann gestern die Leiter der ausgelagerten Dienststellen Ulrich Schramm und Claudia Kammann.

In den neuen Räumen auf dem Zanders-Gelände begrüßte Landrat Stephan Santelmann gestern die Leiter der ausgelagerten Dienststellen Ulrich Schramm und Claudia Kammann.

Nun gibt es zumindest kurzfristig eine „kleine Interimslösung“: Rund 20 Mitarbeiter der insgesamt 400 Beschäftigte zählende Kreispolizeibehörde (inklusive der Wachen in Burscheid und Untereschbach) ziehen in Räume auf dem Zanders-Gelände.

Dazu hat die Polizei rund 600 Quadratmeter Büroflächen von der Stadt Bergisch Gladbach im Verwaltungsgebäude rechts neben der Hauptzufahrt zum Gelände der Papierfabrik Zanders angemietet. Gestern begrüßte Landrat Stephan Santelmann als Behördenleiter der Kreispolizei mit einem Laib Brot, Salz und einem gut gefüllten Präsentkorb die ersten Mitarbeiter in den Entlastungsräumen.

Neben Technikern und IT-Experten ziehen die Mitarbeiter der Dienststelle Verkehrsunfallprävention/Opferschutz, die Verkehrssicherheitsberater, die beispielsweise in Kitas und Schulen aktiv sind, und das Fachkommissariat für Kriminalprävention/Opferschutz in die angemieteten Büroräume auf dem Zanders-Gelände. Zu erreichen sind sie über ihre bisherigen Durchwahlen und die Telefonzentrale der Kreispolizei in Gladbach (0 22 02) 20 50.

 Als „kleines Provisorium“ mietete die Kreispolizei nun Räume von der Stadt Bergisch Gladbach im Bürogebäude an der Zufahrt auf dem Zanders-Gelände.

 Als „kleines Provisorium“ mietete die Kreispolizei nun Räume von der Stadt Bergisch Gladbach im Bürogebäude an der Zufahrt auf dem Zanders-Gelände.

Die Auslagerung der einzelnen Dienststellen schafft im bestehenden Polizeigebäude zumindest so viel Luft, dass frei gezogenen Büros neu gestrichen werden können, bevor sie wieder belegt werden. Wie Polizeisprecher Richard Barz betont, handelt es sich bei der Auslagerung aufs Zanders-Gelände lediglich um die „kleine Interimslösung“. Bei einer größeren wäre ein Gebäudeflügel nach dem anderen vom bisherigen Standort ausgelagert worden, um das Gebäude nach 20 Jahren grundlegend kernzusanieren. Eine aufwendige und kostenintensive Variante, die mindestens fünf bis sechs Jahre bei laufendem Betrieb in Anspruch nähme und am Ende nicht einen der dringend benötigten zusätzlichen Räume brächte.

„Der Plan eines Neubaus wird daher weiterhin verfolgt“, betont Polizeisprecher Barz nach Rücksprache mit der für die Kreispolizeibehörde zuständigen Polizeidirektorin Birgit Buchholz.

 Als „kleines Provisorium“ mietete die Kreispolizei nun Räume von der Stadt Bergisch Gladbach im Bürogebäude an der Zufahrt auf dem Zanders-Gelände.

 Als „kleines Provisorium“ mietete die Kreispolizei nun Räume von der Stadt Bergisch Gladbach im Bürogebäude an der Zufahrt auf dem Zanders-Gelände.

Während das bestehende Polizeigebäude vor 20 Jahren vom Land NRW errichtet wurde und sich in Besitz des Bau- und Liegenschaftsbetriebs befindet, wäre bei einem möglichen Neubau auch ein Modell denkbar, bei dem – wie im Fall der Polizeiwache in Burscheid – ein Investor baut, mit dem das Land dann einen langfristigen Mietvertrag abschließt. Angesichts der angespannten Finanzlage aufgrund der Corona-Pandemie wagt derzeit aber niemand eine Prognose, wann es mit der entsprechenden Ausschreibung weitergeht.

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