Radio Berg wird 25Moderatoren im Sende-Marathon

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„Wir wissen nicht, wie wir uns menschlich verändern werden“, verrät die Radio-Berg-Moderatorin grinsend.

Bergisches Land – „Happy Birthday“ steht auf dem Luftballon am Fenster. Sabrina Droste setzt die Kopfhörer auf. Gleich geht sie mit ihrem Kollegen Sebastian Poullie auf Sendung. Für eine 25-Stunden-Non-Stop-Sendung. „Wir wissen nicht, wie wir uns menschlich verändern werden“, verrät die Radio-Berg-Moderatorin grinsend dem Zeitungsreporter, der kurz vor 6 Uhr noch einen Blick ins Studio wirft.

25 Jahre alt wird der bergische Sender Radio Berg an diesem 7. Oktober. Anlass für Chefredakteurin Wiebke Breuckmann und ihr Team, das Morgenmoderationsduo in einen regelrechten Marathon starten zu lassen. Die beiden sind am Morgen daheim abgeholt worden und werden auch am Donnerstagmorgen wieder nach Hause gebracht – wenn sie um 7 Uhr bergischer Ortszeit die Ziellinie moderiert haben.

Klamotten für Normalität

Wie sich die beiden darauf vorbereitet haben? „Ich habe für jede Schicht neue Klamotten dabei – das gibt ein bisschen Normalität“, sagt Sabrina Droste. „Schon eine Vier-Stunden-Sendung zu moderieren kann ja sonst kann schön anstrengend sein“, ergänzt ihr Kollege und gesteht: „Ich habe heute sehr schlecht geschlafen – aber freue mich riesig auf die Aktion.“

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Die 6-Uhr-Nachrichten beginnen, Nachrichten-Frau Sabine Kanitz bereitet sich im Nachbarstudio auf die lokalen News vor, die direkt an die von Radio NRW in Oberhausen zugelieferten Hauptnachrichten anschließen. Dann sind Sabrina Droste und Sebastian Poullie dran. Sie mit dem Wetter (eher grau in grau), er mit den ersten Verkehrsnachrichten (viel los für diese Uhrzeit, vor allem nach Unfällen auf den Autobahnen).

Ein Vierteljahrhundert Geschichte

Immer wieder blicken die beiden in den kommenden 25 Stunden zurück auf ein Vierteljahrhundert Geschichte eines Radiosenders, der gerade erst wieder mit einer Einschaltquote von 27,3 Prozent und täglich 144 000 Hörerinnen und Hörern als Spitzenreiter im Bergischen bestätigt wurde.

Zum Sendestart am 7. Oktober 1995 war damals sogar NRW-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement in die Sendezentrale gekommen. Die befand sich bis 2005 noch im Technologie-Park Bergisch Gladbach. Die erste Volontärin war 1996 jene junge Kollegin, die heute Chefin vom Dienst bei Radio Berg ist: Michaela Schmitter. Auch Redaktionsassistentin Kerstin Harmsen war damals bereits dabei.

„Ich war 1995 gerade in der zweiten Klasse“, erinnert sich Sabrina Droste, bevor von der ersten Radio-Berg-Studio-Technik berichtet wird. Die wäre heute ein Fall fürs Museum. Bereits seit August 1999 sendet Radio Berg komplett digital, doch auch die heutige Chefredakteurin kann sich noch gut daran erinnern, wie sie 1999 ihr erstes Praktikum im Rundfunk absolvierte, damals noch bei Antenne Münster, und mit einem Kassettenrekorder zu einer Umfrage startete. In einem Vierteljahrhundert hat sich das Radio stark verändert.

„Der Morgen ist unsere Prime-Time.“

Die rote Lampe über der Studiotür leuchtet wieder rot auf. Drinnen drehen Sabrina Droste und Sebastian Poullie im Studio richtig auf – mit einer „Killing me softly“-Version aus dem Gründungsjahr des Senders. „Der Morgen ist unsere Prime-Time“, erklärt Moderator Poullie, „so wie im Fernsehen 20.15 Uhr.“ Er mag die Moderation in der Frühe, auch wenn das bedeutet, dass abends um 20 Uhr „Zapfenstreich“ ist, wie er verrät. Schließlich heißt Frühdienst, schon zwischen vier und fünf Uhr in die Sendezentrale nach Kürten-Herweg zu kommen, um pünktlich um 6 Uhr auf Sendung gehen zu können. „Ich mag’s aber auch, die Menschen in den Feierabend zu begleiten“, sagt Sabrina Droste, die den Morgen normalerweise im Team mit Sascha Wandhöfer und im Wechsel mit dem Moderatoren-Team Sebastian Poullie/Katja Effey moderiert.

Mit einem Chefredakteur, drei Redakteuren und zwei Redaktionsassistentinnen ist Radio Berg vor 25 Jahren gestartet, heute arbeiten im Team neben Chefredakteurin Wiebke Breuckmann sechs Redakteurinnen und Redakteure, zwei Redaktionsassistentinnen, zwei Volontäre, eine FSJlerin und etwa zwölf freiberufliche Journalisten. Nahezu das komplette Team war auch bei der Vorbereitung der 25-Stunden-Sendung zum Jubiläum beteiligt, die noch bis Donnerstagfrüh, 7 Uhr, zu hören ist.

Dann übernimmt Sascha Wandhöfer die weitere Morgensendung im Kürtener Studio. „Mal sehen, was von uns dann noch übrig ist“, sagt Sebastian Poullie und schiebt die Tonregler wieder hoch: Schließlich liegen noch 20 Stunden Moderationsmarathon vor ihm und seiner Kollegin.

Einen Blick hinter die Kulissen bietet eine neue virtuelle Führung durch die Radio-Berg-Redaktion auf der Internetseite des Senders.

www.radioberg.de

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