Abo

RadschnellwegKontroverse Diskussion zur geplanten Radtrasse Bergisch Gladbach-Köln

Lesezeit 2 Minuten
Der geplante Radschnellweg.

Der geplante Radschnellweg.

Rhein-Berg/Köln – Sehr kontrovers verlief die Diskussion, als die Initiative Radschnellweg Bergisch Gladbach-Köln Dellbrücker Bürger darüber informierte, wie sie sich die Streckenführung einer solchen Trasse durch ihren Stadtteil vorstellt und welche Änderungen an den heutigen Verkehrsverhältnissen zu erwarten wären. Mehr als 100 Besucher waren in den Pfarrsaal der katholischen Kirche St. Josef gekommen.

Sprecher Helmut Röscheisen erläuterte zunächst, warum seine Initiative diese Bürgerinformation anbietet: „Ziel ist, den Autoverkehr auf der Bergisch Gladbacher Straße und den parallelen Schleichwegen zu verringern und eine durchgehende Radwegeverbindung als Alternative anzubieten.“ Damit könne auch ein Beitrag zur Luftreinhaltung und Lärmminderung geleistet werden. Da Politik und Verwaltung trotz drohender Fahrverbote nicht aktiv geworden sind, machen wir deren Arbeit“, sagte er.

Parkplätze weg durch Radtrasse?

Die Initiative schlägt vor, den Weg auf vorhandenen Straßen durch Dellbrück verlaufen zu lassen. Er würde auf der Gierather Straße an der Stadtgrenze beginnen und über die Strundener Straße, die Hatzfeldstaße und die Dabringhauser Straße nach Holweide führen. Als Fahrradstraße müsse er etwa vier Meter breit sein und gesondert mit zwei Fahrspuren markiert werden, um Begegnungsverkehr – einschließlich Lastenfahrrädern – zu ermöglichen. Entlang des gesamten Verlaufs würden Radler Vorrang genießen und motorisierter Verkehr nur eingeschränkt zugelassen. Er räumte ein, dass an manchen Stellen Parkplätze am Straßenrand wegfallen könnten und schlägt den Anliegern vor, ihre Fahrzeuge in den Grundstückseinfahrten abzustellen. Diese Aussage erntete beim Publikum Gelächter.

Das könnte Sie auch interessieren:

Sven Büngener, Anwohner der Strundener Straße, warnte die Initiative vor Fehlplanungen: „Die Busse fahren in unserer Straße jetzt schon Slalom, weil sie oft zugeparkt ist.“ Das könne sich mit dem Radweg noch verschlimmern. Parken in Grundstückseinfahrten sei nur selten möglich. Zuhörer fragten, warum man nicht auf den bereits bestehenden Rad- und Fußweg entlang des Strunder Bachs oder die Pläne der Stadt, die Trasse durch den Thielenbrucher Wald verlaufen zu lassen, zurückgreife. Röscheisens Stellvertreter Günter Hermkes entgegnete, dass man sich bewusst für die Straße und nicht die Grünanlage entschieden habe: „Hier kommt es nicht zu Konflikten mit Fußgängern oder Hundehaltern.“ Außerdem dürften Teilstrecken des Wegs bei einer solchen Streckenführung wegen des Landschaftsschutzes nicht beleuchtet werden, was für Kinder und Frauen abends Angsträume schaffe.

Neben Kritik gab es auch Lob. „Ich finde es gut, dass die Initiative sich Gedanken macht, wie man Umweltprobleme und Schadstoffbelastung vermindern kann“, bemerkte die Mülheimer Bezirksvertreterin Ursula Schlömer (Grüne). Und es wurde darauf hingewiesen, die vorgeschlagene Fahrradstraße immer wieder unterbrochen werden müsse, weil es Engstellen gebe.

KStA abonnieren