Rhein-Berg1251 zusätzliche Impftermine stehen zur Verfügung

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Im Gladbacher Impfzentrum wurde es lebendiger: Es wurde wieder mehr geimpft – auch mit Astrazeneca.

Im Gladbacher Impfzentrum wurde es lebendiger: Es wurde wieder mehr geimpft – auch mit Astrazeneca.

Rhein-Berg – 1251 zusätzliche Impftermine für über-80-jährige Rhein-Berger sollen ab heute bis zum 2. April über die kostenlose Hotline der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein 0800-116 117 01 und unter termin.corona-impfung.nrw im Internet angeboten werden. Das hat der Kreis am Freitagnachmittag mitgeteilt.

Die zusätzlich freigegebenen Termine hätten allerdings nichts mit der immer noch andauernden Auseinandersetzung mit der KV Nordrhein über in der Vergangenheit laut Kreis zu wenig vergebene Impftermine zu tun, sagte Kreissprecherin Birgit Bär auf Nachfrage. Die 1251 zusätzlichen Impftermine beruhten allein auf vom NRW-Gesundheitsministerium zugesagten erhöhten Impfstoffmengen. Gleichwohl freut sich Landrat Stephan Santelmann, dass es nun vorangehe mit dem Impfen. „Die zusätzlichen Impftermine sind ein wichtiges Signal. Ich freue mich, dass wir nun endlich in dem Umfang impfen können, den wir als Impfzentrum schon die ganze Zeit zu leisten imstande gewesen wären.“

Astrazeneca ist wieder im Rennen

Die Impfungen mit Astrazeneca sind am Freitag auch im Rheinisch-Bergischen Kreis fortgesetzt worden. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium die Coronaschutzimpfung mit dem Impfstoff auf Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts wieder freigegeben. „Alle bereits gebuchten Termine bleiben bestehen“, so Kreissprecherin Birgit Bär. Die seit Aussetzen des Impfstoffs am Montag um 15.30 Uhr abgesagten Termine seien um eine Woche mit gleicher Uhrzeit verschoben worden. Bislang wurde nur der erste Impftermin mit Astrazeneca verschoben. Der zweite Termin bleibe weiterhin bestehen. Der kürzere Abstand zur zweiten Impfung sei nach Angaben des Herstellers zulässig, so Bär. Die betroffenen Personen würden über ihre Arbeitgeber per E-Mail informiert. (wg)

In der Auseinandersetzung um laut Kreis über Wochen von der KV Nordrhein zu wenig vergebene Impftermine kann Santelmann nach wie vor nicht nachvollziehen, warum die KV Nordrhein mit ihrem Dementi der Vorwürfe der Redaktion Zahlen von Impfterminen vorlegte, die täglich um 37 bis 80 Termine höher sind als die Listen des Kreises. KV-Nordrhein-Sprecher Sven Ludwig bezeichnete die Zahl des Kreises in der Einzelbetrachtung als „nicht korrekt“.

„Wir haben unsere Zahlen ja in den in Frage stehenden Wochen auch von der KV erhalten“, hielt Kreissprecherin Bär auf Nachfrage entgegen. Auch die Fragen des Landrats an die KV seien unterdessen bislang noch nicht beantwortet, so Bär. Aber es habe am Freitag ein Gespräch zwischen KV Nordrhein und Landrat Stephan Santelmann stattgefunden.

„Es geschehen Wunder“

„Ich habe darauf bestanden, dass die Fragen beantwortet werden, das ist aber auch zugesagt worden“, äußerte sich Santelmann danach knapp zum Inhalt. „Ich hoffe, dass in den nächsten Tagen dadurch mehr Transparenz und Klarheit in die Sache kommt.“ Immerhin, so der Landrat, laufe die Terminkoordination „aktuell nun gut“.

Im Kreistag gab’s am Donnerstagabend Applaus für Santelmanns Haltung in der Auseinandersetzung mit der KV. Als „Skandal“ bezeichnete SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn die „unzureichende Vergabe von Terminen“.

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Einer aber freute sich – aus ganz anderem Grund: „Es geschehen Wunder“, meldete der Bergisch Gladbacher Hardi Wittrock, über dessen bis dahin vergebliches Bemühen um einen Impftermin diese Zeitung diese Woche berichtet hatte. Noch am gleichen Tag habe er einen Anruf und in der Folge Impftermine für seine Frau und sich erhalten, so der 90-Jährige, der sich auch über die „sehr zuvorkommenden Helfer“ im Impfzentrum freute. „Lob und Dank erscheinen mir angebracht“, so Wittrock.

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