Aktion in RösrathFestival für die Hochwasseropfer in Schloss Eulenbroich

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Benefizaktion Schloss Eulenbroich 280721

Die Band „Tünnes Delüxe“ spielt beim Kölsch-Abend im Schlosshof. Sie trat schon bei der Aktion „Rösrath: Hopp!“ auf.

Rösrath – Eine groß angelegte Aktion für Hochwasser-Geschädigte stellen Aktive aus der Kulturszene auf die Beine. Sie laden zum Benefizprogramm „Rösrath packt an“ am nächsten Sonntag, 1. August, in Schloss Eulenbroich ein. Es hat zwei Teile: Um 13 Uhr gestalten zwei international profilierte Jazz-Pianisten eine Matinee im Bergischen Saal – Pablo Paredes mit seinem Beitrag „Suite Sur“, Hans Lüdemann mit „Beyond the Tones“.

Um 17 Uhr folgt im Schlosshof der zweite, auf ein größeres Publikum angelegte Teil des Programms, ein „Kölsch-Abend“. An dem Kölsch-Rock-Konzert beteiligt sind die Rösrather Coverband „Tünnes Delüxe“, die Kölsch-Rock-Band „Fiasko“, der Sänger Torben Klein, der bis 2019 bei den „Räubern“ sang und danach eine Solokarriere begann, und Krätzchen-Interpret J. P. Weber, der mit seinem Mandolinen-Spiel auch als „De Flitsch“ bekannt ist. Durch das Programm führen Bernd Schröder, der 2004 Jungfrau im Kölner Dreigestirn war, und Ralf Knoblisch, bekannt als Büttenredner.

Initiatoren engagierten sich schon für „Rösrath: Hopp!“

Binnen einer Woche haben die Initiatoren das zweiteilige Benefizprogramm organisiert. Nach der Hochwasser-Katastrophennacht vom 14. auf den 15. Juli wurde Veranstaltungsmanager Kurt Hrubesch aktiv, Musiker Ralf John von der Band „Jraduss“ und Kultur-Aktivistin Eva Richter komplettierten das Organisationsteam.

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Schäden am Schloss Eulenbroich

Flut in Eulenbroich

Für Veranstaltungsbetrieb trotz schwieriger Umstände sorgt die Schloss Eulenbroich gGmbH. So kann auch das Benefizprogramm „Rösrath packt an“ sehr kurzfristig im Bergischen Saal und im Schlosshof stattfinden. Bemerkenswert ist das vor allem angesichts der Tatsache, dass auch Schloss Eulenbroich von der Überflutung in der Katastrophennacht vom 14. auf den 15. Juli betroffen war.

Am Morgen danach habe sie auf dem Schlosshof knietief im Wasser gestanden, berichtet Schloss-Managerin Lisa-Ann Borgmann. Das Sockelgeschoss des Schlosses sei schwer beschädigt worden, die dort gelagerte Ausrüstung für Veranstaltungen sei zu großen Teilen nicht mehr brauchbar. Auch technische Anlagen wie der Aufzug müssen demnach instandgesetzt werden. Erfreulich ist aber, dass das Gebäude der Bildungswerkstatt von den Wassermassen verschont blieb: „Wäre das Wasser fünf Zentimeter höher gestanden, wäre auch die Bildungswerkstatt mit Wasser vollgelaufen“, sagt Borgmann.

Grünes Licht gibt es für das Rosenfest am Wochenende 7./8. August. Nach der Überflutung ist aber mit Einschränkungen zu rechnen. Viele Geschäftsleute waren laut Schloss gGmbH selbst von der Katastrophe betroffen. „Es wird in diesem Jahr daher leider weniger Rosen und einige Änderungen im Aufbau geben“, bedauert Borgmann. Abgesagt werden müsste das Rosenfest nur, falls die Sieben-Tage-Inzidenz bis dahin auf über 35 steigen sollte. (tr)

Hrubesch und Richter engagierten sich bereits für die große Open-Air-Kunstaktion „Rösrath: Hopp!“ am 26. Juni – einem Samstagvormittag, der Kulturschaffende nach dem coronabedingten Stillstand zurück zum Publikum brachte. Nach der Hochwasser-Katastrophe, von der bis zu 2000 Haushalte im Stadtgebiet betroffen sind, folgt nun eine neue Initiative. „Die Betroffenen brauchen unsere Hilfe“, sagt Hrubesch. „Wir möchten ein Zeichen setzen für die vielen ehrenamtlichen und freiwilligen Helfergruppen, die den Betroffenen auf grandiose und selbstlose Weise bereits Hoffnung und Unterstützung gebracht haben.“

Karten kosten ab zehn Euro

Für ihr Projekt konnten die Initiatoren in kürzester Zeit viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewinnen: Als Veranstalter ist der Lions-Club Rösrath im Boot, in Kooperation mit dem Verein „Gemeinsam für Rösrath“ (GfR). Die Liste der Unterstützer, ist lang und reicht von den örtlichen Banken, der Feuerwehr und der Großen Rösrather KG bis zu den Händler-Interessengemeinschaften in Forsbach und Hoffnungsthal, den Stadtwerken und der Schloss Eulenbroich gGmbH. Hinzu kommen Privatpersonen und Unternehmen. Die Schloss Eulenbroich gGmbH stellt den Bergischen Saal und Schlosshof zur Verfügung, die Feuerwehr übernimmt den Getränkeausschank.

„Bei den teilnehmenden Bands und Musikern bedanken wir uns ganz besonders“, erklären die Organisatoren Hrubesch, John und Richter: „Sie haben seit Frühjahr 2020 coronabedingt keine Auftritte und Einkünfte mehr und sich dennoch bereit erklärt, ohne Gage zu spielen.“ Der Vorverkauf der Karten ist angelaufen, in den Filialen von Kreissparkasse und VR-Bank in Rösrath. Zudem gibt es Tickets an der Tages- und Abendkasse.

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Die Karten kosten zehn Euro für die Matinee und ebenfalls zehn Euro für den Kölsch-Abend. Zusätzliche Spenden vor Ort sind ausdrücklich erwünscht. Alle Einnahmen aus dem Benefizprogramm kommen den Hochwasseropfern in Rösrath zugute. Dafür sorgt der Lions-Club, der das Geld vereinnahmt und danach auf das zentrale Spendenkonto der Stadt Rösrath überweist.

Die Corona-Vorgaben für das Benefizprogramm sind klar: Zugang erhalten nur negativ Getestete, Geimpfte und Genesene (mit Nachweis), eine Teststation ist vor Ort. Zudem gilt Maskenpflicht auf dem ganzen Schloss-Gelände.

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