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Bauprojekt KirchwegMehrheit für den Bau von 15 Häusern in Rösrath

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Ein Teil der Freifläche am Kirchweg wird bebaut, der größte Teil bleibt als grünes Gelände erhalten.

Ein Teil der Freifläche am Kirchweg wird bebaut, der größte Teil bleibt als grünes Gelände erhalten.

Rösrath – Über das Bauprojekt am Kirchweg ist entschieden, ein Teil der Freifläche wird mit 15 Einfamilienhäusern bebaut. Das hat der Planungsausschuss besiegelt, er beschloss den Bebauungsplan „Heidchenwiese“. Dabei setzte sich die Mehrheit aus CDU und Grünen mit elf Stimmen gegen ein Nein der Fraktion Fors-Park durch – bei Enthaltungen der Ausschussmitglieder von SPD, FDP, AfD, ZLR und Linke. Ein Beschluss des Stadtrats zu dem Projekt steht noch aus, nach dem Ja der Mehrheitsfraktionen ist das aber Formsache.

Keine Mehrheit fanden politische Vorstöße, das Projekt zu stoppen oder eine Entscheidung zu verschieben. Mit ihrem Antrag, den Bebauungsplan aufzuheben und die Teilbebauung der Freifläche abzulehnen, stand die Fraktion Fors-Park ziemlich allein da: Er erhielt nur eine Ja-Stimme von Fors-Park, bei Enthaltung von AfD und ZLR, alle übrigen Fraktionen stimmten mit Nein – auch SPD, FDP und Linke, die in einem Oppositionsbündnis mit Fors-Park zusammenarbeiten. Die drei Partner von Fors-Park beantragten aber, über das Projekt Kirchweg im Rahmen der allseits gewollten Leitbilddiskussion zu sprechen und den Beschluss vorerst zu vertagen: Das lehnten CDU und Grüne mit ihrer Mehrheit ab – gegen alle übrigen Fraktionen.

Ein Kompromiss der ursprünglichen Planung

Zuvor hatte Dezernent Christoph Herrmann daran erinnert, dass das Bauvorhaben mit 15 Häusern „eine wirklich abgespeckte Version“ der ursprünglichen Pläne mit 75 Einfamilienhäusern ist. In der nun anvisierten Form sei das Projekt „angemessen im Hinblick auf die städtebauliche Entwicklung von Forsbach“. Bei der Stadtverwaltung hätten 559 Personen ihr Interesse an einem Baugrundstück auf dem Gelände angemeldet, 40 Prozent von ihnen seien aus Rösrath – der Bedarf sei riesig. Daher sei es sinnvoll, „Rösrathern eine Perspektive zu bieten, in der Stadt bleiben zu können“.

Auch CDU-Fraktionschef Marc Schönberger betonte, die nun angestrebte Bebauung mit nur 15 Häusern füge sich in die Umgebung ein: „Forsbach verliert nicht seine Wohnqualität.“ Spaziermöglichkeiten gebe es weiter reichlich. Gegenüber dieser Zeitung erklärte er zudem, den Aufschub der Entscheidung bis zum Ende einer Leitbilddiskussion, die sicher zwei oder drei Jahre dauern werde, „täte der Sache nicht gut“. Wenn die Zukunft der Fläche nun geklärt sei, könnten sich „die Wogen glätten“.

Stadt braucht die Einnahmen

Im Ausschuss betonte er zudem, die Stadt benötige die erwarteten Einnahmen von mindestens drei Millionen Euro aus dem Verkauf städtischer Grundstücke – insbesondere für die Neugestaltung des Schulzentrums und für Kitas. Hardy Schumacher (Grüne) sagte, die Mehrheit im letzten Stadtrat habe über das Projekt „nach bestem Wissen und Gewissen“ entschieden.

Dagegen erklärte Fors-Park-Fraktionschef Yannick Steinbach, es sei „zulässig“, von dem Bebauungsplan wieder abzurücken – angesichts von vielstimmiger Kritik und dem Ergebnis der Kommunalwahl: Dabei erhielt Fors-Park viele Stimmen – ein Signal gegen das Bauprojekt.

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„Ich war immer ein bekennender Befürworter dieses Baugebiets“, erklärte FDP-Fraktionschef Erik Pregler. Dennoch sei ein Aufschub der Entscheidung angebracht, um im Rahmen der angestrebten Leitbilddiskussion über das Projekt „einen Konsens herzustellen“. Eine Brücke zwischen Gegnern und Befürwortern will auch ZLR bauen: Die Fraktion hat beantragt, die Bebauung zu verknüpfen mit der parkartigen Gestaltung der verbleibenden Fläche. Über den Antrag wird später entschieden.

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