Eltern sind „fassungslos“Rösrather Kinderspielplatz wird zur Containeranlage

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Die Abbauarbeiten des Rösrather Spielplatzes haben begonnen.

Die Abbauarbeiten des Rösrather Spielplatzes haben begonnen.

Rösrath – Auf dem öffentlichen Spielplatz, der zwischen dem Hoffnungsthaler Sülzufer und der Kita Sonnenstrahl liegt, sind in den letzten Tagen Bagger angerückt: Beschäftigte des Bauhofs montierten die Spielgeräte ab.

So schufen sie Platz für eine Containeranlage, in der in Kürze die drei Gruppen der Kita Sonnenstrahl unterkommen sollen – sie müssen das Kita-Gebäude verlassen, das nach der Flut-Katastrophe vom Juli 2021 saniert werden muss. Laut Stadtverwaltung gab es in der Nähe keine andere ausreichend große Fläche für die Container.

Eltern zeigen sich fassungslos

Einige Eltern und Großeltern, die mit ihren Kindern den Spielplatz nutzen wollten, wurden von der Demontage der Spielgeräte überrascht. Eva-Maria Kochs, die zwei Enkel im Kleinkindalter hat, zeigt sich „fassungslos, wie sich die Stadt Rösrath um das Wohl der Kinder kümmert“. In Pandemie-Zeiten sei der Spielplatz ein wichtiger Ort: Kleine Kinder könnten sich im Freien treffen und ihre sozialen Kontakte aufrechterhalten.

„Wir haben über Monate versucht, eine Ersatzunterkunft für die Kita zu finden“, sagt der Beigeordnete Ulrich Kowalewski (CDU). „Es gibt keine.“ Es sei nur die Alternative geblieben, entweder vorübergehend den Spielplatz zu schließen oder die Kita an einen Ort außerhalb Hoffnungthals zu verlegen.

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„Wir mussten eine Priorität setzen“, sagt Kowalewski, so habe die Stadt zugunsten der Kita-Kinder und -Eltern entschieden: Diese können am jetzigen Standort bleiben, lange Wege an einen anderen Ort werden ihnen erspart. Die Containeranlage, die nun aufgebaut werden soll, wird 240 Quadratmeter groß sein und Raum für drei Kita-Gruppen sowie Nebenräume bieten.

Containeranlage kann Ende Februar aufgestellt werden

Eine der drei Gruppen, die vorerst auf einen Raum am Sportplatz Bergsegen ausweichen musste, kann dann wieder zu den anderen Kita-Gruppen kommen. Das entlastet das Personal und erleichtert insbesondere die Essensausgabe. Die Stadt habe geprüft, nur einen Teil der Spielplatz-Fläche für die Container zu nutzen, berichtet Kowalewski. Es werde aber die ganze Fläche benötigt.

Nach dem Abbau der Spielgeräte soll ein beauftragtes Bauunternehmen den Untergrund für die Container vorbereiten und Leitungen legen. Ende Februar kann dann die Containeranlage aufgestellt werden und die Kita einziehen.

Die Sanierung des Kita-Gebäudes soll vier bis sechs Monate dauern. Spätestens zum neuen Kindergartenjahr sollen die Provisorien dann ein Ende haben. Ein früherer Umzug in Container und damit eine frühere Sanierung des Kita-Gebäudes habe nicht geklappt, so Kowalewski: „Das war der erste Termin, zu dem wir zu vertretbaren Kosten eine Containeranlage bekommen haben.“

Stadt bemüht sich um provisorisches Spielplatz-Angebot

Der Hoffnungsthaler Elternverein, Träger der Kita Sonnenstrahl, zeigt sich froh über den eingeschlagenen Weg. „Wir wurden von der Stadt sehr gut unterstützt“, sagt der Vorsitzende Arne Rohwer. „Alle hoffen, dass es möglichst schnell geht. Es ist der beste Kompromiss, den wir finden konnten.“

Unterdessen bemüht sich die Stadt auch um ein provisorisches Spielplatz-Angebot. Ein Teil der Spielgeräte könnte vorübergehend im Rathaus-Park aufgestellt werden, derzeit ist der Untergrund dort aber durch Regen zu sehr aufgeweicht. Er muss erst trocknen.

Ansonsten gibt es in Hoffnungsthal nur noch den Spielplatz auf dem Hof der Grundschule – er steht für die Öffentlichkeit wochentags aber erst ab 16 Uhr zur Verfügung. „Dann, wenn es bald dunkel wird“, sagt Eva-Maria Kochs.

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