Feuerwehr Rösrath5764 Stunden im Einsatz – Weniger als im Rekordjahr 2018

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Auch in Kleineichen war die Feuerwehr im Januar bei einem Großbrand gefordert.

Auch in Kleineichen war die Feuerwehr im Januar bei einem Großbrand gefordert.

  • 2018 war ein Rekordjahr für die Feuerwehr und das vor allem aufgrund der schweren Unwetter.
  • Insgesamt 435 Einsätze zählte man vergangenes Jahr, in diesem sind es „nur“ 339.
  • Nun sollen im neuen Jahr einige Bauvorhaben umgesetzt werden, um die Feuerwachen im Landkreis zu modernisieren.

Rösrath – Der Ausbau der Feuerwehrhäuser in Rösrath, Hoffnungsthal und Kleineichen, aber auch ein neuer Brandschutzbedarfsplan gehören zu den Herausforderungen, vor denen die Freiwillige Feuerwehr Rösrath im Jahr 2020 steht. Während der Umbau der Feuerwache Rösrath voranschreitet und die Pläne für den Standort in Hoffnungsthal auf den Weg gebracht sind, steht nun vor allem das Feuerwehrhaus Kleineichen im Blickpunkt (siehe Infobox unten).

Feuerwache Forsbach bereits saniert

Auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr stellte sich Bürgermeister Marcus Mombauer ausdrücklich hinter das Bauvorhaben. Der Gesundheitszustand der für den Umbau zu fällenden vier Eichen sei ohnehin bedenklich, die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr habe Vorrang. Die Bauarbeiten in Kleineichen sollen 2020 anlaufen.

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Bei dem im Dezember 2014 beschlossenen Brandschutzbedarfsplan war die Verbesserung der Einsatzbedingungen in den vier Rösrather Feuerwehrhäusern ein wesentliches Anliegen. Der Neubau der Feuerwache Forsbach ist inzwischen abgeschlossen, der Ausbau an den drei übrigen Standorten folgt nun. Ein weiteres zentrales Anliegen beim letzten Brandschutzbedarfsplan war die Verbesserung der Personalstärke – dabei sind nach umfangreichen Werbemaßnahmen enorme Fortschritte zu verzeichnen.

Soll-Stärke übererfüllt

Während die Feuerwehr im Oktober 2014 noch 116 aktive Wehrleute zählte, verzeichnet die aktuelle Bilanz der Feuerwehr für Herbst 2019 immerhin 147 aktive Einsatzkräfte. Die 2014 geforderte Soll-Stärke von 135 Einsatzkräften ist damit inzwischen übererfüllt.

Der Rückblick der Feuerwehr auf die letzten zwölf Monate stellt zudem eine geringere Zahl von Einsätzen fest: Nach 435 Einsätzen im Jahr 2018 wurden im Berichtszeitraum bis zum Herbst 2019 noch 339 Einsätze gezählt, das ist ein Minus von 23 Prozent.

Rekordzahlen in 2018 durch schwere Unwetter

Der Rückgang hängt damit zusammen, dass schwere Unwetter im Januar und Juni 2018 zu einer ungewöhnlich hohen Zahl von Einsätzen führten. Mit den 339 Einsätzen im Jahr 2019 ist wieder in etwa das Niveau von 2017 mit 347 Einsätzen erreicht. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Feuerwehr Rösrath 45 Personen gerettet, außerdem 338 Tiere – vornehmlich Fische, bei einem Einsatz am Schloss Eulenbroich.

53 verletzte Personen wurden versorgt, für vier Menschen kam die Hilfe der Feuerwehr zu spät. Die Bilanz zählt zudem acht verletzte Feuerwehrleute, diese trugen aber nur „kleinere“ Verletzungen davon. Insgesamt waren die Feuerwehrleute 5764 Stunden im Einsatz, das sind rund 240 Tage.

Hinzu kommen 3500 Stunden für Ausbildung, 5500 Stunden für Übungsdienste, 884 Stunden für Instandhaltung, 1570 Stunden des Gerätewarts, 4240 Stunden für Jugendfeuerwehrarbeit, 350 Stunden für die Kinderfeuerwehr und 3224 Stunden für Leitungsaufgaben. So ergibt sich eine Gesamtstundenzahl von 25 032 Stunden – rund 2,9 Jahre.

Umbau der Feuerwache in Kleineichen

Die Einsatzbedingungen für die Feuerwehr in Kleineichen sollen deutlich besser werden – dieses Ziel verfolgt der Ausbau der dortigen Feuerwache. Geplant sind neue Umkleiden, diese sollen künftig für Frauen und Männer getrennt sein. Notwendig ist zudem eine Verlängerung der Fahrzeughalle, damit alle gängigen Feuerwehr-Fahrzeuge dort unterkommen können, sowie der Neubau eines Carports für ein zusätzliches Fahrzeug.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Vier Eichen stehen der Erweiterung der Feuerwache im Weg und sollen gefällt werden. Dieser Umstand kam im Bau- und Umweltausschuss zur Sprache. Der Kleineichener Ratsherr Dieter von Niessen (parteilos) hatte beantragt, die Eichen zu erhalten. Die Bäume seien „ortsprägend“. Zugleich betonte er die Notwendigkeit, angemessene Bedingungen für die Feuerwehr zu schaffen. Er forderte, die Umbaupläne zu verändern. Beigeordneter Christoph Nicodemus hielt ihm entgegen, dass eine Neu-Planung mit Erhalt der Eichen nur möglich sei, wenn die Stadt auf viele der Alarm-Parkplätze für Feuerwehrleute verzichte. Von Niessen verwies darauf, dass zwei Wehrleute in direkter Nähe der Wache wohnen würden und dass es in Kleineichen kein Potenzial für zusätzliche Feuerwehrleute gebe.

Dieser Sicht mochten die übrigen Redner im Ausschuss aber nicht folgen: Es sei eine „Abwägung“ zu treffen zwischen der Erhaltung der Bäume und angemessenen Bedingungen für die Feuerwehr, argumentierten Jürgen Bachmann (SPD) und Bondina Schulze (Grüne). Die Interessen der Feuerwehr und „die Sicherheit der Kleineichener“ seien vorrangig. Ausschuss-Vorsitzender Jürgen Steinbach (CDU) betonte, ein Verzicht auf notwendige Parkplätze für Feuerwehrleute sei nicht tragbar. Die Stadtverwaltung verwies darauf, dass die Gesundheit der Eichen laut einem Fachmann zu wünschen übrig lasse. Der Ausschuss lehnte den Antrag, die Eichen zu erhalten, bei zwei Enthaltungen ab. Von Niessen war nicht stimmberechtigt.

Bedenken gegen die Pläne für die Feuerwache hatte zuvor auch Wolf-Dieter Thorwart (CDU) geäußert. Wie schon vor einem Jahr kritisierte er, dass der Standort der Kleineichener Feuerwache „nicht weiter entwicklungsfähig“ sei. Daher solle die Stadt lieber einen anderen Standort suchen. Feuerwehr-Chef Bastian Eltner stellte sich dagegen hinter die Pläne der Stadt – ein Neubau der Wache an anderer Stelle sei derzeit nicht realistisch. (tr)

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