Kritik an Rösrather PlänenBürger sollen bei Gestaltung des Sülztalplatzes mitreden

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Der Sülztalplatz ist in die Jahre gekommen. Die Stadt Rösrath will ihn attraktiver machen, die Neugestaltung ist Teil des „Integrierten Handlungskonzepts“ für Stadtmitte und weitere Stadtteile.

Der Sülztalplatz ist in die Jahre gekommen. Die Stadt Rösrath will ihn attraktiver machen, die Neugestaltung ist Teil des „Integrierten Handlungskonzepts“ für Stadtmitte und weitere Stadtteile.

Rösrath – Bei der Gestaltung des Sülztalplatzes sollen sich Bürger in Workshops beteiligen können. Das hat der Planungsausschuss einstimmig beschlossen. Damit reagierte er auf die lebhafte öffentliche Debatte und Kritik von Interessierten. Schon zu Beginn der Ausschuss-Diskussion überraschte Dezernent Christoph Herrmann mit der Workshop-Idee, zuvor hatte er eine solche Möglichkeit nicht angeboten.

Grundlage der Diskussion in einem solchen Forum solle aber der von einer Jury gekürte Entwurf des Landschaftsarchitekten-Büros Greenbox sein. Mit dem Schritt in Richtung Beteiligung nahm Herrmann der Kritik zahlreicher Bürger ihre Schärfe – zu der Sitzung waren viele Interessierte gekommen.

Herrmann stellte klar, dass die Neugestaltung des Platzes „einer der zentralen Bausteine“ des 2016 beschlossenen Integrierten Handlungskonzepts (IHK) für die Stadtmitte und angrenzende Ortsteile sei. Daher sei es nicht sinnvoll, die Umgestaltung in Frage zu stellen. Der Entwurf von Greenbox habe „hohe Qualität“, solle aber „weiterentwickelt“ werden.

Suche nach dem „goldenen Mittelweg“

Anzustreben sei „ein goldener Mittelweg“, um auf Wünsche von Bürgern einzugehen. Es werde aber sicher nicht möglich sein, „es allen recht zu machen“. Auch Hubertus Schäfer von Greenbox erklärte, dass der vorliegende Entwurf „nicht fertig“ sei. Ziel sei es, den Platz „repräsentativ“ zu gestalten, „Aufenthaltsqualität“ sowie „Freiraum“ für „viele Funktionen“ zu schaffen.

Wichtige Elemente seien eine neue, große Blutbuche, ein „Platzrondell“ als „Kommunikationsplattform“ und die Einrahmung des Platzes mit Grün. Angestrebt seien hochwertige Materialien wie Naturstein. Ein „Wasserspiel“ als zusätzliches Element sei denkbar, koste aber Geld.

Der Ausschuss-Vorsitzende Wolfgang Büscher (CDU) nannte den Entwurf von Greenbox eine „sehr gute Grundlage“ für die weitere Planung. Diesem Tenor folgten weitere Ausschuss-Mitglieder – mit leicht unterschiedlichen Akzenten. Mehrere Redner forderten deutlich, interessierte Rösrather zu beteiligen.

Kritik an Bepflanzung des Sülztalplatzes

Unter den Bürgern, die sich anschließend äußern konnten, war auch Gartenfachmann Steffen Lindner: Er erklärte, dass die vorhandene Blutbuche „selbst mit einem harten Rückschnitt“ nicht zu retten sei. Das Wurzelwerk grabe sich selbst das Wasser ab. Bei einer Neupflanzung sei daher unbedingt darauf zu achten, „genügend Wurzelraum zu schaffen“. Eine neue Blutbuche könnte circa zehn Meter hoch und mit einem Stamm-Durchmesser von etwa 25 Zentimetern von Anfang an relativ ansehnlich sein.

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Nach den Ausführungen der verschiedenen Experten blieben die kritischen Bürger, die zu Wort kamen, im Ton zurückhaltend. Zu den Kritikpunkten zählte, es gebe zu wenig Grün und wenige Anreize, sich auf dem Platz aufzuhalten. Viel Sympathie fand ein „Wasserspiel“ als Anziehungspunkt.

Am Ende bestätigte der Ausschuss einstimmig die Empfehlung der Jury. Es ist auch anvisiert, das Büro Greenbox mit der weiteren Planung zu beauftragen. Dass die angestrebte Bürgerbeteiligung keine unverbindliche Absichtserklärung blieb, ist Jürgen Bachmann (SPD) zu verdanken: Er forderte, in dem Ausschuss-Beschluss auch die anvisierten Workshops festzuschreiben. Dem folgte das Gremium und verlangte ausdrücklich, die Platzgestaltung solle „in Workshops“ von Bürgern und Politikern „entwickelt“ werden. „Wir werden ein Format der Beteiligung finden“, zeigte sich Ausschuss-Vorsitzender Büscher überzeugt. Er erwarte ein „gutes Miteinander“.

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