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Schulzentrum Freiherr vom SteinZwangspause auf der Baustelle – Wie geht es weiter?

Lesezeit 3 Minuten
Die Bohrpfähle sind gesetzt für das neue Gebäude. Erhebliche Probleme gibt es trotzdem.

Die Bohrpfähle sind gesetzt für das neue Gebäude. Erhebliche Probleme gibt es trotzdem.

  • Am Freiherr vom Stein Schulzentrum in Rösrath soll ein neues Gebäude entstehen.
  • Das Projekt wird nun allerdings erheblich teurer – Grund sind Schwierigkeiten mit den Leitungen und dem Erdaushub.
  • Die Baustelle nimmt aktuell eine Zwangspause, ausgerechnet in den für Schul-Bauarbeiten prädestinierten Sommerferien. Wie geht es weiter? Wir geben einen aktuellen Überblick.

Rösrath – Wer derzeit über das sommerlich ruhige Schulzentrum Freiherr vom Stein geht, dem fällt die große Baugrube sofort auf: Allerdings ist die Baustelle derzeit verwaist, es gibt eine Zwangspause. „Es holen uns derzeit Dinge ein, die bei den Planungen offensichtlich nicht hinreichend Beachtung gefunden haben“, so der Beigeordnete Christoph Nicodemus. So gibt es vorerst keine „Medienfreiheit auf dem Baufeld“. Gemeint damit ist, dass noch nicht alle Ver- und Entsorgungsleitungen gesichert und entfernt worden sind. Dies ist aber erforderlich für die Weiterarbeit.

Auch der Aushub aus der Grube sorgt für Probleme. Denn manche Erddeponie lehnt die Annahme ab, weil im Aushub auch gewachsener Fels enthalten ist. Nicodemus betont, die Abfuhr könne vergaberechtlich nicht einfach an ein Unternehmen vor Ort vergeben werden – nötig sei in diesem Fall ein neues, selbstständiges Vergabeverfahren.

Baugrube für Neubau ausgehoben

Die Baugrube wurde ausgehoben, damit hier ein Neubau entstehen kann, der künftig unter anderem eine Mensa aufnimmt und insgesamt 2600 Quadratmeter Fläche bieten soll. Die dafür wichtigen Bohrpfähle sind gesetzt, sie bilden die Grundlage dafür, dass im Anschlussbereich zwischen dem alten und dem neuen Bereich keine Setzung erfolgt, sich keine Absätze bilden.

Zudem sind die Arbeiten zur Umgestaltung und energetischen Sanierung in den vorhandenen Gebäuden weitergegangen. Die Treppenhäuser sind inzwischen als so genannte Fluchttreppenhäuser umgebaut, mit Glas und im Brandfall verschließbaren Türen, so wie es die heutigen Brandschutzbestimmungen fordern.

Zwangspause in den Ferien „mehr als unglücklich“

Dass die Baustelle gerade in den Ferien im Außenbereich ins Stocken geraten ist, sei „mehr als unglücklich“, betont Nicodemus. Zudem seien einige Ausschreibungen für Arbeiten vom Ergebnis her nicht gut genug verlaufen, müssten wiederholt werden. Dies sei aufgrund der Verzögerungen bei den Vorleistungen aber nicht entscheidend.

Wichtig sei, dass man die vorgegebenen Fristen einhalte, an denen die Fördergelder des Landes hängen. Diese Fristen seien aber nicht gefährdet. So müssen die energetischen Maßnahmen, unter anderem die Dämmung und die Erneuerung der Fenster bis Ende 2020 abgeschlossen werden. „Und das kriegen wir hin“, betont Nicodemus.

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Die Stadtverwaltung nutzt nach seinen Angaben jetzt die Zwangspause dazu, um zu prüfen, wie der weitere Ablauf der Arbeiten optimiert werden kann, um einen wesentlichen Teil der Verzögerungen aufzuholen. Das Ende 2016 mit einem symbolischen ersten Spatenstich gestartete Großprojekt hatte sich bereits zu Beginn erheblich verzögert: Denn die für ein solch großes Projekt erforderliche europaweite Ausschreibung im Jahr 2017 brachte in zwei Anläufen kein Ergebnis. Seither werden Arbeiten und Gewerke einzeln ausgeschrieben, was einen hohen Verwaltungsaufwand erfordert.

Klar ist, dass sich die Verzögerungen auch finanziell auswirken werden, gerade die Baukosten steigen angesichts der vollen Auftragsbücher der Bauindustrie derzeit jedes Jahr enorm an. Ende 2017 rechnete die Verwaltung noch mit Netto-Kosten von 11,2 Millionen Euro für das Projekt. Derzeit kalkuliert der Kämmerer mit Mehrkosten von rund 1,3 Millionen Euro – also rund 12,5 Millionen netto.

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